Carlos:
„Verdammte scheiße Carlos! Du hättest dich nicht gleich so abschießen müssen das du ausgeknockt in einer Ecke liegst!", wetterte Diego gerade wieder los, während ich nur mit verzogener Miene auf meinem Bett saß und ihn machen ließ. Meine Kopfschmerzen waren zwar nicht mehr so schlimm wie heute Morgen, aber immer noch da. Ich hatte eigentlich gar nicht vorgehabt mich dermaßen abzuschießen, aber nach der kurzen Begegnung mit Harry war mit mir irgendwie der Trotz durchgegangen und ich hatte dezent die Kontrolle verloren. „Versprich mir das du dich nie wieder dermaßen abschießt!", schnaufte Diego und verschränkte seine Arme. Jetzt sah ich ihn an und reckte ebenfalls etwas meinen Kopf. „Ich bin volljährig und kann machen was ich will. Aber glaub mir, das muss ich nicht zwingend wiederholen."; knurrte ich und stand auf. „Das Schlimmste an der ganzen Sache ist das Harry dich hergebracht hat. Und mir das an den Kopf wirft.", meckerte Diego wieder weiter, obwohl er das in den letzten fünf Minuten schon gefühlt tausendmal wiederholt hatte.
Ja das hatte mir Toby auch erzählt. Das Harry mitten in der Nacht im Zimmer aufgetaucht war und mich in mein Bett gelegt hatte. Und Toby angewiesen hatte darauf zu achten das ich noch atmete. Und ich dachte er wäre nach unserem Zusammenstoß wieder gegangen. Aber wie Diego mir erzählt hatte, war er wohl wieder zurückgekommen. Aber warum? Es hatte mich sowieso gewundert Harry dort zu sehen. Zum einen, weil es nun mal Diegos Party gewesen war und Harry und Diego momentan nicht wirklich miteinander konnten. Also Hauptsache Diego nicht mit Harry. Wie Harry gerade zu Diego stand wusste ich nicht. Aber zum anderen hasste Harry Partys einfach. Es war egal ob es Geburtstagspartys oder irgendeine andere Art von Party war. Er hatte sogar die Aftershow Partys von Evies Shows sausen lassen und war lieber auf sein Schiff gegangen. Ja sein heißgeliebtes Schiff. Für das hatte er sogar mich links liegen gelassen.
Wie oft ich mich über mich selbst geärgert hatte es ihm damals zum Geburtstag geschenkt zu haben. Wie oft ich mich gefragt hatte, ob er bei mir geblieben wäre, wenn er das Schiff nicht gehabt hatte. Aber ich war immer wieder zum selben Schluss gekommen. Er hätte mich so oder so verlassen. Alle verließen mich irgendwann. „Naja ich muss wieder los Kleiner. Meld dich, wenn was ist, ja? Und du weißt das du mit allem und immer zu mir kommen kannst."; Diego drückte mich kurz an sich und nutzte meine abwesenden Gedanken aus, um mir noch mal durch die Haare zu wuscheln. „Lass das.", brummelte ich und sah ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, bevor er aus meinem Zimmer verschwand. Ich stand vom Bett auf und sah aus dem Fenster. Warum also war Harry zurückgekommen? War er vielleicht wegen mir zurückgekommen? Ohne dass ich es wollte machte mein Herz einen freudigen Hüpfer. So ein kleiner Verräter. Denn leider waren meine Gefühle für den Schwarzhaarigen immer noch dieselben. Aber eben unerwidert, von dem her würde mich das ganze nur Schmerz kosten und war keinerlei Mühen Wert.
Sicher hatte er mir nur noch etwas reindrücken wollen und war deshalb zurückgekommen. Vor meinem Zimmer rumpelte es und dieses Geräusch zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich öffnete nahezu lautlos die Tür und sah Harry und seinen Vater vor seinem Zimmer rangeln. Hook Senior lies Harry gerade mehr grob als liebevoll die Leviten. Wobei liebevoll war keiner unserer Elternteile je gewesen. Harry Vater stolzierte gerade mit geschwollener Brust vor seinem Sohn herum, während Harry sich wohl nach einem Fluchtweg umsah. „Denk erst gar nicht daran Bursche!", die Hand des älteren griff wieder in Harrys Nacken. Das war zu viel für meine Nerven. „Besser sie überlegen sich genau was sie jetzt tun."; knurrend schon ich die Tür auf und funkelte den ergrauten Mann an. „Ah das kleine Spielzeug meines Sohnes. Was denkst du wer du bist?!", knurrte er ließ Harry aber keinesfalls los.
„Lassen sie ihn los. Letzte Warnung.", knurrte ich und trat auf den Flur. Er lachte nur, doch als er die Flammen in meinen Händen auflodern sah, ließ er ruckartig von seinem Sohn ab. Knurrend warf er Harry noch einen Blick zu, bevor er seinen Mantel abklopfte und von dannen schritt. „Das hättest du nicht tun müssen.", brummte Harry und rieb sich seinen Nacken, während ich seinen Blick auf mir spürte. Ich ließ die Flammen wieder verschwinden und zuckte mit den Schultern. „Ich hab dir noch was geschuldet, fürs nach Hause bringen. Ich denke wir sind damit quitt. Danke, auch wenn es nicht nötig war.", ich drehte mich wieder um, doch dann hielt ich an der Tür noch mal inne und warf einen Blick zurück. „Warum hast du das eigentlich getan? Ich meine mich zur Schule zurückgetragen? Das hättest du nicht tun müssen.", ich sah ihm zögerlich in die Augen, nur kurz, aber trotzdem traf mich sein tiefes blau mitten ins Herz, was sich schmerzlich zusammenzog. Harry zuckte mit den Schultern. „Ich konnte dich schlecht da liegen lassen, oder?"
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Unexpectedly 2
RomanceDie Story spielt nach dem dritten Teil, lediglich mit dem Unterschied das die Kinder der verlorenen Insel unter anderem Uma, Gil und Harry auf die Auradone Prep kommen. Um den neuen Schülern den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern kommt jedes...