Unexpectedly 2

Kapitel 8

Carlos:

„Und denkt dran! Ihr müsst pünktlich zur Hochzeit wieder da sein!", rief uns Gil noch hinterher als sich unser Schiff in Bewegung setzte und wir den Anlegeplatz auf der Insel hinter uns ließen. „Wir werden da sein!", rief ich noch zurück und winkte noch einmal bevor ich mich neben Harry stellte und einen Arm um seine Hüfte schlang bevor ich meinen Kopf auf seine Schulter legte und zum Horizont sah. Die Sonne war gerade dabei aufzugehen und ich spürte die Welle der Erleichterung bei dem Gedanken daran die Insel hinter mir zu lassen. Mein Vater hatte uns Gott sei Dank auch in Ruhe gelassen. „Hast du eigentlich irgendwelche bestimmten Ziele geplant, wollte ich wissen und lugte zu seinen Karten hinüber die er jedoch gleich zusammen räumte. „Wer bist du Babe?", er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Der Schiffskoch.", ich rollte mit den Augen, woraufhin er mir leicht in den hintern kniff. „Und wer bin ich?", wollte er weiterwissen. „Der Kapitän." „Und wer bestimmt den Kurs?" „Du... aber du kannst mir doch wenigstens meine Frage beantworten.", brummelte ich. Ich mochte keine Überraschungen. Das wusste Harry eigentlich auch. Überraschungen konnte ich nicht kontrollieren und musste mich schnell anpassen. 

„Unser erstes Ziel ist nicht weit entfernt Babe. Gedulde dich einfach ein bisschen.", er küsste meine Stirn und ich ging bis zur Spitze unseres Schiffs vor. Harry hatte mir mal die speziellen Namen für jede Richtung auf dem Schiff erklärt, aber die hätte ich längst wieder vergessen. Machte für mich auch keinen Sinn. War doch nichts anderes als vorne, hinten, rechts und links. Zufrieden stützte ich mich auf der Reling auf und ließ den Wind durch meine Haare fegen. Die salzige Meer Luft tat gut und ich hatte sie fast schon vermisst. Ich drehte mich zu Harry um als ich merkte das er sich hinter mich gestellt hatte und sah ihn glücklich an. Er war einfach alles für mich. Meine kleine Welt. Für ihn würde ich buchstäblich durch die Hölle gehen. „Was grinst du denn so?", wollte Harry lächelnd von mir wissen. „Ich bin einfach glücklich, wenn du bei mir bist."; zuckte ich mit den Schultern und fuhr ihm durch die Haare. „Hast du Hunger? Wir haben nicht mal mehr gefrühstückt...", fiel mir gerade auf. Harry hatte es heute Morgen dann doch ziemlich eilig gehabt los zu kommen. 

„Nein alles gut. Ich wollte nur kein großes Abschiedsdrama. Außerdem war es besser für dich das wir endlich von der Insel runterkommen."; winkte er nur ab und ich biss mir leicht auf die Unterlippe. „Tut mir leid."; entschuldigte ich mich da ich nun wusste das er wegen mir so eilig aufgebrochen war. Hatte er meinen kleinen Ausbruch gestern beim Grill wegen Dizzy vielleicht doch mitbekommen? Der Grill war nahezu aus gewesen, bevor Dizzy aufgetaucht war und in mir wieder diese Wut aufgestiegen war, die ich jedoch lieber in den Grill projiziert hatte als auf Dizzy. Wobei sie mir als lebende Fackel manchmal vielleicht besser gefallen würde. „Muss es nicht Babe. Du hast es sogar ziemlich lange auf der Insel ausgehalten. Länger als ich dachte. Und ich weiß das du es für mich getan hast.", er streichelte mir durch die Haare bevor er einen Blick in die Ferne warf und dann wieder zum Steuer zurückkehrte. Ich drehte mich wieder zum Meer um, um zu gucken was er entdeckt hatte und riss strahlend meine Augen auf, bevor ich mich zu Harry umdrehte der mich liebevoll lächelnd ansah. „Unsere Insel... Von unserem ersten Ausflug.", seufzte ich und lief aufgeregt auf ihn zu. „Und hat der Kapitän einen guten Kurs eingeschlagen?", neckte er mich und ich rollte lachend mit den Augen. „Einen Sehr guten."; ich konnte es kaum erwarten bis wir an Land gehen konnten.

Die Insel war auch diesmal verlassen. Es schien auch zwischendrin keiner hier gewesen zu sein. Alles lag noch genauso, wie wir es beim letzten Mal hinterlassen hatten. Zumindest sind wir dann ungestört. Harry lag gerade unter einer der Palmen nachdem wir etwas gegessen hatten und schien vor sich hin zu dösen, während ich auf das friedliche Meer hinaussah. Und dann spürte ich es. Ich spürte die Hitze. Seine Hitze. Nicht weit von mir. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten, löste sie jedoch sofort wieder als sie in Flammen aufgingen und steckte sie hastig in den Sand. Alarmiert sah ich zu Harry, doch der schien davon nichts mitbekommen zu haben. Hastig stand ich auf und folgte der Hitze bis ich hinter ein paar Palmen meinen Vater entdeckte. „Was hast du hier zu suchen?!", knurrte ich ihn an und blieb einen Meter vor ihm stehen. Mein ganzer Körper zitterte. 

„Ich passe auf dich auf."; brummte er und ich lachte kurz auf. „Du passt auf mich auf?! Seit wann?! Außerdem bin ich mit Harry hier. Er würde mir nie etwas tun." „Das sagst du jetzt.", schnaubte mein Vater nur und musste dem Feuerball, der sich aus meiner Hand gelöst hatte, ausweichen. „Ich hab dir gesagt du sollst dich von mir fernhalten!", knurrte ich und wollte einen Schritt auf ihn zu gehen als ich Harry Stimme hinter mir hörte. „Was macht dieser... Kerl hier?! Verfolgen se uns?! Ich glaub ich habe mich unmissverständlich ausgedrückt. Sie sollen sich von Carlos fernhalten.", knurrend schob mich Harry hinter sich und baute sich vor Ares auf. „Wer bist du das du mir den Umgang zu meinem Sohn untersagen könntest!? Weißt du überhaupt mit wem du hier redest.", Ares schien sauer zu sein, ich konnte spüren wie seine Hitze stieg. „Du bist ein gewissenloses Arschloch. Carlos ist mein Freund und ich passe auf ihn auf. Und du tust ihm nicht gut!", bevor Ares seine Hand nach ihm ausstrecken konnte, schoss ich vor Harry und traf ihn mit meinem Feuerball mitten in die Brust so dass er erst mal ein paar Schritte zurück stolperte. „Du wirst ihn nicht angreifen!".