Es wurde schwieriger, gar unmöglich, meinen Freunden aus dem Weg zu gehen, wenn ich mit mindestens einem jedes Fach belegte. Ich ging in VgddK nicht auf Hannahs Fragen ein, ignorierte Parvati in Verwandlung, es brach mein Herz. Es folgte als letztes Fach für den heutigen Tag Zaubertränke mit einem neunen Professor: Slughorn. Ich stellte mich absichtlich zu den anderen Slytherins, um Lisa darin einzuschüchtern, sich zu mir zu stellen. Sie blickte mich ab und zu an, ich ging nie darauf ein. Slughorn schien ein wirklich guter und netter Lehrer zu sein. Nachdem alle - auch Harry und Ron - den Raum betreten hatte, begannen wir. „Wie heißt dieser Trank?", fragte Slughorn. Ich wusste es, hatte jedoch keine Motivation, mich zu melden. „Amortentia. Ein Liebestrank, er riecht für jeden anders, je nachdem, was ihn am meisten anzieht", „das ist richtig, Miss Granger. Obwohl er keine echte Liebe kreieren kann, nur eine starke Obsession". Er hob den Deckel an. Plötzlich erfüllte sich der Raum mit einem Duft, wie der Wald in einer regnerischen Nacht, zusammen mit einer weiblichen Süße und der Geruch von sehr alten Buchseiten. „Aus diesem Grund, ist es auch der gefährlichste", er verschloss den Trank erneut, die Düfte verblassten. „Sie haben uns noch nicht erzählt, was das für einer ist", eine Gryffindor zeigte auf eine kleine Viole. „Felix Felicis. Mehr bekannt als", „Flüssiges Glück", „in der Tat, Miss Granger. Flüssiges Glück". >Ging es deiner Schwester gut? Pass bitte für mich auf sie auf<.
Wir verbrachten den Rest der Stunde damit, uns selber an dem ‚Lebenden Tod' zu versuchen. Harrys war der perfekteste, weshalb er das Flüssige Glück geschenkt bekam.
Slughorn beendete den Unterricht. Jeder stürmte hinaus. Draco rammte mich leicht an der Schulter an, flüsterte: „In fünf Minuten vor dem Raum der Wünsche". Er hatte einen Plan, ich kannte ihn noch nicht, aber ich war dazu gezwungen, ihm zu vertrauen.
Ich kannte diesen Raum nur, weil Dumbledores Army letztes Jahr darin trainiert hatte. Er nahm die Gestalt von dem an, was der Betretende am dringendsten brauchte. „Hey, Cassie, willst du abends mit auf eine Gryffindorparty kommen?", Lisa hatte mein Handgelenk erreicht, bevor ich fliehen konnte. Ein Blickkontakt schien unmöglich. „Es tut mir leid, ich kann nicht, Snape hat einige Hausaufgaben aufgegeben", sie musste nur Hannah fragen, um die Ehrlichkeit daran zu überprüfen. Sie ließ mich los. „Okay, dann bis später", „ja", ich lief weg, versuchend meine zitternden Hände unter Kontrolle zu bringen.
„So kenne ich mein Mädchen", hauchte diese Stimme erneut in mein Ohr. Der Junge lief neben mir den Flur entlang. Ich suchte nach Augen, die ebenfalls auf ihm lagen, um zu beweisen, dass ich nicht durchdrehte. „Wer bist du? Was willst du von mir?", er begann zu grinsen, zum ersten Mal sah ich einen tatsächlichen Vergleich zum Dunklen Lord. Das konnte nicht sein. „Wir sehen uns später", „nein, warte", er war verschwunden und der Fakt, dass ich scheinbar mit der Luft geredet habe, schenkte nun mir verstörte Blicke umherstehender Schüler. Ich schüttelte verwirrt den Kopf, erreichte schließlich den Flur auf dem siebten Stock. Draco lief bereits vor der Mauer auf und ab, murmelte unverständliche Worte vor sich hin, bis sich eine silberne Tür daran abzeichnete. „Du bist gekommen", er schien überrascht. „Als hätte ich eine Wahl", genauso wenig wie er. Ich öffnete die Tür, stellte vorher sicher, dass uns niemand zusammen sah. „Was ist der Plan?", er huschte einfach zwischen den Stapeln von versteckten Gegenständen hindurch. „Wirst du sehen", danke für diese Antwort. Ich folgte ihm, wollte nicht dumm herumstehen.
Vor einem dunkelgrauen Kabinett hielt er inne, entfernte den Stück Stoff, der es leicht verdeckte. „Das ist ein", „Verschwindekabinett", beendete ich seinen Satz. Er hob eine Augenbraue. „Ich habe davon gelesen", ich kannte so gut wie jedes Buch der Verbotenen Abteilung. „Das Gegenstück ist in Borgin und Burkes. Wir müssen dieses hier nur reparieren", „du willst damit Todesser ins Schloss bringen", keine Frage, es war eindeutig. „Du bist schlauer, als ich dachte", als würde er mich überhaupt kennen.
Wir verbrachten den gesamten Nachmittag damit, herauszufinden, was überhaupt defekt war. Reden taten wir kaum, nur wenn es unbedingt nötig war. Zeitgleich lief das Auswahlverfahren für die Slytherinquidditch Mannschaft. Wir beide liebten diesen Sport, waren beide an einem anderen Ort. Ich würde keinen Kopf dafür haben, ähnlich musste es diesem Jungen gehen. „Wolltest du das?", ich zeigte nach einer Weile auf sein Handgelenk. Zuerst tat er, als hätte er mich überhört, dann hielt er inne. „Ich dachte, es wäre eine Möglichkeit, meine Familie zu schützen. Ich lag falsch", er hatte Schwierigkeiten, seinen Atem zu kontrollieren. „Denkst du, wir schaffen das?", seine Augen wanderten zu mir. „Das müssen wir", ich hätte etwas erwartet wie „es gibt kein wir, Sanders", aber seine Energie schien sogar für seine Attitüde zu schwach.
Am späten Abend setzten wir einen kleinen Vogel in das Kabinett. Draco schloss die Türen, begann die Formel zu murmeln. Der Vogel war weg. Unbemerkt hielt ich meinen Atem an, als er ihn zurückbringen wollte. Der Vogel lag erneut dort, tot. Verdammt. Shit. „Lass uns einen anderen Tag weitermachen", er versuchte entspannt zu wirken, aber ich konnte sehen, dass sein Inneres tobte. Noch nie hatte ich solch eine Empathie für ihn empfunden, aber jetzt fühlte ich genau, was er fühlte.
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my magical diary
FanfictionNormal. Ich hasste dieses Wort und doch beschrieb es mich wunderbar, jedenfalls dachte ich dies. Schlag auf Schlag lernte ich immer mehr über mich und meine Vergangenheit. Von meiner magischen Seite und der Zauberschule im Ausland. Und von der dunkl...