Kapitel 17

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Der Palast war eine Mischung aus Tradition und Moderne. Auch wenn Emilia nichts dagegen hatte Treppen zu steigen, war sie froh nach einem langen Tag wie heute den Aufzug nehmen zu können.

Im vierten Stock stiegen sie aus. Bucky, der sich entschlossen hatte den beiden Freundinnen doch noch schnellen Schrittes zu folgen und versuchen wollte nach diesem nervenaufreibenden ersten Tag etwas zu schlafen, verabschiedete sich und verschwand in einem der vorderen Zimmer.

"Was läuft da eigentlich zwischen dir und Barnes?"

Auf Shuris süffisantes Grinsen hin, reagierte Emilia mit einem gereizten "Gar nichts!"

Das leise, wenn auch skeptische "Huh..." strafte Emilia nur mit einem weiteren warnenden Blick.

Der geschwungene breite Gang, welchen Shuri ihre Freundin entlang führte, erstreckte sich über eine Länge von etwa 100 Meter und war - wie fast alles - in einem dunklen Anthrazit und Gold gehalten.

An den Wänden fand man vereinzelt Wandteppiche und Gemälde in warmen Erdtönen. Das gedimmte Licht erhellte alles in einem angenehmen warmen Schein. Es erinnerte Emilia ein wenig an die afrikanische Sonne.

Auf beiden Seiten waren mehrere der großen schwarzen, mit Ornamenten verzierten Türen, hinter welchen sich die weiteren Zimmer befanden. Obwohl diese von außen ziemlich antik wirkten, befand sich im inneren hochmoderne Technologie.

Dort, wo sich üblicherweise irgendwelche Metallklinken oder Knäufe befanden, lag ein Bedienfeld, mit welchem sich die Türen öffnen und verriegeln ließen.

Als eine davon am fast am Ende des Ganges sich öffnete und kurzzeitig in der Wand verschwand, stand auf einmal Tony vor ihnen.

"Oh, da hat Miss Marple wohl Erfolg gehabt. Noch etwas länger und deine Freundin hätte die Heilsarmee beauftragt und Suchhunde angefordert, Carson."

Emilia blickte fragend zu Shuri, die darauf erst nichts erwiderte und ihm nur einen bösen Blick zuwarf: "Sie wollten doch sicher gerade irgendwohin, Mr. Stark. Oder etwa nicht?"

"Das ist korrekt", verabschiedete er sich und ließ die beiden stehen.

"Wie kann ein Mensch nur so arrogant sein?" fragte Shuri ihre Freundin, als sie mit ihr nach nur wenigen Schritten bei der letzten Tür angekommen war.

Emilia antwortete darauf nichts, denn der Anblick des riesigen schönen Zimmers verschlag ihr die Sprache.

Es war hell und freundlich hatte wie alles in diesem Palast hohe Decken. Durch die gegenüberliegende Glasfront hatte man selbst von der Zimmertür schon einen atemberaubenden Blick auf das königliche Reich.

An der linken Wand stand ein großes Himmelbett mit einer Art Stoffbesatz. Als sie darauf zuging erkannte sie das Moskitonetz, welches an den Balken wie Vorhänge befestigt war. Das war zwar sehr praktisch, doch Emilia schien der einzige Mensch auf der Welt zu sein, der dank ihrer Fähigkeiten vor den blutsaugenden Insekten sicher war.

Das beige Laken und die Kissenbezüge wirkten fast schon weiß im Kontrast zu den dunkel gebeizten Holzelementen des Rahmens.

Als sie sich den großen Fenstern näherte, bemerkte sie erst jetzt den weitläufigen Balkon davor und ging durch die offene Glastür hinaus.

Shuri musste darauf bestanden haben, dass sie dieses Zimmer bekam. Von hier aus konnte Emilia direkt in den Park sehen, in welchem sie sich vor wenigen Minuten noch mit Bucky aufhielt. Dahinter waren die Lichter der Stadt zu sehen, welche am Horizont in das weitläufige Land übergingen.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt