Kapitel 79

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Irgendwo in Louisana kurz vor der Grenze zu Mississippi, Mitte November 2025


Es war bereits später Nachmittag. Die Sonne stand tief und verdunkelte langsam den beginnenden Abendhimmel in einem warmen orange. Am Horizont konnte man den aufkommenden Wintereinbruch erkennen, welcher sich in den nächsten Tagen über das Land legen würde.

Dick eingehüllt in einer kuscheligen Decke wippte Emilia in einem der weißen Schaukelstühle auf der Veranda ihres frisch renovierten Farmhauses aus dem 19. Jahrhundert.

Das stetige dumpfe Bersten, wenn die scharfe Kante einer Axt das Holz zersplitterte drang deutlich von der Scheune zu ihr. Sie blickte auf und folgte dem Geräusch.

Bucky war erst gestern Vormittag von einem vergleichsweise harmlosen Einsatz mit Captain America zurückgekehrt. Es war ihm sichtlich schwer gefallen seine zwei wertvollsten Schätze für einige Tage allein zu lassen. 

Doch ohne seine Hilfe hätte Sam es nicht so schnell geschafft einige der Unterschlupfe eines Drogenrings in New Mexico auszuheben. Und die Kolumbianer waren im Vergleich zu Aliens ein weitaus geringeres Übel.

Emilia sah die kleinen Schweißperlen mit dem Gold seines Vibraniumarms um die Wette glänzen. Sein dunkelgraues Henley Shirt hatte er bis zu den Ellen nach oben gekrempelt, während er mit einem fast lautlosem Aufstöhnen die letzten Holzscheite zerschlug.

Einer der salzigen Tropfen fiel genau in diesem Moment hinab auf eine Stelle seines Schlüsselbeines. Der dunkle Fleck erinnerte sie an den Tag, als sie das erste Mal weinend in seinen Armen lag. 

Verzweifelt über das, was sie alles getan hatte. Gleichzeitig auch überglücklich ihn endlich wieder spüren zu können, nach fünf Jahren in denen sie glaubte er sei tot.

Diese Erinnerungen trug sie jeden Tag mit sich, bewahrte jede einzelen davon sorgsam auf. Sie hatten sich eingereit wie die kleinen silbernen Kügelchen seiner Kette, an welcher er noch immer eine seiner eigenen Hundemarken trug, neben einer von Steve.

Ein wenig Traurigkeit überkam sie, als sie zurück an die Hochzeit in Wakanda dachte. Steve würde genauso wenig wie Natasha jemals die Möglichkeit haben ihr kleines Wunder in den Armen halten zu können.

Das leise Wimmern und unruhige Zappeln eben jenes, holte sie aus der Wehmut zurück. Eingepackt wie ein Bonbon blickte Emilia auf das Gesicht hinab, welches aus dem Bündel in ihren Armen hervorlugte.

Matilda Becca Barnes kam am 25.09.2025 um 21.21 Uhr in New York gesund und munter zur Welt. 

Vom ersten Moment an war sie der pure Sonnenschein. Sie hatte die Augen ihres Vaters und mit einem dunkelblonden Flaum auf dem Kopf das Haar ihrer Mutter. 

Und so wie sie jetzt herumstrampelte, hatte sie definitiv den Dickschädel von ihnen beiden.

"Shh, schon gut. Ich weiß, Tilly. Dein Dad ist gleich fertig." 

Bucky zerschlug gerade das letzte Stück Holz, als er es mit dem anderen auf den Rest neben der Scheunenwand stapelte. Der aufkommende kalte Novemberwind trug den angenehmen Klang von Emilias Stimme zu ihm, während sie versuchte seine Tochter ein wenig zu beruhigen.



Ihm huschte ein leichtes Schmunzeln über die Lippen, während sie Matilda singend als ihren Sonnenschein bezeichnete. Es erinnerte ihn immer wieder an die Momente, in welchen sie ihn so nannte - wenn auch aus einem komplett gegenteiligen Grund. 

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt