Montag, 3. Juli

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Man konnte nicht sagen, ich hätte mich an das Leben in der Malfoy Manor gewöhnt, jedoch fühlte ich mich wohler als die Tage zuvor. Dies sollte sich jedoch erneut ändern. Für den heutigen Abend war ein Todessertreffen vorgesehen. Draco versicherte mir, es würde nicht allzu schlimm sein, aber ich glaubte ihm nicht. Trotz des Sommers, trug ich lange traditionelle Kleider mit einem schwarzen Hexenumhang. Hätte ich keine braunen Haare, hätte man mich fast für eine Malfoy halten können. Durch das Zurückkehren seines Vaters, wirkte Draco mir gegenüber distanziert, als wollte er Lucius keinen falschen Eindruck vermitteln. Ich schlich mich nachts auch nicht mehr in sein Zimmer, mittlerweile fühlten wir uns beide zu beobachtet. Immer mehr Todesser betraten die Mansion, sammelten sich alle in einem großen Versammlungsraum. Ich nahm neben Draco Platz. Ohne jemanden, den ich kannte neben mir, wäre ich durchgedreht. Als würde er ein Unternehmen leiten, nahm Voldemort an der Stirnseite Platz, wirkte zufrieden. Nun blieb nur noch ein Schüler meines Alters übrig, dann konnte ihn nichts mehr aufhalten, jetzt wo er auch das Ministerium unter seine Kontrolle gebracht hatte. „Gibt es neue Informationen zu dem Standort des Jungen?", er ließ seinen Blick wandern. Unbewusst begann ich den Ring an meinem Dekolleté zwischen meinen Fingern zu drehen. Der Ausschnitt des Kleides gewährleistete den freien Blick auf mein Familienerbe. „Die Mitglieder des Ordens versuchen einen sicheren Ort zu finden", übernahm Snape das Wort. Er war selber ein Mitglied des Ordens, der perfekte Spion. „Das ist-", seine feuerroten Augen blieben bei mir hängen, wanderten zu dem goldenen Gegenstand in meinen Fingern. „Raus hier, alle", befahl er ruhig. Draco blickte mich fragend an. Die meisten Todesser verschwanden in schwarzem Rauch. „Außer du, Cassiopeia", wie vom Blitz getroffen blieb ich stehen. Draco wollte mit mir dortbleiben, jedoch zog ihn seine Tante, Bellatrix, mit hinaus. Ich war allein mit ihm.

„Mein Lord?", wie konnte ich nur so dumm sein, natürlich kannte er den Ring, sein eigenes Familienerbe. „Ich habe mich gefragt", er kam auf mich zu, ich trat so lange rückwärts, bis ich die kühle Steinwand zwischen meinen Schulterblättern spürte. Ich schluckte hart. „Wie eine Hogwartsschülerin, wie du, an solch einen wertvollen Ring kommt", er versuchte seine Stimme und Mimik unter Kontrolle zu bringen, aber ich konnte ein Rasen hinter seinen Schlangenaugen sehen. Ich konnte ihm nicht die Wahrheit erzählen. „Dumbledore wusste nichts damit anzufangen, er hatte meine neugierigen Blicke bemerkt, also hatte er ihn mir übergeben", warum musste ich ausgerechnet jetzt meinen Zauberstab oben liegengelassen haben?! „Lügnerin", sagte er wesentlicher lauter als zuvor. Blitzschnell richtete er seinen Zauberstab auf mich. „Crucio", er löste nicht den Blickkontakt. Der Fluch traf mich, durchzog jeden einzelnen Knochen meines Körpers. Vor Schmerzen sackte ich auf den Boden. Es war als würde ich innerlich verbrennen. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meine motorischen Fähigkeiten. Ich wollte schreien, aber kein Ton wollte mir über die Lippen kommen. Er wirkte nicht triumphierend wie sonst, eher konzentriert. Ich konnte das Gefühl kaum in Worte fassen, wusste nur wie erlösender der Tod in dieser Sekunde schien. „Sag mir die Wahrheit, Mädchen!", er ließ für eine kurze Zeit von mir ab. Mein Körper zitterte, mein Kopf würde diesen Fluch nie wieder vergessen. „Nagini, bring das Mädchen zum reden", er dachte wahrscheinlich, dass ich die Sprache der Schlangen nicht verstand. Nagini schlängelte sich auf dem Boden entlang immer weiter zu mir. Sie öffnete ihr Mund, zeigte ihre Fangzähne, von welchen ein wenig Gift tropfte. Sie würde mich umbringen, ich konnte es spüren.

„Tu es nicht", befahl ich ihr in ihrer eigenen Sprache. Sie zog sich zurück, überrascht taumelte er einen Schritt zurück. Ich fand die Kraft zurück, um aufzustehen. „Es ist wahr, Tom", niemand würde nun unsere Unterhaltung verstehen. „Wie ist das möglich?", er schien, als hätte er seine Fassung verloren. Ich wollte Snape nicht in Gefahr bringen, schließlich hätte er ihm von mir erzählen müssen, tat es jedoch nie. „Es gelang Dumbledore den Fluch umzukehren, ich erlebte erneut die ersten 16 Jahre meines Lebens", er schüttelte leicht den Kopf. „Was war mit den zwei verschwundenen Schülern passiert?", testete er mich gerade? „Wir sorgten dafür, dass Amy und Dennis ertranken", ich hätte lieber sterben sollen, als nun jeden in Gefahr zu bringen. „Wieso hasse ich den Namen Tom?", er ließ mich nicht aus den Augen. „Viele Menschen heißen Tom, er ist dir zu ordinär. Außerdem heißt unser Muggelvater so", ich konnte es auch nicht glauben, versuchte jedoch mit der Wahrheit zu leben. „Du hast dich verändert", stellte er fest. Mit anderen Worten meinte er: ich wurde schwach. „Du dich ebenfalls", ich hatte dies eher auf sein Äußeres bezogen. „Ich hoffe, an deiner Loyalität hat sich nichts verändert", sagte er, bevor er ebenfalls ins Schwarze verschwand. Schwer ausatmend lehnte ich mich an die Wand. „Lass mich", Draco stürmte durch die Tür, hinter seiner Schulter war Bellatrix zu sehen, die ihn wahrscheinlich die gesamte Zeit aufgehalten hatte. „Er ist fort", sagte ich zu ihr. Der blonde Slytherin kam auf mich zu. „Was ist passiert? Geht es dir gut", er suchte nach offensichtlichen körperlichen Verletzungen. „Er weiß es", er schien zu verstehen.

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