Kapitel 37

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Die letzten hundert Meter zum Auto schwieg Emilia. 

Ganz im Gegensatz zu Bucky, der wohl seit dem Blip seine Stimme gefunden hat. Er versuchte irgendetwas aus ihr herauszubringen. Doch sie sagte kein einziges Wort.

Sam und Zemo blickten sich nur fragend an, da sie nicht wussten, was passiert war. Auch sie blieben stumm, denn keiner von beiden wollte die angespannte Stimmung noch mehr erhitzen. 

"Ich wusste nicht, dass du auch so gut im Schweigespiel bist, Miss Dolittle! Sonst hast du doch auch überall deinen Senf dazuzugeben."

Bucky war wütend. Und besorgt. Er kannte von sich selbst gut genug, wie wenig man über Dinge reden wollte, die Schmerz und Qual verursachten. Und doch hatte er durch die vielen Sitzungen mit Dr. Raynor die letzten Monate gelernt, dass es nicht immer schlecht sein musste.

An dem rostigen kleinen Auto angekommen öffnete Emilia den Kofferraum. Kurz darauf verwandelte sich der schäbige Nissan in einen makellosen gepflegten Oldtimer.

Nicht nur Zemo und Sam, die sich neben das Auto stellten, staunten schlecht. Auch Bucky, der für einen kurzen Moment seinen Ärger über ihre ungewohnt stille Art vergessen hatte.

Er rückte noch weiter in den Hintergrund, als er aus dem Augenwinkel beobachtet, was hinter dem Kofferraumdeckel passierte.

Emilia kramte darin herum und zog einige Klamotten hervor. Als ihr Kopf dahinter hervorkam, wischte sie sich unbedacht mit einem Taschentuch den grellen Lippenstift aus dem Gesicht.

Sie begann sich der Kniehohen Stiefel zu entledigen, gefolgt von dem schwarzen Minirock und dem knallengen, viel zu kurzen Top. 

Es interessierte sie nicht halbnackt vor ihren Begleitern zu stehen, als sie seelenruhig in ihre Jeans und die Boots schlüpfte.

Velvet hatte mit Hilfe ihres alter Ego im Hinblick auf Emilias Hemmschwelle für ihren eigenen Körper einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

Über ihren schwarzen Push-Up BH zog sie einen dünnen hellgrauen Rollkragenpullunder. Die Fellimitat-Jacke, welche Sam an einen Gelbsuchtbefallenen Chewbacca erinnerte, tauschte sie gegen eine aus Leder aus.

Sie fühlte sich gleich wieder mehr wie ein Mensch und nicht ein Stück Vieh, das von oben bis unten begafft wurde - auch wenn die Blicke von Sam und Zemo ihr etwas anderes sagten.

"Ist was?" Ihre bedrohliche Frage ließ die Köpfe der beiden wie ertappte Kinder in eine andere Richtung schnellen.

Nur Bucky hielt ihrem Blick stand. Sein Erstaunen über ihre ungerührte und schamlose Art wich erneut Eifersucht und Unverständnis, gemischt mit einem Groll, der sich in seinen angespannten Gesichtszügen zeigte.

Es machte ihn wütend, dass sie sich so verhielt. So kannte er Emilia einfach nicht und das Gefühl machte ihm irgendwie auch Angst. 

Genauso wie der Gedanke an das, was er trotz der schummrigen Straßenbeleuchtung kurz zuvor auf ihrem Bauch erhaschen konnte.

Neben der kleinen Narbe, die ihn immer an den Tag erinnern würde, an welchem er Emilia fast verloren hätte, war eine weitere hinzugekommen. Er fragte sich, woher diese wohl rührte. Vom Kampf gegen Thanos war sie jedenfalls nicht, dass konnte er mit Sicherheit sagen.

Als sie den Kofferraum schloss blickte Bucky ihr mit einer gewissen Sehnsucht dabei zu, wie sie einstieg. 

Und er hoffte, dass sie ihm irgendwann erzählen würde, was mit ihr passiert war.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt