Mittwoch, 24. Dezember

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Wie jedes Jahr an Heilig Abend gab es zum Abendbrot Raclette. Es hatte Tage gebraucht, um Sam davon zu überzeugen, dass es hier Geschenke am 24. Dezember gab und ich sie nicht nur aufziehen wollte. Meine Schwester hatte jedem ein kleines Bild gemalt, meines ein verschneites Schloss, Hogwarts, wie sie es sich durch meine Erzählungen vorstellte. Ich hatte kaum Zeit gehabt, selber etwas Kreatives zu basteln, weshalb ich meiner Familie dekorative Gegenstände fürs Haus und der neuen Wohnung meiner Schwester aus Hogsmead besorgt hatte. Nun lag nur noch ein Geschenk unter dem Baum. Eine winzige Schachtel, der Name ‚Samantha' in der schönsten Schrift, die mir gelang, geschrieben. Kerzenschein ließ ihr Lächeln noch wärmer werden, als sie die Schachtel vorsichtig öffnete. Ihre Augen begannen zu funkeln, ich hatte das Gefühl mich aufs Neue in sie zu verlieben. „Was-?", verwundert blickte sie mich an, die ruhige Weihnachtsmusik im Hintergrund machte den Moment noch besser. Ihre Augen wanderten erneut zu den zwei Silberringen. Einer mit einer schwarzen Sonne, der andere mit einem zierlichen Mond. >Du bist der Mond zu meiner Sonne, hatte sie mir eins gesagt. Ich hatte es seit jenem Tag nicht mehr aus dem Kopf bekommen. „Du bist die Sonne zu meinem Mond", drehte ich ihre Worte um. Meine Stimme zitterte leicht. Nervosität überrannte mich ohne Vorwarnung. Meine Lippen wollten sich kaum teilen. Meine unruhigen Hände nahmen sich ihre. „Willst du meine Freundin sein?", mein Hals trocknete aus. Neben dem Fakt, dass ich mich gerade bei meinen Eltern geoutet hatte, hatte ich sie endlich gefragt. Sie schüttelte leicht bejahend den Kopf. „Ja", ich steckte ihr den Sonnenring an, sie mir den mit dem Mond. Anschließend umarmten wir uns, aber es fühlte sich anders an. Intimer als jemals zuvor, mit allen Gefühlen, die wir füreinander besaßen. „Ich liebe dich" nuschelte sie in mein Ohr. Mein Körper spannte sich an. „Ich liebe dich auch", flüsterte ich so laut, dass nur sie es hören konnte. Es war das einzige, wo bei ich mir sicher war.

Wir lösten uns nach einer kleinen Ewigkeit voneinander, die Reaktion meiner Eltern stand noch bevor. „Wir sind so blind", grinste meine Mum. „Ich wusste es", sagte Claire gleichgültig. „Eure Blicke erzählen Bände".

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