Kapitel 74

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Keine Stunde später war Emilia auch schon bei der leer stehenden abgelegenen Halle in der Nähe des Princess Bay Leuchtturms angekommen.

Unter ihrer Lederjacke versteckt rückte sie hinter dem Rücken Buckys Sig-Sauer P229 zurecht. Obwohl sie kein Fan von Waffen war, hatte er in Madripoor den richtigen Umgang damit gezeigt. Er wusste sehr gut, dass sie sich auch ohne zu verteidigen wusste. Dennoch gab es ihm ein Gefühl von Sicherheit, dass sie wusste, wie sie einzusetzen war.

In dem Gebäude folgte sie dem langen Gang bis dorthin, wo Jackson es ihr beschrieben hatte.

Vorsichtig streckte sie den Kopf um die Ecke. Das erste was sie sah, war Bucky.

Ohne darüber nachzudenken rannte sie auf ihn zu.

"Barnes!"

Er hob seinen Kopf und wollte sie noch aufhalten. Doch da war es schon zu spät.

"MIA! NICHT!"

Das klickende Geräusch löste eine Kettenreaktion aus. Um Emilia klappten durchsichte Wände von allen Seiten nach oben und schloßen sie ein. Wie angewurzelt blieb sie stehen und musste zusehen, wie sich das etwa fünf mal fünf Meter große aus dicken Platten bestehende Gefängnis um sie unter lautem Getöse errichtete. 

Als der Lärm abgeebt war, öffnete sie wieder ihre vor Schreck zusammengekniffenen Augen und sah sich um. Sie hefteten sich auf Bucky, der sie voller Angst um sie anstarrte. 

Das Einzige was sie wollte, war irgendwie zu ihm zu gelangen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht wirkte wie ein Streichholz, das sämtliche ihrer Energiereservern aktivierte.

Sie verursachte eine Schallwelle, welche jedoch ungerührt an den Wänden um sie herum abprallte. Überrascht darüber, versuchte sie mit einem Feuerball ein Loch hindurchzubohren. Doch auch das gelang ihr nicht. Ein kurzer Blick auf den Boden reichte aus. Sie stand auf demselben Material, welches sie umgab.

Verzweifelt darüber nichts tun zu können, blickte sie zurück zu Bucky.

Erst jetzt erkannte Emilia, wie dehydriert er wirklich war. Jackson hatte ihm nicht wirklich viel zu Essen oder zu Trinken gegeben. Es war gerade genug, dass er mit Hilfe des Supersoldatenserums in seinem Blut überlebte.

Die fehlende Flüssigkeit in seinem Körper ließen deutlich die ohnehin markanten Gesichtszüge und auch die Venen auf seinem Handrücken. Der Schatten um seinen Mund war noch dunkler als sonst und lenkte kaum von dem müden Blick in seinen Augen ab.

"Bucky..." Mehr als ein herzzerreißendes Flüstern kam ihr nicht über die Lippen, während sie versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

"Das Vögelchen ist endlich ins Nest zurück gekehrt."

Jacksons Auftauchen hinter sich ließ sie herum fahren. Er sah etwas in ihrem entsetzten Blick und betätigte daraufhin einen Knopf an der Wand neben sich.

"Oh, sie mich nicht so an, meine Süße. Ich bin kein Unmensch. Dein heißgeliebter Sergeant hatte alles, was er brauchte."

Unter dem klirrenden Geräusch fuhren die Stahlketten um Buckys Vibraniumarm nach unten, woraufhin er geschwächt auf die Knie fiel. Emilia bemerkte wie lang das Eisen wirklich war, welches über ein Rollsystem an der Hallendecke fast endlos hinabglitt. 

In einem kleinen Durchgang im hinteren Teil entdeckte sie ein einfaches Waschbecken neben einer Toilette. Wenn er ihm schon Nahrung und Wasser vorenthielt, hatte Jackson ihm wenigstens nicht auch noch die letzte Würde genommen.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt