P e r c i v a l
Tief atme ich durch, sehe noch einmal zu Ell, die mir ihren Daumen zeigt. Seufzend reibe ich meinen Arm, nicke noch einmal, um mich selbst zu ermutigen und klopfe an. „Herein", höre ich ihn brummen und unweigerlich muss ich lächeln. Ich betrete sein Büro, in dem ich mich sofort wohlfühle. Der Kamin knistert vor sich hin und Apollo richtet sich sofort auf, als ich den Raum betrete. Sein Schwanz wedelt erfreut und ich sehe kurz verwundert zu ihm. Sonst wirkt er eher gelangweilt. Ares hinter diesem imposanten Schreibtisch zu sehen, lässt mein Herz höher schlagen. Ich schließe die Tür und gehe auf den schönen Mann zu. Er sieht von den Papieren auf und ich lächle ihn ehrlich an. Sofort verspüre ich das Bedürfnis ihn zu küssen, ihn zu berühren und ihm die Arbeit etwas zu erleichtern. „Hast du viel zu tun?", frage ich ihn und deute auf die unzähligen Blätter. Er seufzt, fährt sich durch die Haare, und wie dabei seine Muskeln arbeiten, lässt mich schlucken. „Ich muss die Zeit von heute Vormittag aufholen...", murmelt er und sortiert etwas die Unordnung vor ihm. Langsam komme ich um den Schreibtisch, fahre ihm durch seine chaotischen Haare und überfliege einige Blätter. Hauptsächlich finanzielle Dinge. Tief holt er Luft und lehnt seinen Kopf gegen meine Brust. Sanft kraule ich ihm die Haare, da ich mittlerweile bemerkt habe, dass er das sehr gerne mag. „Tut mir leid, aber dafür sieht das Haus jetzt noch umwerfender aus", meine ich grinsend zu ihm und er schnauft. In seinem Zimmer stehen nun ein Dutzend Pflanzen und es ist einfach wundervoll. Ein Kribbeln breitet sich in mir aus, wenn ich darüber nachdenke, in diesem Zimmer mit Ares die Nacht zu verbringen. „Weswegen bist du hier?", fragt er mich und zieht mich auf seinen Schoß. Sofort laufe ich rot an, da ich kurzzeitig mein Anliegen vergessen habe. „Morgen wollte ich ja meinen Geburtstag nachfeiern..." Er zieht sogleich die Augenbrauen skeptisch zusammen. „Bitte lass mich hier feiern", komme ich dann einfach auf den Punkt und sehe flehend zu ihm. Seine Kiefer spannen sich wieder so entzückend an und ich beiße mir nervös auf die Lippe. „Fein." Überglücklich will ich ihm um den Hals fallen, doch er hält mich auf. „Ich habe aber einige Bedingungen." Sogleich sacken meine Schultern wieder etwas hinab, doch aufmerksam sehe ich ihn an. „Kein AT!" Sofort nicke ich eifrig. „Und nur die Leute, die du wirklich dabei haben willst." Wieder nicke ich kräftig und mein Lächeln wird immer breiter. „Kein Alkohol." Mein Lächeln friert etwas ein. „A-Aber-" „Nein!", unterbricht er mich. „Unter meinen Bedingungen oder gar nicht!" Ich seufze, verdrehe die Augen und nicke etwas widerstrebend. Dass ich keinen Alkohol trinke, ist für mich okay, doch meine Freunde sind eben Teenager, ich bin besorgt, ob sie die Feier ohne Alkohol überhaupt cool finden werden. „Noch was?", frage ich ihn. „Keiner geht in die angrenzenden Zimmer! Wenn ich irgendwo Leute sehe, die etwas beschädigen, beende ich die Party. Und danach will ich dieses Haus in genau demselben Zustand auffinden wie zuvor, verstanden?!" Ich schnaufe, verdrehe erneut die Augen, küsse kurz seine Lippen. „Verstanden, Alpha." „Ich mein es ernst, Percy." „Ich auch!", versichere ich ihm und lächle ihn fröhlich an. Laut seufzt er auf und ich muss schmunzeln. „Du schuldest mir dann was", knurrt er. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch. „Inwiefern?" „Sei kreativ", brummt er nahe an meinen Lippen. „Ich bin sehr kreativ", versichere ich ihm. „Das hoffe ich." Grinsend küsse ich seine Lippen und ich bin so froh, dass er es mir tatsächlich erlaubt hat. „Danke", hauche ich. Gerade als er noch etwas sagen will, klopft es an der Tür. Schnell stehe ich auf und stelle mich mit etwas Abstand neben ihn hin, als auch schon die Tür geöffnet wird. Missbilligend sieht Ares zu Hunter, der einfach ins Büro platzt und einen panischen Tate hinter sich herschleift. Hunter sieht mit einem mürrischen, entschlossenen Gesichtsausdruck zu uns, während Tates Gesicht schneeweiß ist. Hinter sich schließt Hunter die Tür lautstark. Er sieht zwischen uns beiden hin und her. „Alpha, ich habe ein Anliegen", sagt er, als er vor dem Tisch stehen bleibt und Tate neben sich gezogen hat. Er neigt respektvoll den Kopf, ehe er wieder zu Ares sieht. Der Alpha nickt zur Bestätigung, dass er fortfahren darf. Für einen kurzen Moment wundert es mich, dass er Hunter nicht zurechtweist, weil er einfach so ins Büro geplatzt ist. „Ich...", er unterbricht sich und scheint nun nicht mehr so zuversichtlich, wie noch eben. Er schluckt hart. „Ich möchte Ihnen mitteilen, dass Tate Andrews", er deutet mit einem Kopfnicken neben sich auf den verunsicherten Mann, der mit panischem Blick zwischen Ares und mir hin und her sieht, „und ich, in einer festen Beziehung sind. Es wird weder unsere Ausbildung, noch das Verhalten innerhalb der Gruppe in irgendeiner Weise negativ beeinflussen." Schwer atmend sieht er zu Ares, der angespannt die Augen zusammenzieht. Die Stille im Raum macht sogar mich nervös. Ich versuche Tate möglichst mit meinen Blicken zu beruhigen, da der Ärmste aussieht, als würde er kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen. Das Knistern des Kamins scheint jetzt um einiges lauter. „Okay." Das ist alles, mehr sagt der Alpha nicht. „Okay?", fragen Tate und Hunter gleichzeitig. „Gibt es einen Grund, weshalb ich damit ein Problem haben sollte?" Sofort schütteln beide hektisch mit dem Kopf. „N-Nein Alpha!" Er nickt und richtet sich wieder etwas auf. „Wenn das dann alles war. Ich war gerade dabei, ein wichtiges Gespräch zu führen, in das ihr geplatzt seid." Ich schmunzle unkontrolliert und Hunter scheint es zu bemerken. Ein wissender Ausdruck erscheint auf seinem Gesicht. „Entschuldigen Sie vielmals, Alpha!", meint Hunter noch zu ihm und verneigt sich. Als er gehen will, hält er Tate seine Hand hin. Für wenige Sekunden sieht Tate sie einfach nur an, ehe sich ein Lächeln auf seine Züge schleicht. Er umgreift die dargebotene Hand und zusammen verlassen sie das Büro. „Jetzt kann ich mir vorstellen, in was für eine ähnliche Situation du reingeplatzt bist...", murmelt Ares und ich schlage ihm tadelnd auf die Schulter, muss jedoch daraufhin lachen.
DU LIEST GERADE
Black Depths
Romance~ Black Depths ~ Ich hatte mir immer vorgestellt, dass mein Leben friedlich und nach meinen Wünschen ablaufen wird. Schon von klein an, wurde ich nicht so akzeptiert, wie ich im Herzen bin. Es war okay, ich lernte damit zu leben, da ich dachte, irge...