Kapitel 17

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Harry Hook:

Ich duckte mich unter der Faust weg. Mein Bein fuhr aus und ich wirbelte herum. Der Kerl bekam meinen Ellenbogen in die Seite. Er stöhnte schwer auf. Hatte er davon. Meine Faust traf seinen Rücken. Ihm knickten die Beine ein als ich davor trat. Er knurrte ärgerlich und warf sich seitlich gegen mich. Ich musste mein Gleichgewicht halten als ich auf dem staubigen Boden zu Seite rutschte. Er nutzte seinen Vorsprung an Gewicht und Größe als er sich auf mich stürzte. Ich ging zu Boden und ächzte nach Luft als er auf mir lag. Er lachte spöttisch und hievte sich wieder hoch. Meine Augen verengten sich. Unterschätz mich mal nicht. „Doch nicht so..." Die Worte blieben ihm im Hals stecken als ich meinen Ellenbogen in seinen Bauch rammte. Ich schubste ihn weg während ich mich aufrappelte. „Das hast du davon." Er fiel gegen die Wand in seinem Rücken. Die Luft wich aus ihm. Wortwörtlich. Ich schob meinen Füß gegen seinen. Er rutschte zu Boden. Ich rümpfte meine Nase einmal und verließ die Gasse. Unterwegs zum Hafen klopfte ich mir den Staub von den Klamotten. Ich war drei Mal überfallen und ein Mal einfach angegriffen worden in den Wochen, die ich jetzt unterwegs war. Der Kerl hätte es besser wissen müssen. 

Gegen den Piraten kam keiner an. Am Meer sah ich in mein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche und wischte mir durchs halbe Gesicht. Blut an Stirn und Mundwinkel verwischte etwas. Ich nahm eine Hand Wasser und wusch mir das Gesicht. Das Salz brannte an der kaputten Haut. Ich knurrte. Der Halbstarke, konnte nicht viel älter sein als ich, hatte erst versucht mich auszunocken bevor er mich verprügeln oder zumindest ausrauben wollte. Tja, nichts davon war ihm gelungen. Ich nahm den Seesack mit meinem Einkauf hoch und brachte ihn zu meinem Schiff. Geduldig lag es am Steg. Ich verstaute die Vorräte und versperrte die Tür mit einem Schloss. Gewalt würde es nicht aufhalten, aber ich hatte nicht vor noch mal weit weg zu gehen heute. Mein Schwert hing an meinem Gürtel und würde mir treu zur Seite stehen sollte der Kerl von vorhin auf die Idee kommen seinen Kumpels Bescheid zu sagen oder gar so dumm sein mit ihnen her zu kommen. Ich verließ das Schiff wieder und ging westlich. Nach dem Steg kam eine Düne und damit Sand. Ich zog meine Stiefel aus und schritt barfuß weiter. Es war ein unbeschreibliches Gefühl seine Zehen zwischen die Sandkörner zu schieben und darin herum zu fahren. Irgendwie weich aber es erinnerte mich auch an Pudding und das machte das Ganze schon wieder unschön. Die Mischung machte es. Den Wind spürte ich auf meiner Haut. Ich sah zum Meer. 

Blau und in leichten Wellen lag es am Ende des Strands. Meine Lungen sogen sich voll mit der Brise. Ich sollte mal wieder raus fahren. Zwei Tage an einem Ort waren genug. Ich sah in die Sonne und ging dann an der Düne entlang. Als es lauter wurde, rufende Stimmen auszumachen waren, wandte ich mich vom Strand ab und zum Landinneren. Bereits nach wenigen Metern merkte ich, dass es abseits vom Hafen, am anderen Ende der Stadt einen offenen Platz gab. „Ich mach mit." Man konnte etwas gewinnen, wenn man gegen den sogenannten starken Mann im Ring bestand. Der Ring bestand in diesem Fall aus einem Boxring ähnlichen Holzaufbau, um den die vielen Leute herum standen. Ich legte mein Schwert zur Seite und kletterte durch die Begrenzungsseile. Ein grimmig aussehender Mann sah mich grimmig an. „Da spielt die Musik." sagte er und ich wich bereits dem Angriff des anderen, blonden Mannes aus. 

„Sehr gut." sagte dieser. Eilig verschwand der Grimmige aus dem Ring und der Blonde kam erneut auf mich zu. Ich machte mich bereit ihn abzuwehren. Aber er blieb auf Distanz. Also war ich jetzt dran anzufangen. Ich warf meinen Arm locker nach ihm aus, er blockte ab. Ich hatte gesehen, was ich sehen wollte. Beim nächsten Angriff durchbrach ich seine Deckung. Er schlug mich zurück und ich spürte, wie meine Schulter kurz überlegte auszukugeln aber ich gab ihr die Erlaubnis nicht. Ich wirbelte mich einfach herum, schnappte mir den Arm des Mannes und brachte ihn zu Boden. Mit meinem Bein auf dem Rücken hielt ich ihn einen Moment unten. „Disqualifikation. Er hat einen Haken!" rief irgendwer. „Das ist ein Kampf ohne Waffen." rief ein anderer. Ich spürte den Griff meines Hakens genau in meinem Rücken. Ich hatte ihn nicht benutzt. Mit Bedacht rappelte der Mann sich wieder auf als ich ihn wieder frei gegeben hatte. „Er hat ihn nicht angerührt." sagte er zu dem grimmigen Mann, der mir den Sieg verwehrte. 

„Aber er hatte ihn. Er hätte ihn ablegen müssen. Auch, wenn du sagst, er hat ihn nicht benutzt." antwortete der grimmige Mann mit Schnäuzer. „Dennoch hat er mich auf die Matte gelegt." der Kämpfer sprang wirklich für mich ein. Ich sah den Grimmigen immer noch finster an. „Bist du sicher, dass er dir nicht gedroht hat?" fragte er nun leiser. Der blonde Sportler schüttelte den Kopf. Der Grimmige drückte mir meinen Preis in die Hand. Ich stieg aus dem Ring, nahm mein Schwert und verließ den Platz. Diesmal behielt ich meine Stiefel am Strand an. Ich wollte zum Schief und nicht ins Sandbad. Das Schiff war unbeschadet. Niemand hatte ihm sich meiner Meinung nach genähert. Ich löste die Taue und richtete die Segel. Mit einem Ruck setzte sich das Schiff samt mir in Bewegung.

Unexpectedly 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt