Kapitel 64

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Ehe er sie einholen konnte, wurde Emilia von der lautstark feiernden Menschenmenge bestehend aus etwas mehr als 80 Gästen verschluckt.

Die Sonne war nun vollkommen verschwunden und auf der Bühne verstummte gerade die Band, um eine kleine Pause einzulegen.

"Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?"

Sam, der sich ein wenig Sorgen um seinen Freund machte, ob ihm nach der klaren Ansage zuvor nicht doch noch der Kopf abgerissen wurde, wollte sich vergewissern, dass alles in Ordnung war.

Er konnte Emilia gerade noch sehen, wie sie mit ziemlich energischem Schritt zwischen den Leuten verschwand. Jetzt lag seine Hand auf Buckys Schulter, der seinen Blick suchend über die Menge vor sich schweifen ließ.

In dem Moment, als er die lilafarbenen Glasblätter des Schmuckstücks entdeckte, wollte er ihr einfach nur hinterher und sie festhalten. Er wollte ihr sagen, dass sie Recht hatte.

Eigentlich wollte er sie einfach nur küssen und nie wieder gehen lassen. Ihm wurde nämlich schlagartig bewusst was es zu bedeuten hatte, dass Emilia sein Geschenk bei sich trug. Sichtbar für jeden.

Was ihn jedoch stutzen ließ waren ihre Worte. Was meinte sie damit, keine andere Wahl zu haben?

Dass sie gegangen war machte ihn deshalb etwas unruhig. Auf Sams stichelnden Kommentar hin meldete sich dann aber doch der unterdrückte Ärger in ihm.

"Wieso eigentlich immer ich?!"

Grummelnd wandte er sich unter der Hand auf seiner Schulter hervor und steckte entnervt seine eigenen in die Jeanstaschen.

"Weil es normalerweise immer du bist."

Bucky warf dem selbstsicheren Gesicht neben sich eine aufgesetztes Grinsen zu, bevor er wieder über die Leute hinweg sah. Sam merkte, dass es seinen Freund wirklich an die Nieren ging und schlug versöhnendere Töne an.

"Komm schon, Buck. Wie wäre es, wenn ihr zwei Sturköpfe einfach mal miteinander redet?"

"Was glaubst du wohl habe ich gerade versucht? Sie hat mich doch stehen lassen."

Entnervt wandte er sich ab und ging gefolgt von Sam auf die Anlegestelle zu. Schweigend schlenderten sie einige Meter den kleinen Hafen entlang.

"Weißt du, Sam. Manchmal denke ich, es soll wohl einfach nicht sein... Kein Wunder. Nach allem, was ich getan habe..."

Mit hochgezogener Augenbraue sah er Bucky von der Seite an. Fast schon entsetzt über dessen niedergeschlagenen Worte bleib er vor dem kleinen Steg stehen.

"Das glaubst du doch wohl selber nicht! Zu Allererst: hör auf mit dieser Selbstmitleids-Scheiße. Wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass du endlich den Arsch hochkriegen musst? Da ist noch eine letzte Person, die höchstwahrscheinlich nicht in deinem kleinen Notizbuch stand."

Seinen Blick vom Boden nun auf Sam gerichtet, sah man die unausgesprochene Frage. Denn Bucky wusste nicht, wenn er meinen könnte.

"Mensch, Buck..."

Augenrollend drehte Sam sich zum Mississippi und sah auf das stille Wasser hinaus.

"Ich meine damit dich. Wenn du alle den anderen geholfen hast, ist es an der Zeit dir verdammt nochmal selbst zu helfen. Sonst wird das nie was mit euch beiden."

Schmunzelnd sah er zu Bucky und deutete mit einer kurzen Kopfbewegung in Richtung der Menschenmenge.

"Ihr Zwei seid wie Pech und Schwefel. Bonny und Clyde. Von mir aus auch wie Ying und Yang, wenn dir das lieber ist. Aber egal wie, wenn du denkst, dass sie dir aus dem Weg geht, weil sie Zweifel hat, dass ihr zusammengehört, dann überzeuge sie verdammt nochmal vom Gegenteil. Ihr seid beide solche sturen Esel. Selbst ich weiß, dass ihr beiden füreinander bestimmt seid."

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt