Montag, 5. Januar

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Die Lehrer stressten uns immer mehr wegen der ZAG's. Die Hausaufgaben waren unmenschlich lang und gleichzeitig stellte Umbridge unser Privatleben ebenfalls auf dem Kopf. Sie verbot mehr Sachen, als mir bewusst waren, möglich zu sein.

„Auf ein Wort, Miss Sanders", diese Hexe. Shit das galt in dieser Welt nicht als Beleidigung. Sie war der einzige Grund, warum ich mein Mädchen um weitere Minuten nicht sehen konnte. Während alle Schüler Gryffindors und meines Hauses ihre Sachen packten und den Raum hektisch verließen, blieb ich gezwungener Maßen. Ihre fiesen Augen fixierten die Tür, die gesamte Zeit, bis sie in Schloss fiel. „Was kann ich für Sie tun, Professor Umbridge?", ich wusste, wie man Leuten vorspielte, man würde sie nicht bis Askaban und zurück hassen. „Mir fielen ihre... Aktivitäten in letzter Zeit auf", Aktivitäten? Ging es noch kryptischer? „Professor?", sie stützte sich auf ihrer Stuhllehne ab. „Miss Granger lenkt Sie von ihren akademischen Leistungen ab", ich musste ein Augenverdrehen unterdrücken. Meine Fingernägel krallten sich in meine Handinnenflächen. „Ich denke nicht, dass Sie meine außerschulischen Aktivitäten etwas angehen. Außerdem beschweren sie sich wohl kaum über jedes Pärchen an dieser Schule-", ich war so dumm. Es ging nicht darum, dass ich in einer Beziehung war, sondern daran, dass es mit einem Mädchen war.

Sie klackerte um ihren Tisch herum. Angenervt blickte ich sie von etwas weiter oben an. „Miss Sanders, Sie, als Vertrauensschülerin, sollten es besser wissen. In dieser Welt geht es um Traditionen, Ehre. Ich dachte, Sie wollten sich ausprobieren, würden realisieren, dass es mehr als falsch ist. Aber nun haben Sie eine „Beziehung" mit ihr angefangen", mein Blut begann zu kochen. Die offenen Fenster ließen den tobenden Wind herein, welche meinen Empfindungen ein Ebenbild verliehen. Wäre sie keine Lehrerin und ich nicht ich, hätte ich ihr einen bestimmten Verbotenen Fluch äußerst gern an den Hals gehangen. Ich nahm meine Tasche, ging zähneknirschend aus dem Raum, wollte nicht testen, zu was ich in der Lage war. „Ich erwarte Sie in 10 Minuten zum Nachsitzen in meinem Büro", ich ignorierte ihre Worte. „Wenn Sie nicht auftauchen, lasse ich Sie von der Schule werfen", der Raum hätte nicht noch länger sein können, die Tür schien Meilen entfernt. „Und für Miss Granger wird dasselbe gelten", ich hielt Inne. Ein heißer Schauer durchzog meinen Rücken. „Lassen Sie sie aus dem Spiel", diese pinke Schlange. „Überdenken Sie meine Worte", ich schmiss die Tür hinter mir zu, hörte noch diesen nervigen Ton, den sie ständig von sich gab.

„Du darfst dort nicht hingehen", Parvati nahm meine Hand. Sie musste an der Tür gelauscht haben. „Warum? Ich lasse nicht zu, dass Sam wegen mir von der Schule fliegt", sie ließ meinen Arm los. „Jeder der aus diesem Büro zurückkam, hatte dieselbe Narbe", ihre hellbraunen Augen trafen meine, die Sorge in diesen hätte nicht offensichtlicher sein können. „Sag Samantha, ich komme später zu ihr", mir war egal, was die pinke Höllengestalt mit mir machte, Hauptsache ihr ging es gut.

„Ich wusste, Sie würden sich richtig entscheiden", ihr Büro passte ekelhafterweise zu ihr. Die Wände pink gestrichen mit Geschirr auf dem mich mehr Katzengesichter ansahen, als ich Hogwartsschüler beim Namen nennen konnte. „Setzen Sie sich", grinsend wies sie auf den Stuhl neben sich. Ich nahm Platz. „Ich nehme an, sie werden diesen Humbug nicht einfach so aufgeben?", sie sah mir tief in die Augen, ich hasste es. „Falls Sie meine romanische Beziehung zu einer Schülerin meinen, nein, Ma'am", leicht nickend nahm sie ebenfalls an ihrem Schreibtisch Platz. „Nehmen Sie die Feder und schreiben Sie >Ich muss auf autoritäre Personen hören<", vor mir erschien plötzlich eine Feder und ein Blatt Pergament. „Hier ist keine Tinte", sie blickte von ihrer Arbeit auf. „Oh, die werden Sie nicht brauchen", sie grinste sadistisch, führte ihre Arbeit fort. Verwirrt begann ich die Feder auf dem Blatt hin und her zu führen. Sofort spürte ich ein Ziepen in meiner linken Handfläche. Aus diesem Grund, hörte ich kurz auf. „Stimmt etwas nicht?", fragte sie mit dem unschuldigsten Blick, den sie hätte vortäuschen können. „Nein, Ma'am", ich schrieb weiter. Die dünne Haut auf meinem Handrücken begann rau zu werden, bildete Risse. Die Buchstaben, die meine rechte Hand schrieb, brannten sich in meine linke ein. Unbeschreiblicher Schmerz zuckte von meinem Arm aus durch meinen ganzen Körper. Meine Augen brannten. Ich wollte aufhören zu schreiben, jedoch wollte ich sie nicht gewinnen lassen. Meine Hand pochte, brannte wie die Hölle, ich hörte nicht auf. „Wollen Sie, dass Miss Granger dasselbe tut?", ihre Stimmlage, als würde sie über etwas Banales reden. Heiße Tränen wollten sich aus meinen Augen stehlen, nur mit Mühe blieben sie an Ort und Stelle. Ich biss meine Zähne fest zusammen, schüttelte den Kopf. „Gut, dann dürfen Sie nun dasselbe mit der linken Hand schreiben. Ihre Freundin ist doch Linkshänderin, nicht wahr?", ihr schmutziges Grinsen konnte sie sich sonst wohin schieben.

Meine linke Hand hatte kaum die Kraft, die Feder festzuhalten, geschweige denn damit zu schreiben. Ich gab nicht auf. Mein rechter Handrücken bekam ebenfalls Risse, ließ heißes Blut über meine Hände laufen. „Noch dreimal, dann können Sie gehen", zufrieden mit sich selber blickte sie auf mich herab. „Es ist im Übrigen erst in der Lage zu verheilen, wenn Sie nicht mehr in so einer falschen Beziehung sind", hart schluckte ich.

Etwas entfernt von ihrem Raum, traf ich Fred und George. „Du musst es Dumbledore sagen", Parvati, shit, ich dachte sie würde es für sich behalten. „Er hat nichts mehr zu sagen, lasst uns realistisch bleiben", ich lief an ihnen vorbei. Dumm zu glauben, sie könnten mich nicht einholen, sie waren um einiges größer gewesen als ich. „Cassie", Fred griff nach meiner Hand, ich konnte sie ihm gerade noch entziehen, bevor er mein Blut an seinen Händen gehabt hätte. Davor sahen sie nun meine beiden Handrücken. „Was hat sie dir angetan?", sagte ein Zwilling. „Ich bringe sie um", der andere. „Es ist halb so wild", es schmerzte wie die Hölle, mein Gesicht brachte dies jedoch nicht zum Ausdruck. „Mir geht es gut", ich verschwand in einem Badezimmer, wusch meine Hände mit kaltem Wasser. Es brannte erneut, jedoch geling es mir das verschmierte Blut abzuwischen. Die Jungen hatten draußen gewartet. „Kein Wort zu Samantha, sie würde unüberlegt handeln, sich selber diese Strafe einbrocken, für nichts, okay?", sie wussten, dass ich recht hatte, nickten erzwungen. Meine wunderschöne Freundin kam uns in diesem Moment entgegen. „Hey, Hübsche", ich hauchte einen Kuss auf ihre Lippen, inhalierte ihren regnerischen Duft, der meine Schmerzen verstummen ließ. „Wo warst du?", besorgt korrigierte sie eine lose Strähne in meinem Gesicht. „Ich habe nur McGonagall etwas wegen der ZAG's gefragt", zum Glück kannte sie meinen Stundenplan kaum. „Ich sehe dich nach dem Quidditchtraining, in Ordnung?", sie küsste mich, intensiver als vorher. Zufrieden seufzte ich. „Bis dann", sie verschwand mit Ginny und Luna um die Ecke. „Lügen machen es nur schlimmer", flüstern die Zwillinge zeitgleich, als könnten sie die Gedanken des anderen lesen. „Ich habe sie nicht angelogen".

Das Training war schrecklich gewesen. Meine Hände brannten vor Schmerzen unter den Handschuhen. Ich konnte mich kaum am Besen festhalten, ohne meine Zähne zusammenzubeißen, um nicht laut anfangen zu schreien. Demnach war es mir heute unmöglich, auch nur einen Ball zu halten. Sagen, meine Hände seien verletzt, konnte ich nicht, dies wäre Sam zu Ohren gekommen, ich hätte ihr erklären müssen, was passiert war. Also schmiss Malfoy mich aus dem Team. Ich war eindeutig die beste Hüterin im ganzen Haus, aber nach all den Jahren hatte er endlich seinen Grund gefunden, mich loszuwerden. Ich hasste eigentlich Sport, aber Quidditch ließ mich die Realität vergessen. Die Gefühle während eines Spiels machten jede Trainingsstunde wert. Es gab mir ein Gefühl, dazu zu gehören. Nun war all dies weg.

„Warum hast du aufgehört?", natürlich würde die Blondine diese Frage früher oder später stellen. „Ich habe die Lust dran verloren, brauchte Zeit es wieder wertschätzen zu lernen, außerdem stehen die Prüfungen bevor", es war nicht ganz die Wahrheit, nicht ganz gelogen. Ich war ein ehrlicher Mensch und einer Person, die ich liebe, ins Gesicht zu lügen, war das allerschlimmste.

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