Kapitel 60

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In der Ferne hörte sie ein Flüstern. Immer und immer wieder drangen die Worte zu ihr durch.

'Ich... liebe... dich...'

Nur sehr schwerfällig kame die Laute durch die Dunkelheit. Je klarer sie wurden, desto leichter fühlten sich ihre Lider an.

'Bucky?'

Es dauerte noch einige Momente, bis Emilia es schaffte die Augen zu öffnen. Durch das schwache Licht einer Lampe in der Ecke des Zimmers erkannte sie die weiße Decke über sich.

Das stetige Piepen nahm sie kaum wahr. Noch immer hallten die Worte der ihr bekannten dunklen Stimme im Kopf wieder.

'Ich... liebe... dich...'

Schlagartig wurde ihr bewusst, wem diese gehörte. Ihr Puls schoß in die Höhe. Vor Freude, vor Aufregung. Die Endorphine strömten nur so durch sie hindurch und ließen Emilia sich ruckartig aufsetzen.

Erst jetzt bemerkte sie, wo sie sich befand. Und, dass sie alleine in dem sterilen Krankenzimmer war.

Das Hochgefühl flachte ab.

'Vielleicht habe ich es mir nur eingebildet...'

Ein wenig enttäuscht sah sie sich um und versuchte sich an das zu erinnern, was geschehen war.

Josephine hatte ein weiteres Mal wieder die Kontrolle übernommen. Sie konnte nichts dagegen tun. Kurz bevor alles schwarz wurde, konnte Emilia nur noch an eines denken.

Bucky.

Und daran, dass er in Sicherheit sein würde.

Sie hatte keine Erinnerung an das, was danach passierte. Es schien fast so, als würde ihr alter Ego diese wie früher unterdrücken. Doch fühlte es sich dieses Mal anders an.

Rapha war tot. Das konnte sie fühlen. Josephine ließ es sie wissen.

Unter diesem einhüllenden Tuch aus Erleichterung und Sicherheit mischte sich Reue. Nicht gegenüber Rapha, sondern gegenüber Emilia selbst.

Sie konnte sich keinen Reim daraus machen und fuhr sich ein wenig verwirrt mit der Hand durch das offene Haar.

"Was...?!"

Verwundert blickte sie auf ihren linken Arm. Er war verheilt. Ebenso wie alles andere, wie sie mit einem kurzen Abtasten ihres Körpers und der vormals ziemlich schmerzhaften Wunden feststellen musste.

Beim Blick aus dem Fenster erkannte Emilia, dass es Nacht war. Oder zumindest später Abend. Draußen erhellten die vielen Lichter die Stadt. Es mussten bereits einige Tage vergangen sein, denn sonst würde sie sich nicht so fit fühlen.

"Na? Unser Dornröschen scheint endlich aufgewacht zu sein. Und das ohne ihren Prinzen."

Die ziemlich erfahrene, raue Stimme ließ Emilia herumschnellen. Sie bekam vor Schreck nicht wirklich mit, was die Frau, welche mit flinken Schritten durch die Tür kam, damit meinte.

"Wie geht es Ihnen, Ms. Carson?"

Die kleine, ziemlich stämmige ältere Krankenschwester stellte sich neben das Bett und begutachtete die Infusion.

"Da... Danke. Ganz gut..."

Emilia sah von dem leicht untersetzten Gesicht, auf dessen Nase eine Hornbrille saß, über den Kragen des rosafarbenen Kittels. Das Namensschild prangte regelrecht auf dem üppigen Busen.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt