Freitag, 13. September

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Lisa kam mir immer näher. Ein zufriedenes, doch konzentriertes Lächeln zierte ihre Lippe. In der einen Hand, ihren Besen kontrollierend, in der anderen den Lederball. Sie warf. Ohne darüber nachzudenken, hechtete ich fliegend zum unteren linken Torring, um den Ball einhändig mit meiner schwachen Hand zu fangen. Nun ebenfalls grinsend, warf ich ihn einem weiteren Slytherin zu. Der Snatch wurde in diesem Moment von Malfoy gefangen, aber das war mein kleinster Erfolg gewesen. Slytherin hatte gewonnen. 120:280. Quidditch war brillant gewesen, aber diese Regelung: „Wer den goldenen Snatch fängt, gewinnt 150 Punkte", war einfach nur unfair. Niemand bedeutete demnach etwas, außer der Sucher. Trotz dessen fühlte sich ein Sieg nicht schlecht an.

„Herzlichen Glückwunsch", Daphne kam in unser Zimmer. Dankend blickte ich sie kurz an, während ich meine Silberohrringe anbrachte. Mein dunkelgrünes Cocktailkleid, zeigte mehr Ausschnitt, als es von mir gewohnt war, jedoch fühlte ich mich darin einfach wohl. Zusammen gingen wir den Flur entlang, an dessen Ende bereits laute Musik zu uns drang. Der Raum wirkte sehr dunkel. Durch das matte grünliche Licht waren die meisten Gesichter auszumachen. Schnell fand ich Lisa, die sich diese Party natürlich nicht entgehen lasse konnte. „Parvati fühlte sich nicht gut", versuchte sie die Musik zu übertönen. Verstehend nickte ich und verlor sie direkt wieder aus den Augen. Ich probierte zum ersten Mal ein Glas Feuerwiskey. Es sah interessant aus, schmeckte jedoch wie Medizin. Ich tanzte ein wenig in der Masse mit, fühlte jeden Beat in meinen Adern.

Verschwitzte Körper rieben aneinander. Ein starker großer Körper befand sich plötzlich direkt hinter mir. Kühle Hände legten sich um meine schmale Taille, brachten meine Hüften in Bewegung. Die Person drückte sich fest an mich und ein unangenehmer Schauer jagte meinen Rücken hinauf. Ich versuchte mich leicht zu lösen, der Alkohol jedoch begann zu wirken, nahm mir meine physische Kraft. Raue Lippen befeuchteten meinen Hals, bissen schließlich hinein. Mit geweiteten Augen, drehte ich mich in seinen Armen herum. Adrian Pucey. Ich kannte den Braunhaarigen kaum. Er spielte als Jäger in meiner Quidditch Mannschaft. Mein Kopf begann zu dröhnen, verzweifelt versuchte ich ihn erneut von mir fort zu drücken. „Shh", hauchte er in mein Ohr, eine unangenehme Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Meine Augen zuckten zur Seite, voller Hoffnung jemand würde meine Misslage erkennen. Nichts. Die Schüler um uns herum amüsierten sich zum Takt der Musik. Pucey packte mich grob am Handgelenk und zog mich aus der Masse heraus, in Richtung der Jungenschlafsälle. Ich wehrte mich, jedoch lachte er den kläglichen Versuch nur aus. Verzweifelt griff ich nach der Hand der letzten Schüler vor dem dunklen Flur. Blaise blickte mich verwundert an. Tief starten wir in die Augen des anderes. Ich verlor seine Hand, wurde von dem Jungen immer weiter ins schwarze Nichts gezogen.

Die Musik wurde immer leiser, niemand würde mich hören. Eine heiße Träne fand ihren Weg über meine Wange auf den dunkelgrünen Teppichläufer. Der Grund, warum ich jahrelang von Alkohol und Jungs fernblieb. Er drängte mich in die hinterste Ecke hinter einer Statue. Eiskalte Steine brannten sich in meine Schulterblätter, ich konnte nur noch sein Gesicht im schwarzen Kerzenschein erkennen. „Bitte", flehte ich. Seine Hände betatschten meinen gesamten Körper, solange bis seine langen Finger ihren Weg unter den Saum meines Kleides fanden. „Gib zu, dass es dir gefällt", raunte er mir zu. Mit zusammengebissenen Zähnen schüttelte ich heftig meinen Kopf. Seine Hand begann über den feinen Stoff meiner Unterwäsche zu streicheln. Es ekelte mich an. „Hilfe", meine Stimme brach zusammen. Heiße Tränen verschmierten meine Schminke, hinterließen schwarze Spuren in meinem Gesicht. Er zog grob an meinen Haaren. „Halt die Klappe, Bitch", ein erbärmliches Wimmern verließ meine Lippen. Er drehte mich herum, drückte mein Gesicht gegen die kalte Mauer. Ein Rascheln war zu vernehmen, als wollte er seinen Gürtel öffnen. Mein Körper begann heftig zu zittern. Blut rauschte heiß in meinen Adern. Mein Herzschlag war in meinem gesamten Körper zu spüren. „Hör auf", flüsterte ich, kniff meine Augen fest zusammen.

Plötzlich löste er sich von mir. „Was zum Teufel tust du da, Pucey?!", die raue Stimme erreichte mich nur gedämpft. Niemand drückte mich mehr gegen die Wand, doch krallte ich mich verzweifelt an eben diese. Jemand schien wegzurennen. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Unbewusst zuckte ich zusammen. Es sollte einfach aufhören! „Er ist weg", unter tränenverschleierten Augen wandte ich mich herum. Ohne mein Beitun, brach ich in Blaises Armen zusammen. Er hielt mich fest. Er hasste mich, jedoch brauchte ich in diesem Moment einfach irgendetwas außer diese kalte Wand hinter mir. Er schob seine Arme unter meine Schultern und Kniekehlen, hob mich vorsichtig hoch. Er trug mich davon, keine Ahnung wohin. Eigentlich traute ich den meisten nicht, aber er hatte mir geholfen. Mein Gesicht vor in seiner muskulösen Brust vergraben. Wohl kaum brachte er mich in mein Bett, Jungen war es unmöglich unsere Schlafzimmer zu erreichen. Ich wusste es nicht, hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Meine Augenlider wurden immer schwerer. Es war ein Kampf, sie offen zu halten. Ich verlor.

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