Kapitel 43

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Zurück im Unterschlupf versuchte Zemo auf der Couch liegend die Schmerzen mit Whiskey zu betäuben.

Der Schlag auf den Kopf nur kurz zuvor war eine gewisse Genugtuung für Emilia, deren eigener nicht minder brummte.

"Autsch!" 

"Halt still!" 

Bucky versorgte die kleine Wunde gerade mit einem Pflaster, nachdem Emilia sie nur widerwillig von ihm hat reinigen und desinfizieren lassen. Sie saß mit verschränkten Armen auf dem Rand der vergoldeten Badewanne, während er sich auf einem Knie dicht vor ihr niederließ.

Konzentriert legte er die Klebestreifen knapp unter ihrem Haaransatz an und bedeckte den schmalen Schnitt.

Es gelang ihr nicht, sich auf etwas anderes als seine Nähe und den unwiderstehlichen Geruch zu fokusieren. Unwillkürlich hatte sie die Bilder aus Madripoor vor Augen - und mit ihnen das euphorische Hochgefühl, welches Bucky entfachte, als er zu ihr in die Dusche stieg. 

Seine behutsamen Finger machten es ihr nicht leichter.

Emilia war noch immer etwas überrascht über sein plötzlich so selbstsicheres Auftreten. Es musste einen Grund geben, weshalb er in den letzten Monaten ein Stück seines Selbstbewussteins wieder erlangte und sie spekulierte, an wem oder was es liegen könnte.

Der Gedanke, dass jemand anderes dafür verantwortlich war, versetzte ihr einen kleinen Stich in der Brust. Nur zu gerne hätte sie an seinem Wandel teilgenommen. Da sie es aber selbst war, die sich ihm entzog, musste sie nun mit den Konsequenzen leben.

"Ich hätte das auch alleine machen können."

Aus Buckys Mund entwich eine eher widerwillige Zustimmung, gefolgt von einem hörbaren Vorwurf: "Ja nee, ist klar... Wie schaffst du es nur immer wieder dich in solche Situationen zu bringen?"

"Wie ich es schaffe mich...?!" fragte sie eingeschnappt und wandte sich unter seinen Händen hervor. "Glaubst du etwa, ich warte nur darauf wie ein Football durch die Luft geschleudert zu werden?!"

"Ich hab gesagt, du sollst still halten, Carson!"

Ungeduldig fuhr Bucky sie an. Es machte ihn regelrecht nervös, dass sie so aufgebracht die Stirn runzelte und dabei riskierte, dass die schmalen Wundverschlussstreifen sich lösten. In ihrem Blick erkannte er, dass sein Tadel sie verletzte. Immerhin wollte sie wirklich nicht gegen eine Wand geschleudert werden.

Seufzend senkte er kurz den Kopf, bevor er sich erneut daran machte, das schützende Pflaster aufzukleben.

"Natürlich glaube ich nicht, dass du das wolltest. Aber du musst zugeben, dass es schon seltsam ist, wie häufig du dich in einer Lage wie dieser befindest. Vor Allem, wenn du wieder auf irgendeine dumme Idee kommst.

Er konnte gerade noch die nachäffende Grimasse in Emilias Gesicht erhaschen, welche eine Mischung aus Einsicht und Genervtheit zeigte. Sie musste sich eingestehen, dass Bucky Recht hatte - zumindest, was die Vergangenheit betraf.

Einerseits froh, dass Emilia sich wie die Alte aufführte, nervte ihre bockige Art ihn aber auch.

"Ein 'Danke' reicht vollkommen."

Der sture Ausdruck passte nicht wirklich zu dem ehrlichen Ton ihrer eher leisen Stimme.

"Danke, Sergeant."

Für einen Augenblick länger blieb er vor ihr gekniet, während sie sich nur ansahen. Mit seiner rechten Hand strich er sanft die teils noch blutverschmierte Haarsträhne hinter ihr Ohr. Seine sanfte Berühung löste in Emilia diese Sehnsucht aus.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt