Samstag, 31. Oktober

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So selten sah ich Daphne in einem Kleid, sodass es mich jedes Mal, wenn ich sie in einem sah, wunderte, wie gut es ihr doch stand. „Sicher, dass du nicht mit uns gehen wills?", ihre blauen Augen musterten mich, während sie auf der Türschwelle stand. Ich nickte, „ich versprach es Granger". Verstehend nickte sie ebenfalls, ich war allein.

Endlich schlüpfte ich in mein Kleid, solange hatte ich auf eine Gelegenheit gewartet, es tragen zu können. Es hatte eine Menge Tüll, mit einer schmalen Taille, sowie Korsett und war wahrscheinlich viele zu overdressed, aber dies hatte mich noch nie interessiert. Ich liebte meine Hausfarben, widergespiegelt in diesem Kleidungsstück. Samtgrüner Stoff, wurde von silbernen Ranken ummantelt. Schwarze Absatzschuhe und das passende grünliche Make-up, mit der richtigen Frisur, machten es perfekt. Diese Nacht würde mir gehören. Kein Drama. Ich wollte mich einfach nur märchenhaft fühlen.

Etwas weiter weg von der großen Halle wartete ich auf Samantha. Ich war etwas unfreundlich zu ihr an jenem Tag gewesen, dieser Abend sollte dies wiedergut machen. Ich hasste es, wenn meine Freunde sauer auf mich waren.

„Cassiopeia", unbewusst zuckte ich zusammen, so in Gedanken versunken war ich gewesen. Ich drehte mich um. Verlernte die Fähigkeit zu atmen. Sie war ein Gryffindor, doch hatte sie einen dunkelgrünen Anzug an, mit einem schwarzen bauchfreien Korsett unter ihrem Jackett. Noch nie hatte ich ein Mädchen auf in einem Anzug auf diese Weise gesehen. Ich begann zu schwitzen, zu frieren, alles, aber irgendwie nichts. Der grüne äußere Ring in ihren Augen leuchtete, bot sich einen Kampf mit dem Mondschein, welche durch das Fenster drang.

„Du bist wunderschön", nuschelte sie, es war nicht für mein Verständnis bestimmt, doch ich bekam es mit. Noch nie hatte ich mich über ein Kompliment so sehr gefreut. „Du erst", hauchte ich, platzierte einen luftigen Kuss auf ihrer Wange, welche sich sofort rötete. „Wollen wir", unbewusst hielt ich ihr meine Hand hin. Sie zögerte. Ihre zurückhaltende Art trieb mich in den Wahnsinn. Unsere Finger verschränkten sich. Früher hatte ich das ständig mit Hannah gemacht, dies mit ihr, fühlte sich so anders an. Mein Hals wurde trocken, wir betraten die Halle. Sie war feierlich geschmückt gewesen. Schaurige Skelette hängen von den Wänden. Die schwebenden Kerzen wirkten passender als jemals zuvor. Ich fing die Blicke meiner Freunde, die zu grinsen begangen. „Seid leise", formte ich mit meinem Mund.

Der Abend war perfekt gewesen. Ich hatte viel mit Samantha getanzt, auch langsam. Noch nie hatte ich mich wohler gefühlt, war so froh, über diese Freundschaft. Erschöpft vom sich zur Musik bewegen, stellten wir uns an den Rand. „Sag nie wieder, dass du nicht tanzen kannst, das war wirklich gut", mein Blick wanderte von der Masse zu dem etwas kleineren Mädchen. Ihre Augen zuckten immer wieder auf meine Lippen, unbewusst begann ich sie zu befeuchten. Die Sterne beleuchteten perfekt ihre Konturen. Mein Atem verschnellerte sich. Ihr Gesicht kam meinem immer näher. „Was zum-", das schüchterne Mädchen musste all ihren Mut zusammengenommen haben. Sanft legte sie ihre Lippen auf meine. Elektrisierend zuckte ich zusammen. Sie schmeckte süßlich, wie Erdbeeren in Schokolage getränkt. Ihr Duft betörte meine Sinne. Er erinnerte mich an den nächtlichen Wald, nach einem Tag voller Regen. Ihre Lippen waren so weich, es machte mich verrückt. Süchtig machend, vergaß ich mein Denkvermögen. Erleichtert seufzte sie. Schnell drückte ich sie von mir. „Was sollte das?!", ich versuchte meine Stimme unten zu behalten, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erwecken. „Ich- ich", ihre Augen weiteten sich, wurden glasig. „Ich stehe nicht auf Mädchen, okay? Ich bin nicht lesbisch", warf ich ihr an den Kopf. Das hätte ich nicht zulassen dürfen. Ich sah mich rasch um, lief auf eine Person abseits der Masse zu. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände, presste unsere Münder einander. Überrascht erwiderte er. Ich öffnete meine Augen, sah gerade noch, wie mich die kleine Hexe verletzt anstarrte, anschließend verschwand.

„Das bedeutet nichts", raunte ich in sein Ohr. „Gut", er drückte mich außerhalb der Halle, an eine Wand. Ich küsste ihn, hoffte etwas zu spüren, irgendetwas, das bewies, dass mir jeder solche Gefühle geben konnte, sogar Zabini. Aber nichts.

my magical diaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt