Kapitel 35

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Emilia hatte keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte. Deshalb konzentrierte sie sich zunächst weiterhin auf den Mann, der mehr über einen Menschenhändler-Ring wusste, als er zugeben wollte.

Noch bevor sie sich einen Plan ausdenken konnte, um irgendwie an Zemo ranzukommen, wurde sie plötzlich zum Boss gerufen.

Sie wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, ließ sie aber ungerne warten.

Als sie die verwinkelten Gänge entlang stolzierte, tippte der Große etwas in sein Handy. Sekunden darauf öffnete sich die Tür von innen.

Mit dem ersten Schritt in den Raum erkannte sie sofort, wer sich darin befand - auch ohne ihre Gesichter zu sehen. 

In ihr zog sich alles zusammen. Sie versuchte so gut es ging in der Rolle zu bleiben. Das fiel ihr schwerer als gedacht... auch mit Hilfe von Josephine und ihrer pragmatischen Art. 

Ohne sich etwas anmerken zu lassen ging sie dicht an Bucky vorbei. Sie spürte regelrecht, wie sich alles in ihm anspannte. Da wusste sie, dass er sie erkannte.

Emilia setzte sich auf die Couch und lehnte sich gekonnt sexy über die Rückenlehne.

"Ich hätte mir etwas Schickeres angezogen, wenn ich gewusst hätte, dass du Gäste hast." Ihre Stimme klang aufreizend und süß, als würde sie ihr Honig ums Maul schmieren wollen.

"Sie haben nach dir gefragt, Velvet." Der Boss sah sie mit einer leichten Skepsis im Blick an.

Emilias Überraschung war nicht gespielt: "Nach mir? Wieso sollten diese Herrschaften nach mir fragen?"

"Du kennst sie nicht?" 

Auf die Frage hin ließ Emilia den Blick über die drei ihr nur allzu bekannten Gesichter schweifen. 

"Nun ja, wer kennt denn nicht den hochehrwürdigen Baron Zemo." 

Wie der Teufel höchstpersönlich funkelte sie ihn an. Doch Zemo ließ sich nicht wirklich etwas anmerken. 

Im Gegensatz zu Bucky, der bei ihren nächsten Worten doch ein wenig mehr zusammenzuckte, als er wollte.

"Ich bin nur etwas verwundert, wie er... an sein Spielzeug gekommen ist. Ich dachte man hätte es ihm weggenommen?"

Emilia betrachtete ihn abwertend von oben bis unten. Es fühlte sich an wie tausender kleiner Messerstiche, die sich tief in ihn hineinbohrten.

Bucky konnte sich nicht erklären, was mit ihr geschehen war. Schon seit Monaten fragte er sich, was passiert war. Er erkannte Emilia unter der Perücke und ihrem gefühlskalten Verhalten nicht mehr wieder.

"Und unseren Smiling Tiger erkennt man doch schon alleine an seinem schlechten Modegeschmack. Nichts für Ungut, aber das was Sie da tragen würde sich besser als Tischdecke in einem Altenheim machen."

Sam, der selbst noch irritiert war, sie hier anzutreffen, konterte in einer derart düsteren Art, von der er hoffte überzeugen zu können.

"Ich würde aufpassen was Sie sagen, sonst erleben Sie das Altenheim nicht mehr, Velvet." 

Das leichte Zucken um ihren Mundwinkel entging weder Sam, noch Bucky oder Zemo. Dass sich darunter ein ungutes Gefühl breit machte, bekam keiner von ihnen mit.

"Boss, ich würde mich ja sehr gerne weiter mit den Herren hier unterhalten. Aber du weißt doch, wie ungerne ich meine Gäste warten lasse. Leider weiß ich auch nicht, wie ich ihnen weiterhelfen könnte."

Emilia stand auf und ging auf die Tür zu. Nur Zentimeter neben Bucky hielt sie inne, als sie hörte, was der Boss zu sagen hatte. 

"Warte noch kurz. Carmen soll deine Gäste übernehmen. Ich möchte, dass du unsere VIPs zur Hintertür begleitest und sie verabschiedest." 

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt