Kapitel 51

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Mittag war schon lange vorbei und sie hatten alles erledigt. 

Auf dem fast einstündigen Rückweg kamen sie durch den Ortsteil St. Bernard, als sich der Hunger bei ihnen meldete.

In einem kleinen, von außen auf den ersten Blick nicht zu erkennenden, Café gönnten sie sich ein ausgiebiges Mittagessen. Bucky verdrückte genüßlich seinen Burger mit extra Speck und Pommes, während Emilia sich für das köstliche Club-Sandwich entschied. Sie hatte es schon beim ersten Mal, als sie das Café kurz nach ihrer Ankunft in Delacroix entdeckte.

Zum Nachtisch nahm sie noch ein kleines Stück hausgemachten Bananankuchen zu ihrem Kaffee und schaute dabei aus dem Fenster, an welchem sie saßen.

An ihrem mehr als glücklichen Gesichtsausdruck konnte Bucky zufrieden erkennen, wie gut es er zu schmecken schien. Er nahm einen Schluck seines schwarzen Kaffees und musste unwillkürlich schmunzeln, während Emilia sich mit der Zunge einen Kuchenkrümel von der Lippe leckte.

Dass er an dem freudigen Grinsen darauf seinen Teil beigetragen hatte, wusste er nicht.

"Wissen die beiden eigentlich davon?"

Ohne aufzusehen, antwortete sie ihm: "Nein."

Als sie mit einem ziemlich bedröppelten Gesichtsausdruck aus der Bank kam, ließ Bucky ihr einfach keine Ruhe. Erst, als sie ihm erzählte, was sie so traurig machte.

Er wollte sie nicht so sehen und versuchte sie mit ein paar mehr oder weniger lustigen Beobachtungen, die er vor der Bank gemacht hatte, aufzuheitern.

Dass er bei den Erzählungen unbewusst nach ihrer Hand griff, während sie die Straßen zurück zum Auto gingen, überraschte Emilia im ersten Moment. Bis sie nur Sekundenbruchteile darauf ihre Finger in einer Selbstverständlichkeit fest mit seinen verschloss.

Das ernste Thema, welches ihm keine Ruhe zu geben schien, überschattete ihre sorglose Stimmung ein wenig.

"Und das soll auch so bleiben."

"Aber warum? Es ist doch nichts dabei." 

So sehr sie die letzten gemeinsamen unbeschwerten Stunden auch genossen hatte, seine dickköpfige Hartnäckigkeit machte sie schier wahnsinnig. Er ließ einfach nicht locker.

Emilia seufzte schwer.

"Ich hatte das Glück mir nie Sorgen um Finanzielles machen zu müssen. Die Leute hier haben schon viel erlebt und auch viel verloren. Nicht nur ihr Hab und Gut. Oder Menschen, die sie liebten. Durch das, was der Staat und die Politik in den letzten Jahrhunderten versäumt hat und durch etliche Naturkatastrophen hätten diese Menschen alles Recht dazu mit hängendem Kopf durchs Leben zu gehen."

Sie erzählte von der Sklaverei, die zwar mit offizieller Beendigung im 19. Jahrhundert in New Orleans abgeschafft wurde, aber noch heute ihre Folgen nach sich zog.

Naturkatastrophen wie der verehrende Hurrikan Katrina im Jahre 2005 beutelte die Menschen an der gesamten Ostküste noch heute.

"Sie haben sich alles mit ihren eigenen Händen wieder aufgebaut und sind stolz auf das, was sie geschafft haben. Obwohl ihnen so viele Steine in den Weg gelegt wurden. Ich möchte nicht, dass Sarah oder Sam glauben, dass ich Almosen verteile."

"Ich kenne Sarah zwar noch nicht gut genug, aber so etwas würde sie dir doch sicher nicht unterstellen."

Er stellte seine leere Tasse auf dem Tisch ab.

"Belassen wir es einfach dabei, Bucky. Ich versuche damit nur etwas Gutes zu tun, ok? Nach allem, was ich zu vielen Menschen schon angetan habe, ist das der Weg wenigstens etwas Wiedergutmachung zu leisten."

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt