Carlos:
„Wer hat dich angekokelt?", wollte ich wissen und verschränkte bebend meine Arme. Das war die sicherste Art meine Flammen zu unterdrücken. „Wer wohl? Dein verrückter Vater natürlich! Gibt ja sonst nicht viele Leute, die sich in eine menschliche Fackel verwandeln können und alles in Schutt und Asche legen."; zuckte Uma mit den Schultern und ich spürte die blanke Wut in mir aufsteigen. „Uma!", zischte Harry sie an und stellte sich wohl zu ihrer Sicherheit zwischen uns, und behielt meine Hände ganz genau im Blick. „Carlos sie meint es nicht so...", beschwichtigend hob Harry seine Hände und senkte seinen Ton, doch ich hob ihm nur meine Hand entgegen und gebot ihm somit Einhalt. Die Flammen züngelten meine Finger empor und ich konnte die pure Angst in Uma Augen aufblitzen sehen. Hier war sie weit weg vom Meer oder jeglichem Gewässer. „Sie meinen es alle so wie sie es hinter meinem Rücken sagen, also nimm sie nicht in Schutz!", fauchte ich und ging an ihnen vorbei nach draußen. Außer uns dreien hatte keiner die verfahrene Situation gerade eben mitbekommen. Dachte ich zumindest.
„Du hättest ihr für ihre unverschämten Worte, zumindest eine Hand oder so verbrennen können."; hörte ich die Stimme meines Vaters hinter mir knurren kaum war ich in den Wald eingetreten. Ich fuhr herum und konnte anhand seiner Klamotten sehen, die immer noch nass waren, dass Uma ihn wohl wirklich ordentlich in Wasser getränkt hatte. Kein Wunder das er zu kochen schien. Für ihn war das eine bodenlose Frechheit was Uma sich ihm gegenüber erlaubt hatte. „Ich verbrenne niemanden!", knurrte ich ihn an und achtete darauf ihm nicht den Rücken zu zuwenden. „Weil du noch zu weich bist. Diesen Piraten Burschen hättest du gleich bei seiner Ankunft hier zu einem Häufchen Asche verbrennen sollen!", tobt er weiter und seine wieder auflodernden Flammen schlugen auf die umliegenden Bäume über. Hastig streckte ich die Hände aus und beobachtete fasziniert wie die Flammen förmlich zu mir flogen und spüre eine geballte Energie in ich fließen. Überrascht sah mich mein Vater an.
„Wer hat dir das gezeigt?!", wollte er wissen und trat misstrauisch auf mich zu, was mich einen Schritt zurückweichen ließ. Ich hatte nur nicht gewollt das er unseren schönen Wald in Flammen setzte und die Flammen waren zu mir gekommen. Das war mir zum ersten Mal passiert. „Wer hat dir das gezeigt, Sohn?", wiederholte mein Vater seine Frage deutlich und griff nach meinen Handgelenken. „Niemand!", ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt mich weiter fest. „Außerdem was geht es dich an?!" „Du bist ein Sohn Ares. Der Sohn des Krieges und des Feuers. Und was tust du? Nichts. Du unterdrückst dein Feuer, und bedienst dich sogar bei dem meinen. Irgendwann wird es aus dir herausbrechen, wenn du es nicht endlich akzeptierst. Das ist deine Natur. Du bist die Zerstörung, sieh es endlich ein."
„Glaub ihm kein Wort Carlos! Er versucht dich nur zu manipulieren. Du bist nichts von dem was er sagt.", als Harrys Stimme die Stille des Waldes zerschnitt, ließ mein Vater vor lauter Überraschung meine Hände los und wandte sich dem Dunkelhaarigen zu, der in die Lichtung geschritten kam. „Du schon wieder! Ich hätte dich am Hafen vernichten sollen als ich die Gelegenheit dazu hatte. Aber das können wir auch hier zu Ende bringen. Hier kann deine kleine Freundin ihre kleine Wassermagie nicht einsetzen.", mein Vater loderte auf, während Harry unschlüssig stehen blieb. Mein Vater hatte vor ihn zu grillen und er blieb da einfach wie angewurzelt auf dem verdammten Waldboden stehen. In dem Moment wo der erste Feuerball auf Harry zu schoss, schnellte ich dazwischen und nahm das Feuer einfach durch meine Hände auf. „Was soll das Carlos?!", schnaufte mein Vater und versuchte seine Feuerbälle auf anderem Weg auf Harry zu schleudern, doch ich fing sie jedes Mal ab.
„Wir benutzen diese Macht nicht gegen Menschen. Wir sind keine Monster! Und du wirst niemanden bedrohen oder Leid zu fügen der mir etwas bedeutet!", schrie ich ihn an und breitete eine Feuerwand um mich und Harry auf, die meinen Vater zurückdrängte. Man sah ihm an das er mit der Situation etwas überfordert schien und nicht damit gerechnet hätte das ich so viel stärker war als er bisher auch nur geahnt hatte. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!", knurrend verschwand mein Vater. „Carlos, hey... er ist weg... lass die Mauer runter...", Harrys Hand auf meiner Schulter ließ die Anspannung aus meinem Körper fließen und die Mauer fiel. Und ich sank entkräftet auf die Knie. Ich fühlte mich völlig überfahren.
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Unexpectedly 2
RomanceDie Story spielt nach dem dritten Teil, lediglich mit dem Unterschied das die Kinder der verlorenen Insel unter anderem Uma, Gil und Harry auf die Auradone Prep kommen. Um den neuen Schülern den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern kommt jedes...