Sonntag, 1. September

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Zum ersten Mal, saß ich im Slytherin Abteil des Hogwarts Expresses. Nach fünf Jahren fiel mir auf, wie wenig Schüler ich eigentlich aus meinem eigenen Haus kannte. Ich wollte nicht, dass wir das Ziel erreichen. Ein Schritt in dieses Schloss und meine Mission würde beginnen. Diese Zugfahrt sollte ewig andauern, aber selbstverständlich tat sie dies nicht. Wir wurden langsamer. Ein Quietschen verriet mir, dass wir angekommen waren. Widerwillig nahm ich Milo hoch und verließ den Zug mit den anderen. Hinter mir bemerkte ich, wie alle Jalousien des Abteils heruntergezogen wurden. Ich dachte mir nichts weiter dabei. „Name", es hatte sich einiges geändert. Zwei Auroren bewachten das Tor und Flitwick führte Protokoll, wer ein und aus ging. „Cassiopeia Juliette Sanders", ich beeilte mich, konnte nicht riskieren, meinen Freunden über den Weg zu laufen oder noch schlimmer, Samantha. Mit den Kutschen erreichten wir schnell das Schloss. Es hatte seine Wärme verloren. Die glücklichen Erinnerungen darin schienen zu verblassen. In der Großen Halle saß ich mich zwischen fremde Slytherins, Daphne durfte keine Möglichkeit haben, sich neben mich zu setzen. Draco nahm einige Minuten später nicht weit entfernt auf der anderen Tafelseite Platz. Seine eisblauen Augen trafen meine. Er verstand diesen Druck, denn er spürte ihn auch.

Die Malfoys schienen stets treue Untertanen des Dunklen Lords zu sein, auch wenn sie sich nach seinem letzten Verschwinden rausredeten, um nicht in Askaban landen zu müssen. Draco hatte diese Aufgabe erhalten, als Strafe, weil sein Vater seine Aufgabe im Ministerium nicht erfüllen konnte. Ich hatte ihn noch nie so gesehen, aber vielleicht blieb dem Blonden auch nie eine richtige Wahl. Als hätte er meine Gedanken gelesen, wand er den Blick ab und starrte auf einen undefinierbaren Punkt auf dem Tisch. Seine Augen wirkten leer, distanziert. Niemand schien es mitzubekommen, aber für mich, war es alles, was es zu sehen gab.

Harry betrat die Halle, viele blickten ihn an. Ich war zu neugierig. Getrocknetes Blut klebte an seiner Nase. Ich war mir sicher, dass Draco dafür verantwortlich gewesen sein musste. Es gab keine Beweise, aber ein starkes Bauchgefühl. Parvati grinste mich an, als sie merkte, wie ich zum Gryffindortisch geblickt hatte. Ich erwiderte es nicht, blickte zu Dumbledore, welcher seine jährliche Rede begann. Ich konnte seinen Worten kaum folgen, sein Anblick ließ mein Blut gefrieren. Der Slytherintisch begann zu applaudieren. Snape musste es endlich geschafft haben, Verteidigung gegen die Dunklen Künste Lehrer zu werden. Wie ironisch, wenn man das Mal an seinem Handgelenk beachtete. Draco wirkte nicht so glücklich für ihn, wie jeder andere aus dem Schlangenhaus. Verständlich.

„Es gab mal einen Jungen, der genau wie ihr, diese Gänge entlanglief. Sein Name war Tom Riddle", dieser Name, der Schulleiter zog mit einem Mal meine gesamte Aufmerksamkeit auf ihn. Ich wusste nicht mehr woher, aber ich war mir sicher, dass es sich bei diesem Jungen um Voldemort handelte.

„Ich hasste diesen Namen. Tom. Er war nichts Besonderes. Viele heißen so", erschrocken drehte ich mich um, zu dem dunkelhaarigen Jungen neben mir. Seine grünen Augen funkelten mich an. Das Silberne in ihnen reflektierte seinen Vertrauensschüler Anstecker. Ich kam mir so vertraut vor, die Augen erinnerten mich an meine eigenen. Ich sagte nichts. Seit wann saß er hier? „Ich wünschte, meiner wäre außergewöhnlich wie deiner", seine Stimme erweckte etwas tief in meinem Inneren.

Alle standen auf, ich kam zurück zur Realität. Was war gerade passiert? Wohin ist der Junge verschwunden

Ich bekam sein Gesicht den Rest des Tages nicht mehr aus meinem Kopf. Konnte das wirklich Tom gewesen sein? Nein, das war unmöglich. Niemand sonst im Saal schien ihn gesehen zu haben.

Ich ging nicht mehr in mein Schlafzimmer im Slytherinraum, eine Konfrontation mit Daphne konnte ich nicht riskieren. Glücklicherweise wartete ein Schlafzimmer bei den Vertrauensschüler Gemeinschaftsräumen auf mich. Draco schien es ähnlich zu gehen. Statt mit Blaise in einem Zimmer zu schlafen, wählte er den Raum neben meinem.

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