Kapitel 80

155 4 31
                                    

∼⋄∼⋄∼ ○❖○ ∽⋄∽⋄∽


Ihre Geburt war langwierig und schwer.

Die PDA würde bei Emilias schnellem Stoffewechsel nicht viel bewirken, weshalb sie von vornherein darauf verzichtete.

Schon die Wehen setzten relativ stark an und quälten sie über mehrere Stunden.

Einzig und allein der Gedanke an das, was sie beide nach alle dem in Händen halten würden und das Wissen darüber, dass ihr Körper schnell wieder heilte, ließ Emilia so lange durchhalten.

Trotz des für ihn rätselhaften Geburtsvorbereitungskurses wusste Bucky jedoch noch immer nicht, was in Wirklichkeit auf ihn zukam. 

Sam hatte ihm zwar von den Geschichten erzählte, welche sein verstorbener Schwager mit der Geburt von Sarahs Jungs erlebte. Er wollte seinen Freund eigentlich etwas beruhigen, doch versetzte ihn damit mehr in Angst als, dass es ihm die erhoffte Zuversicht brachte.

Keine Sekunde wich Bucky von ihrer Seite, während die Zeitabstände immer kürzer und die Qualen immer größer zu werden schienen. An irgendeinem Punkt rieten ihr die Ärzte an einen Kaiserschnitt durchzuführen, da das Baby sich in einer ungünstigen Position befand.

Emilia spürte, dass es nicht das Richtige war. Sie vertraute auf das Gefühl, welches von dem Kleinen ausging. 

Bucky wusste es auch nicht und vertraute genauso wie sie darauf, dass es alles gut werden wird. Er atmete mit ihr, massierte ihren gequälten Rücken und versorgte sie mit Eiswürfeln und allem, was sie wollte.

Solange, bis es endlich in die ersehnte finale Phase ging.

Als Emilia ihm währenddessen unter größten Schmerzen immer wieder zum Teufel wünschte für das, was sie ihm mit der Schwangeraschaft angetan hatte, bangte er zwischenzeitlich um seinen gesunden Arm. Sie hatte sich so fest darin verkrallt, dass er glaubte, sie würde ihm diesen noch abreißen.

Diese leichte Panik verging aber genau dann wieder, wenn seine Frau ihn keine Sekunde darauf regelrecht mit bedauernswertem und schweißgebadetem Gesicht anbettelte nicht von ihrer Seite zu weichen. Er litt mit ihr, körperlich wie auch mental.

Es machte ihm mehr als bewusst, wie verrückt ihre Hormone spielten. Seinen Wunsch ihr irgendwie zu helfen, konnte Emilia von seinen fürsorglichen Augen ablesen, war aber nicht in der Lage ihm mit Worten zu versichern, dass alles Gut werden würde. 

Es war für beide ein regelrechtes Gefühlschaos, welches gerade in dem Moment plötzlich in eine bedächtige Ruhe umschlug, als die ersten Laute des neuen Lebens durch den Kreissaal hallten.

Beim Anblick des kleinen gesunden und kräftig schreienden Mädchens war Entschädigung genug für den langen qualvollen Tag.

Diese bedächtige Ruhe lag nun auch auf Buckys Gesicht, während er an die Sekunde zurückdachte, als Emilia ihm das größte Geschenk überhaupt machen konnte.

∼⋄∼ ○❖○ ∽⋄∽

Irgendetwas stimmte nicht.

Emilia fuhr mit ihrer Hand über das kühle Bettlaken. Seine Seite des Bettes war leer. Auf den Unterarm gestützt rieb sie sich den Schlaf aus den Augen und sah auf die Uhr.

Es war fast sechs Uhr morgens. Bald würde die Sonne aufgehen. Draussen war jedoch noch nichts zu sehen.

Sie wusste, dass Bucky aufgrund des kürzlichen Einsatzes mit Sam durch einen Albtraum aus dem Schlaf geholt wurde. Schon früher waren die Missionen oftmals ein zusätzlicher Auslöser dafür.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt