Mittwoch, 16. Oktober

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Die Zeit verging wie im Flug. Hier und dort standen schaurige Kürbisse in den Fluren. Kerzenschein brachte die feierliche Jahreszeit zum Vorschein. Meiner Meinung gab es nichts schöneres, als Herbst und Winter in diesem magischen Schloss. Die Lehrer hatten vor wenigen Tagen einen Halloween-Ball angekündigt. Ich würde wahrscheinlich mit Hannah, Daphne, Lisa und Parvati dort hingehen, aber wer wusste dies genau. Mein Unterricht für heute war gerade beendet worden und ich entschied mich, in einem der Innenhöfe ein wenig zu lesen.

„Dreckiges Schlammblut", schockiert blickte ich hoch. Malfoy und seine Gefolgschaft standen einige Meter von mir entfernt. Die jüngere Granger lief mit dem Rücken zu ihnen gewandt vor ihnen her. Der platinblonde Junge richtete seinen schwarzen Zauberstab auf das Mädchen. „Expelliarmus", rief ich, ohne darüber nachzudenken. Malfoys Stab flog in die Luft, gleichgültig fing ich ihn auf. Erschrocken drehte sich die Hexe um. „Natürlich halten die Schlammblüter zusammen", schnaubte er. Ich sprang auf, ging leicht auf ihn zu. „Genug, Malfoy", ohne Grund machte mich diese Situation rasend. Er hatte auf eine unbewaffnete Schülerin gezielt. Auf Samantha. „Oder was?", er nahm sich Crabbes Zauberstab, erhob sein Hand. „Er ist es nicht wer, Cassiopeia", sprach mir Sam zu, ich hörte sie kaum. „Machst du dir etwas Sorgen um deine kleine Freundin?", er zog eine lächerliche Schnute. „Halt deinen Mund, Malfoy", zielsicher grinste er, blickte an meiner Schulter vorbei. Hastig wandte ich mich um. Goyle hielt die Blonde mit seinen kurzen Armen fest. Mein Blut begann zu kochen. Meine Zauberstabspitze sprühte ohne mein Wollen Funken. „Lass sie in Ruhe", befiel ich dem Slytherinprinzen. „Was, wenn nicht, Sanders?", erneut lachte er. „Stehst du etwa auf sie?", meine Hände ballten sich zu Fäusten, Samanthas schmerzverzerrtes Gesicht erschien vor mir. Mein Gesicht angespannt. Der Wind um uns herum wurde immer stärker. „Lass. Sie. Gehen", der Sturm wurde unkontrollierbar. Fenster flogen auf der Schlossseite zu. Der Weidenbaum wurde hart an die Mauer gedrückt. Es wurde so extrem, dass die drei Jungen zu Boden fielen.

>Manche können die Sprache eines bestimmten Tieres, andere, wie du, sind mit einem Element verbunden<, McGonagalls Worte erklangen in meinen Ohren. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Die anderen Slytherins waren verschwunden, ich spürte unsichere Augen auf mir ruhen. Langsam setzte ich zum Gehen an. „Hey, warte", sie hatte mein Handgelenk fest umschloss. Ein Elektrostoß durchfuhr meinen Körper von der Stelle aus, an sich unsere Haut berührte. Ungewollt schloss ich meine Augen, ein warmes Kribbeln in meinem Magen, wie ich es nur vom Fliegen kannte, brachte mich aus der Fassung. „Du hättest das nicht machen müssen, Cassiopeia", flüsterte sie, ihre ängstliche Stimme verpasste mir eine Gänsehaut. Die Art wie sie meinen ganzen Namen aussprach, wie es niemand sonst tat, gab mir einen losen Halt. Reiß dich zusammen. „Gut, nächstes Mal lasse ich es bleiben", sie verwirrte mich, ich hasste es. „Nein, bei Merlin, so war das nicht gemeint. Kaum jemand würde sich so für mich einsetzen", ich wagte es in ihre Augen zu blicken, musste hart schlucken. Sie hatten sich an die farbigen Blätter ihrer Umgebung angepasst, glänzten mehr als jemals zuvor. „Ich habe eine Frage", geistesabwesend nickte ich leicht. Was war falsch mit mir? Wo war meine dominierende Art hin? „Würdest- würdest du mit mir zu diesem Ball gehen?", ihre Worte brachten mich zurück zur Realität. „Ich wollte sowieso mit Freunden hingehen, also warum nicht", ich grinste freundlich, bevor ich schlussendlich ging. „Ja, als Freunde", ihre sanfte Stimme flog mit dem Wind zu mir, so leise, dass ich mir unsicher war, ob ich es mir nicht eingebildet hatte.

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