Elea
„Wenn das nicht Elea Bowen ist."
Blaze reagiert blitzschnell. Noch bevor ich realisieren könnte, was passiert oder wer in der Tür steht, schiebt mich Blaze mit einem Arm um meiner Hüfte hinter sich und greift nach hinten und zückt... Er zieht aus seinem Gürtel eine Pistole hervor und zielt ohne mit der Wimper zu zucken sofort auf den Mann, den ich mir noch immer nicht wirklich angesehen habe. Selbst mein entsetztes Einatmen ist mir stecken geblieben. Erst starr ich nur auf die schwarze Waffe, dann weicht mein Blick und trifft auf den Mann, der in der Tür steht. Ich erkenne ihn nicht sofort. Erst als er nochmal die jetzt zitternde Stimme erhebt, glaub ich zu wissen, wer es ist. „Nicht schießen!" Es ist ein guter Freund meines Vaters. Einer dieser Typen, die ein bisschen zu nett zu mir waren, nachdem ich in die Pubertät kam. Charles Wenisston.
Charles hebt die Hände sofort in die Luft, die Angst ist ihm ins Gesicht geschrieben, aber er ist nicht dumm, macht keinen Anstand zu fliehen oder nach Hilfe zu rufen. Obwohl Charles mir nichts mehr tun könnte, trennt mich Blaze mit seinem Arm und Körper von ihm. „Kennst du diesen Mann?", fragt Blaze mich über die Schulter hinweg. „Ich... ich glaube er ist Charles Wenisston. Ein guter Freund von... von meinem Vater." Blaze nickt. „Tritt langsam in den Raum und schließe mit deinem Fuß die Tür. Los, und Hände oben lassen.", befiehlt Blaze mit einer Stimme, die keine Fehler erlaubt. Charles hört und nickt dabei, als er unsicher nach vorn tritt und die Tür mit einem leisen Wumms ins Schloss tritt.
„Wir können das regeln, ohne einen Schuss." Seine Stimme zittert schonmal weniger. Obwohl er jetzt erst richtig in der Klemme sitzt, sieht es so aus als würde er Mut fassen. „Zieh die Maske ab." Er zieht sie langsam ab, löst sie hinten und dann fällt sie zum Boden. „Das ist er.", bestätige ich Blaze noch einmal. „Kannst du mir erklären, Charles, wie es sein kann, dass ich dich unter den Namen Henry Waterfield kenne? Einem kleinerem Waffenhändler aus der nächsten Stadt?" Das ist er auf keine Fälle. Ich verstehe, was Blaze meint und versucht aus ihm raus zu bekommen. Er könnte ein Maulwurf sein. „Sir, ich weiß nicht wovon Sie reden." Blaze nicht und prustet aus. „Natürlich nicht. Woher kennst du dann Elea? Und Elea sie?"
„Man sieht ihr Gesicht überall in den Medien! Jeder hätte sie erkannt!"
„In der Tat erkennen nur die wenigsten Leute diese vermissten Personen wieder und soll ich dir sagen warum? Weil es die Leute erstens nicht interessiert, zweitens weil sie sich die Gesichter eh nicht richtig merken können und wenn sie denken die Person erkannt zu haben, reden sie sich ein, dass das gar nicht geht und drittens ein Bild gibt viel zu wenig Informationen zur Identifizierung, Gesten, Mimik und Stimme spielen eine viel größere Rolle, als man denkt. Also ist es so gut wie unmöglich, dass du sie von der Seite, im Vorbeigehen, beschäftigt und ohne Stimme erkennen konntest."Nicht nur ich bin über die ausführliche Erklärung beeindruckt. Charles fällt leicht der Mund auf, dann fasst er sich wieder. „Ich versichere Ihnen, Herr Snyder, dass ich nur das bin, was sie über mich sagen."
„Elea?" Ich räuspere mich leise. „Charles Wenisston ist schon länger ein Freund meines Vaters, sie haben sich beim Start ihrer Karriere Laufbahn kennengelernt. Er ist zuständig bei der Polizei, um genauer zu sein in der Sondereinheit." Blaze umfasst den Griff der Pistole etwas fester. „Ich frage dich noch ein mal. Wer sind sie?"„He- Henry Waterfield, Sir, bitte ich-" Ein Fehler, ich wusste es, aber ich wusste nicht, was danach passierten würde. Ein Schuss fällt aus dem Nichts. Ich zucke hinter Blaze heftig zusammen und meine Hände fahren zu meinen Ohren hinauf, als der Knall durch den Raum schallt. Dieses Mal schafft es der Schrei meine Kehle hoch. Es ist alles in einer Sekunde vorbei und dann doch wieder nicht. Ich hab mich von der Tür abgewandt und warte darauf, dass ich verstehe, was grade passiert ist, als sich Hände um meine Schultern legen und mich aufrecht zu Blaze drehen, der die Pistole schon wieder weggesteckt hat. „Elea, es ist alles gut. Es kann nichts passieren."
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„Nur mit dir" |✔️
RomanceElea führte ein perfektes Leben. Natürlich, denn wie kann es anders sein, wenn man Tochter eines reichen Mannes und einer wunderschönen Frau ist? Doch hinter den Fassaden der großen Villa haben sich ihr Leben lang Risse verborgen. Nachdem ihre Mutte...