Mittwoch, 24. Dezember

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Nachdem ich so gut wie jede Weihnachtsferien Zuhause verbracht hatte, fühlte sich dieses Jahr mehr als seltsam an. Meine Eltern vermissten mich nicht, sie wussten nicht einmal, dass ich existierte. Was Fred und George dachten wusste ich auch nicht ganz. Die meisten meiner Sylvester hatte ich mit ihnen gefeiert, nun hatte ich mich seit Monaten nicht mehr bei ihnen gemeldet. Es war Heilig Abend und ich war noch nie zuvor so wenig in Weihnachtsstimmung. An Geschenke konnte ich überhaupt nicht denken.

„Was hast du jetzt eigentlich vor?", mittlerweile hatte ich mich an den Jungen gewöhnt, welcher aus dem Nichts neben mir auftauchte, mit mir redete, als wären wir Vertraute. Niemand sonst konnte ihn sehen. „Das wirst du noch sehen", Slughorn würde zur Feier des Tages, für die Wenigen, die noch hier waren, ein Abendessen veranstalten.

„Sicher, dass du das hinbekommst?", der Reißverschluss in meinem Rücken zog sich durch die Hand Dracos zusammen. „Ich muss", er setzte sich versteift auf mein Bett. Wir klammerten uns an Strohhalme und doch war noch ein wenig Hoffnung übrig. Ich nahm meinen Zauberstab in meine rechte Hand, verkleinerte die Flasche, welche Dumbledores letzten Schluck beinhalten sollte.

Das ist erbärmlich. Willst du dir überhaupt Mühe geben", ich hatte gelernt, seine Stimme zu ignorieren, zuletzt hielt es ihn jedoch nicht mehr auf. Der Zauberer, welcher sich für Tom Riddle ausgab, tauchte in letzter Zeit immer häufiger auf. Ich betrat den Raum, hoffend er würde mich allein lassen. Stattdessen stellte er sich hinter meinen Stuhl, gab mir ein unangenehmes Gefühl im Rücken. „Ah, Miss Sanders, warum sind Sie nicht Ihre Familie besuchen gegangen?", plötzlich lagen die wenigen Augenpaare alle auf mir. „Ich konnte mir Hogwarts an Weihnachten nicht entgehen lassen, genauso wenig wie diese Veranstaltungen", ich schenkte ihm ein charmantes Lächeln. In seinen Augen blitzte etwas auf. Etwas Trauriges, vermischt mit Angst. Was hatte er plötzlich? Ein eisiger Atem trat neben mein Ohr. „Er sieht mich in dir", ich schüttelte den Gedanken fort.

Der Abend verlief wie jedes Mal. Slughorn löschte seinen Rededurst. Ich blickte mich in seinem Büro um, entdeckte schnell die Flasche Wein, welche der Professor für den Schulleiter besorgt hatte. Sie waren alte Freunde gewesen, natürlich schenkte er ihm eine Kleinigkeit zum Anstoßen an Neujahr. Als uns Slughorn hinausbegleitet, ersetzte ich unauffällig die beiden Flaschen, vergrößerte die eine anschließend, während die andere schrumpfte, sodass ich sie unbemerkt hinausbringen konnte.

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