Kapitel 38

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Die beiden unterhielten sich über Steves Gedenkfeier, für welche Emilia still und heimlich eingeflogen war. Diese letzte Ehre wollte sie ihm erweisen.

Sie genoss die Unterhaltung mit Sam. Immerhin hatte sie aufgrund ihrer eigens auferlegten Selbstisolation in den letzten Jahren nicht wirklich die Möglichkeit auf Gesprächspartner wie ihn.

Und er hatte schon immer etwas an sich, das sie an ihren Bruder erinnerte. Das wurde Emilia aber erst bewusst, nachdem er ebenfalls von Thanos geblipt wurde.

Matthew hätte sich mit Sam sicherlich gut verstanden. Sie teilten einen ähnlichen Humor und waren auch von der Art her ziemlich ähnlich.

Emilia spürte, wie ein weiteres kleines Stück ihrer eisigen Barrikade wie von alleine bröckelte. Sie schob es auf ihre Erschöpfung und sah keinen Grund, sie gegenüber einem alten Freund aufrecht zu erhalten. 

Das konnte auch Bucky beobachten. Er hatte sich in der Zwischenzeit ein Bier aus dem Kühlschrank geschnappt und dachte über das nach, was er durch den Spalt der Glastür zur Terrasse aufschnappen konnte.

Die Erinnerung an sein letztes Gespräch mit Steve hingen im nach. Insbesondere einige seiner Worte.

"Sie braucht dich, Buck."

Seine Gedanken schwirrten um den Schild, welchen Sam weggegeben hatte. Und die Zweifel, dass Steve sich in ihm geirrt haben könnte. Die außerplanmäßige Sitzung mit Dr. Raynor war noch immer taufrisch.

Als er das Klirren von Glas auf Glas hörte, blickte er von seiner Flasche auf und sah, wie Emilia aufstand.

Er fragte sich, ob sie ihn wirklich brauchte. Immerhin schien sie sich in Sams Gegenwart wohler zu fühlen, als in seiner. 

Das bewies auch ihre weiter beharrliche Ignoranz ihm gegenüber, während sie mit der leeren Flasche und dem Glas in einer Hand einen Blick auf den Computerbildschirm warf. 

Das Suchprogramm lief noch immer. Mit einem Knopfdruck verschwand das Pult wieder hinter der Wand. 

"Das dauert doch länger als gedacht. Aber..."

Sie drehte sich um und wollte gerade erklären, dass ein Signal sie über ein Ergebnis informieren würde. Doch der Satz blieb ihr bei Zemos Anblick in der Kehle stecken.

Er hatte es sich heimelig gemacht und kam gerade aus dem Schlafzimmer. Den schwarze Kragen des bodenlangen roten Bademantels zierten goldene Efeuranken. Darunter trug er einen farblich passenden Seidenpyjama, der mit ebenfalls gold glitzernden Slippern das ziemlich edle Schlaf-Outfit komplettierte. 

Seine Haare waren von der Dusche kurz zuvor noch nass, jedoch bereits wieder in Form gekämmt. Eine kleine Krone hätte seiner fast schon royalen Ausstrahlung den letzten Feinschliff gegeben. 

Emilia fragte sich, ob Pepper wirklich wusste, welchen Modeberater sie damals beauftragt hatte. Unweigerlich überlegte sie, was wohl noch alles in dem Schrank hing, welchen sie noch nie geöffnet hatte.

Leicht kopfschüttelnd ging sie an ihm vorbei und betrat die Treppe.

"Ich finde es ja ziemlich bewundernswert, dass Sie einfach drei der gefährlichsten Männer Madripoors mit zu sich nach Hause nehmen. Was die Nachbarn wohl denken?"

Zemos aufreizende und provozierende Frage deutete auf die vermeintlichen Rollen hin, welche auch Bucky und Sam ziemlich überzeugend gespielt hatten.

Mit einer Hand auf dem Eisengeländer hielt sie am oberen Ende inne und sah hinab in den offenen Raum. Ihr Blick wanderte von Bucky und Sam, die nun beide auf der Couch saßen, zu Zemo. Emilias Augen hefteten sich regelrecht auf ihn.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt