Kapitel 73

63 4 2
                                    

∼⋄∼⋄∼ ○❖○ ∽⋄∽⋄∽


Es war ein Fehler. 

Was für ein großer Fehler es war, würde sie noch früh genug schmerzlich zu spüren bekommen.

Emilia wusste noch in der Sekunde, als sie sah, wie ihre gemeinsame vermeintlich heile Welt in winzig kleine Teile verfiel, dass es wahrscheinlich keinen Weg geben würde, diese wieder zusammen zu setzen.

Bucky war verschwunden. Und er wusste noch nicht einmal, dass Emilia nicht alleine zurückblieb. 

Er meldet sich nicht. Sie kontaktierte ihn auch nicht. 

Sie tat genau das, was der Anrufer von ihr verlangt und wartete auf irgendeine weitere Anweisung oder Nachricht von ihm. Irgendetwas über das, was noch folgen sollte. Doch für eine ganze Woche lang geschah nichts dergleichen.

Was auch immer er vor hatte, es gab keine Möglichkeit für Emilia es herauszufinden. Die Spuren, welche er mit seinem Anruf hinterlassen hatte, liefen ins Leere, woraufhin sie resigniert aufgab.

Kurz nachdem Bucky wortlos die Wohnug verließ, brach sie weinend zusammen. All die angestaute Anspannung, all die Angst und die wahr gewordenen Befürchtungen brachen sich Bahn. 

Der Schmerz über den erneuten Verlust überrollte und drohte sie in die Tiefe zu reißen. Noch mehr jedoch der enttäuschte und verletzte Ausdruck auf dem sonst so liebevollen Gesicht des Mannes, für welchen sie selbst verantwortlich war.

Den Bruchteil einer Sekunde lang schien es, als wäre ihm alles egal. Buckys Blick war leer. So wie damals, als sich ihre Augen das allererste Mal trafen. Die Vorstellung, dass er sie für den Rest seines Lebes so ansehen würde, abweisend und als würde er sie nicht kennen, versetze Emilia förmlich in Panik.

Diese holte sie mit einem Schlag aus der Ohnmacht, in welcher sie nun seit Tagen gefangen war.

Ihr wurde daraufhin etwas bewusst. Niemals, wirklich niemals wieder wollte sie ihn aufgeben. Damals nicht. Und heute erst Recht nicht.

Sie wollte kämpfen. Für sich. Für Bucky. Für das, was sie hatten. Und auch für das, was noch auf sie wartete.

Zur Hölle mit diesem Typen, der ihr Leben zerstören wollte. Wenn er glaubte sie so einfach voneinander trennen zu können, hatte er sich geirrt. Sie würde ihn finden, ein für Allemal aus ihrem Leben verbannen und sich den Mann zurückholen, ohne welchen es unvollständig war.

Mit einem Arm unter ihrem Kopf und den angewinkelten Beinen nach oben gezogen, lag sie auf  dem Bett. Ihre Hand suchte hinter sich das leere, kalte Laken ab. Es machte ihr noch einmal mehr bewusst, dass Bucky gegangen war. 

Nur noch sehr selten schlief er auf dem harten Fußboden. Meist dann, wenn die Albträume zu unerträglich waren. Dann setzte Emilia sich zu ihm, legte seinen Kopf auf ihren Schoß und streichelte sanft durch sein Haar, während ihre kleine Handfläche auf seiner nackten, leicht verschwitzen Brust sein rasnedes Herz bedeckte. 

Sie konnte jedes Mal spüren, wie sich die Schläge mit jedem weiteren ihrer Atemzüge verlangsamten und der ihren anpassten. Es war fast so, als schlug sein Herz in ihr.

Genauso wie das kleine kräftige in ihrem Bauch.

Emilia nahm ihre Hand von dem Bettlaken hinter sich und legte sie auf die noch fast unscheinbare Wölbung unter dem Henley Shirt, welches sie trug. Es duftet so intensiv nach Bucky, dass sie glaubte er wäre direkt hinter ihr und hielt sie dabei mit seinem starken, warmen Arm fest.


Mit ihren Augen folgte sie ihren eigenen Fingern, die vorsichtig den dunkelroten Stoff glattstrichen.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt