Pluviophil - jemand, der innere Ruhe und Entspannung während regnerischen Tagen findet. Ein Regenliebhaber kurgesagt. Ich hatte diesen Begriff vor Monaten gelesen und seitdem sammle ich Wörter, die mich auf eine tiefgründige Weise beschrieben. Heute wäre unser erstes großes Quidditch Spiel gewesen. Slytherin gegen Gryffindor, jedoch hatte der starke Sturm uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Natürlich hatte ich mich darauf gefreut, aber der Natur dabei zuzusehen, wie sie Jeden Zuhause behielt, war noch viel schöner. Alle waren an diesem Nachmittag ins Schloss geflüchtet. Zusammen mit Hannah und Daphne saß ich in der Bibliothek, um einige Hausaufgaben zu erfüllen. Es fühlte sich gut an, sich nicht um alles Schulische alleine kümmern zu müssen und wir teilten oft unsere etlichen Aufgaben unter uns auf. „Habt ihr Lisa gesehen?", Parvati war zu uns gestoßen, ihre Augen glasig und gerötet, als hätten Tränen ihre Spuren hinterlassen. „Was ist los?", fragte ich die Gryffindor besorgt. „Thomas", nuschelte sie nur und ließ sich fallen. Das brauhaarige Mädchen mochte diesen Jungen wirklich sehr, wobei er sie nur ausnutzen wollte.
„Leute", aufgeregt trat nun auch Lisa zu uns, strich ihre glatten blonden Haare hinter ihr Ohr. „Shh", kam es vom Nachbarstisch. Leiser setzte sie erneut an. „Scheiß auf Typen", auch sie hatte vor Wochen ihren ersten großen Herzschmerz erlebt. „Mein Haus schmeißt heute Abend eine Party. Ihr müsst alle mitkommen", Daphne und Hannah blicken sich wissend an, beide waren nicht der größte Fan von Menschenmassen gewesen. „Von mir aus", atmete meine beste Freundin schwer aus. „Klar", ergänzte ich. Zufrieden grinste die Blondine und wir beendeten gemeinsam unsere Arbeit.
Der Himmel hatte sich in ein leuchtendes Rosa gefärbt. Die Sonne gab ihre Aufgaben an den Mond ab, konnte nicht widerstehen, ihren Abgang wunderschön zu gestalten. Wir verließen die Bibliothek, um uns in unseren Zimmern fertig zu machen. Anfangs hatte ich mich mit Daphne wirklich unwohl in einem Zimmer gefühlt. Sie hatte nie gelacht, mir so das Gefühl gegeben, sie würde mich hassen. Jetzt waren wir älter geworden und haben uns gegenseitig versucht zu verstehen. Unsere Verbindung war anders als zu Lisa oder Parvati. Wir brauchten keine regelmäßigen Unterhaltungen, um uns zu verstehen.
Vor meinem Kleiderschrank angekommen, entschied ich mich für ein kurzen schwarzes Kleid. Auf dem Bügel sah es aus, als wäre es 3 Größen zu klein gewesen, angezogen schmiegte es sich perfekt um meine recht weiblichen Kurven. Letztes Jahr hatte ich mir einen Zauber beigebracht, der mich endlich von meinen langweiligen glatten Haaren befreien konnte. In sanften Wellen fielen meine dunkelbraunen Haare über meinen Rücken. Die vorderen Strähnen steckte ich halboffen nach hinten, wobei einige zu kurz waren und erneut in meinem Gesicht landeten. Ein samtgrüner Blazer schützte mich vor der Kälte der Kellergeschosse. Ich hielt mein Makeup vergleichsweise dezent mit schwarzen-grünlichem Lidschatten. Meine Lippen bekamen ebenfalls einen ähnlichen Farbton. Hohe schwarze Schuhe und silberner Schmuck rundeten alles ab und zufrieden mit meiner Arbeit, betrachtete ich mich im Spiegel. Ich war hübsch, dachte ich, aber nicht diese Art von wunderschön, über die Menschen Gedichte verfassten.
„Bist du fert-", Daphne trat aus dem angrenzenden dunkelgefliesten Badezimmer. „Zu viel?", ich mochte es, manchmal overdressed zu sein, jedoch begann ich mich schnell unwohl zu fühlen, wenn sogar meine Freunde etwas dagegen sagten. „Nein, du sieht hübsch aus", hübsch, ich weiß, danke Daphne. Sie selber hatte sich für einen schlichten Rock mit einem passenden schwarzen Oberteil entschieden. „Es ist wirklich nervig, dass du intelligent und hübsch bist", sagte sie etwas leise, was mir ein Lächeln entlockte. Ein ehrliches, das erste seit einiger Zeit. „Wir sollten gehen", ein Blick nach draußen verriet mir, dass wir viel zu lange für unser Äußeres gebraucht hatten. Ich schob meinen Zauberstab in die Innentasche meines Jacketts und wir verließen unseren Gemeinschaftsraum. Die Hufflepuffs hatten glücklicherweise keinen langen Weg zu uns und wir trafen Hannah auf dem Weg. Sie hatte das weiße Hemd ihrer Schuluniform angelassen und es mit einer weinroten Stoffhose kombiniert. „Versuchst du jemanden zu beeindrucken?", fragte mich die Dunkelblonde auf dem Weg zum Ravenclawturm. „Mich selber", grinste ich sie an. Die dumpfe Musik war bereits zu hören.
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my magical diary
FanfictionNormal. Ich hasste dieses Wort und doch beschrieb es mich wunderbar, jedenfalls dachte ich dies. Schlag auf Schlag lernte ich immer mehr über mich und meine Vergangenheit. Von meiner magischen Seite und der Zauberschule im Ausland. Und von der dunkl...