Kapitel 22

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Elea

Das Frühstück liegt mir schwer im Magen, obwohl wir 30 Minuten gewartet haben, bis wir losgegangen sind, aber er bestand ja darauf, dass ich jeden Bissen runterschlucke. „Dein Körper gewöhnt sich wieder dran." Er hat auch gesagt, dass er mir absichtlich weniger auf den Teller getan hat, als ihm selbst. Ich stehe grade mit ihm im Aufzug. Es gibt Fünf Aufzugsknöpfe. Einen für die Tiefgarage, einen für das Erdgeschoss, also Ausgang und den dutzenden Wachen und Kameras, dann die 2 für die Etage, auf der sich die Wohnung befindet. Eine 3, die Blaze bereits gedrückt hat, bevor er sich mit den Händen in den Hosentaschen gegen die Spiegelwand des Aufzugs gelehnt hat und Zwei weitere Knöpfe ein D für Dach und einen Alarmknopf. Ob Blaze auch meinen Fingerabdruck im System? Woher sollte er den haben? Obwohl diesem Typen würde ich alles zutrauen, auch dass er ohne meines Wissens an meinen Fingerabdruck rankommt. Wäre er wirklich so leichtsinnig und würde mir den Zugang zum ganzen Gebäude, inklusive Ausgang gewähren? Durch Fingerabdruck oder Code?

Ich starre die Knöpfe und den Scanner schon eine ganze Weile an und das ist auch mal wieder nicht unserem Spürhund Blaze entgangen. „Das System erkennt deinen Fingerabdruck noch nicht. Darum kümmern wir uns heute auch noch." Ich gucke mit großer Unverständnis zu ihm rüber. „Du hast keine Angst, dass ich..." Es wäre doch schon dämlich es aus zu sprechen. „Dass du abhaust?" Er zieht bei der Frage die linke dicke Augenbraue hoch. „Nein, zunächst einmal kommt hier keiner rein und keiner raus, solang ich das nicht will und zweitens, wo solltest du hin wollen?" 

„Ich würde was finden."

„Was besseres als das hier? Ich glaube nicht." Er hat recht, mal wieder. Wieder erklingt das helle „Ding", das signalisiert, dass der Aufzug auf der richtigen Etage angekommen ist. „Das alles hier gehört mit zu deinen Sachen." Wieder einmal kann ich nur staunen. Auch auf dieser Etage ist alles offen und hell. Ich bin nicht mal aus dem Aufzug ausgestiegen und schon erreicht mich das Sonnenlicht und ich erkenne, eine riesige leere Halle. Hier steht nichts, es ist alles leer. Nur eine Theke, genau an der Stelle, über der die Küche sich befindet füllt den Raum. „Warum ist es so leer hier?", frage ich nach, während ich aus dem Aufzug hinter Blaze aussteige. „Ich weiß noch nicht, was ich hier reinbauen soll. Mir gehört dieses Apartment erst weit ein anderthalb Jahren und ich brauchte nie den ganzen Platz für meine Sportgeräte, die lassen sich gut in den anderen Räumen unterbringen." Als ich diesen freien Raum immer mehr auf mich wirken lasse, kommt eine Erinnerung in mir hoch. Ich, wie ich vor Zwei Jahren in dem Tanzzimmer in unserer alten Villa meiner Mutter vortanze. Dieses besagte Tanzzimmer war um einiges kleiner, als diese Halle, aber es hat gereicht. Das hier wäre der perfekte Tanzsaal.

„Für Ideen bin ich immer offen." Er reißt mich wieder aus meinen Gedanken. „Ich hab keine Ahnung, was du hier raus machen willst.", antworte ich schnell und will nicht weiter über das Tanzen nachdenken. „Natürlich nicht, aber heute geht's auch nicht darum. Komm mit." Ich folge ihm weiter und die nächste Tür, durch die wir gehen, ist die Tür, die uns zu seinem Gym führen. Hier stehen mehrere Sportgeräte, Hantelbänke, Gewichte, ein Boxsack, der von der Decke hängt und ein Schrank, in dem sich bestimmt noch viele weitere Sachen befinden.

„Wir werden mit dem Dehnen anfangen und dann mit leichtem Ausdauer und Krafttraining weitermachen. Jeden Morgen etwas. Als Belohnung kannst du oben ja den Whirlpool auskosten."

„Ein Whirlpool?" Er nickt, doch ist schon ganz woanders und weiter. Er stellt sich vor mich hin und beginnt seine Arme in die Luft zu strecken. Dabei spannt sich seine tätowierte Haut über seine harte Muskeln. „Mach mir nach."
Ungefähr 10 Minuten lang mache ich ihm alle Bewegungen nach, wenn ich bei manchen auch etwas im Vorteil bin, dank meiner Beweglichkeit. Doch sobald die Übungen fertig sind, ist er schon wieder bei der nächsten Sache. Und diese Sache ist ein Laufband. Er drückt ein paar Knöpfe und macht dann eine einladende Geste in Richtung Band. „Ladys first" Ich verdreh noch meine Augen, bevor ich mich in Bewegung setze. „Fangen wir erstmal mit 15 Minuten an und ohne Wiederstand."

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