Kapitel 25

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P e r c i v a l

„Mhm..." Es ist glatt, warm, weich. Eine Haut so ebenmäßig wie die eines Gottes. Sanft, beinahe in Zeitlupe, fahre ich über die Armmuskeln, male die Höhen und Tiefen nach. Nehme wahr, wie die Hitze wie in Wellen auf mich einfällt. Ein Schnaufen entkommt mir. Mein Herz schlägt schnell, wahnsinnig schnell, doch nicht als hätte ich Angst, eher ist es eine Art Freude. Es fühlt sich beinahe wie Feuer an, wenn ich über diese Haut streiche, sie erforsche, sie liebkose. Ich umgreife den Arm, drücke ihn an mich und presse meine Haut gegen die Wärme. Der Duft nach Wald, verstörend großer Dominanz, Erregung und dieser ganz persönliche Hauch von ihm, dringt in meine Nase. Schluckend wende ich mich ab und fahre mit meiner Hand über seine Schulter, bis zu seinen Nacken. Gänsehaut breitet sich über seine Haut aus, lässt mich kribbeln vor Aufregung und gibt mir Hoffnung, dass nicht nur ich ihn will. Auf eine ganz andere, eigene, verstörend intensive Art. Die Anspannung sieht man ihm an. Seine Muskeln arbeiten unter der Haut, spannen sich an, lockern sich und spannen sich wieder an. Nur der Hauch vom roten, warmen Licht gibt mir die Möglichkeit, in dieser Finsternis, dieses Spektakel zu bestaunen. Sanft, vorsichtig und mit einem Begehren, dessen ich noch nie zuteil wurde. Die Hitze, die von ihm ausgeht, wird erdrückender, brennender, beängstigender, doch ich kann mich nicht dazu bringen von ihm abzulassen. Viel eher treibt es mich an, noch näherzukommen. Ich lasse meine Hände zu beiden Seiten seines Rückens gleiten, runter zu seiner Körpermitte, bis ich zu den ausgeprägten Bauchmuskeln gelange. Seufzend lehne ich mich an ihn, genieße die Wärme, die mich wie in einen Kokon einwickelt. Neugierig fahre ich über seine Muskeln, erforsche sie, lerne sie kennen, speichere sie und verliebe mich in sie. Ein tiefes, leidendes Schnaufen kommt von ihm, ehe er seinen Kopf hängen lässt und seine Hände meine Arme lang fahren. Es ist elektrisierend seine großen, männlichen Hände über meine Arme fahren zu spüren. Hauchzart, so dass er es kaum spüren kann, lege ich meine Lippen zwischen seine Schulterblätter. Ruckartig werde ich an meinem Arm nach vorne gerissen und kollidiere mit seiner Brust. Ein Keuchen entflieht mir. Ich sehe hoch, hoch zu ihm, doch ich kann ihn nicht erkennen. Die Finsternis verschluckt sein Gesicht. Alleine unsere Körper sind zu sehen, wie sie sich aneinander pressen. Laut klopft mein Herz vor sich hin, lässt mich vor Anspannung beinahe zittern. Sachte, zögerlich, neigt er seinen Kopf zu mir. Angst macht sich in mir breit, rast durch meine Adern und beschleunigt meinen Atem. Langsam neigt er den Kopf zur Seite und ich schließe die Augen, kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Haltend greifen meine Hände um seine breiten Schultern, ich spüre, wie die seine von meiner Taille hoch zu meinen Rücken streichen. Fest drückt er mich gegen sich und entlockt mir damit ein Stöhnen. Ich spüre, wie seine Nase über meinen Haaransatz fährt, genau hinter mein Ohr. Seine Schultern heben sich, als er meinen Duft tief in seine Lungen zieht. Gänsehaut breitet sich auf meinem gesamten Körper aus. Er zieht sich ein wenig zurück und hält etwas unterhalb meines Ohrs inne. Sein heißer Atem prallt gegen meine empfindliche Haut. In Trance lasse ich meine Hände von seiner Schulter, über seinen Nacken, hoch in seine kurzen, dichten Haare wandern. Als seine Lippen meine Haut berühren, kralle ich mich in seinen Haaren fest und drücke ihn unbewusst noch näher an mich. Ein ziehendes Gefühl entsteht an der Stelle, wo er meine Haut zwischen seine Zähne nimmt. Laut entrinnt mir mein Atem. Immer schneller, lauter und qualvoller. Nässe überzieht den leichten, stechenden Schmerz, als seine Zunge über meine Haut gleitet, ehe seine Lippen eine Stelle hinter meinem Ohr erreichen. Meine Beine werden weich, drohen unter mir zusammenzubrechen. „Bitte...", flehe ich leise. Schützend drückt er mich näher an sich, um mich nicht fallen zu lassen. „Hm...", seufze ich. „Mehr...", flehe ich. Keuchen, Stöhnen. Laute, die meine Lippen noch nie verlassen haben. Wärme sammelt sich in meinem Bauch. Ein Ziehen geht durch meinen ganzen Körper. Verlangend stoße ich mit meinen Hüften vor. Wollend, flehend. Verzweifelt suche ich nach Widerstand. Kräftig kralle ich mich in seine Haare, als das Gefühl in meinem Körper Ausmaße annimmt, von deren Existenz ich bis eben nicht einmal wusste. „A-A-Ares..." Ein Knurren entflieht seiner Kehle.

Black DepthsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt