Kapitel 11

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Harry Hook:

"Ist ja nicht so, dass ich dich gleich bis vor den Altar ziehe." flüsterte ich Carlos leise zu. "Das überlass ich erst mal Mal und Ben." Ich legte meinen Kopf etwas schief und wusste, dass meine Augen vor Schalk funkelten als Carlos mich ansah, "Wer von den beiden wohl wen zieht?" Carlos schlug mir leicht aufs Bein und bekam rote Farbe ins Gesicht. Keine Feuerrote wohl gemerkt. "Das wollen wir gar nicht wissen! Das sind Mal und Ben!" wehrte er sich. Ich schmunzelte und lehnte mich noch ein Stück zu ihm. "Mich interessiert eh nur, wer von uns beiden den kürzeren zieht bei der Ausdauer. Wobei wir bis dahin ziemlich viel Spaß haben können." Verdammt Carlos in die Kirche zu zerren und mit ihm gar nicht fromme Dinge zu tun während uns keiner erwischen darf, war gerade so nah. Aber ich musste mich zusammen reißen. Neben all den anderen und dem Anlass, war auch Carlos Blutsvater hier. Vor ihm war Deckung wichtig. Er sollte uns nicht noch mal auch nur ansatzweise nah kommen. Ich unterdrückte das Knurren. Carlos streichelte mir über die Hand. Er lehnte sich vor und küsste mich sanft. "Alles ist gut." sagte er, "Ich werde nicht zulassen, dass sie dich exorzieren wollen." Als er sich zurück gelehnt hatte und ich ihn gespielt finster anfunkelte, grinste er. "Ich mag dich so." 

Mein Herz schlug zufrieden einen schnelleren Takt an. "Ich dich auch, mein Feuerteufel." "Trainierst du jetzt mit dem Feuerschwert?" Chinese kurzzeitiges Trainingsopfer von Carlos saß offenbar direkt hinter uns. Sein Kopf tauchte im Augenwinkel hinter uns auf. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. "Nein, nicht direkt. Aber das würde dich auch gar nichts angehen, was er mit seinem Schwert treibt." Der beinahe noch Junge riss die Augen auf und setzte sich wieder zurück, schloss seinen Mund. Verdammt. Es kribbelte mir aber auch unter den Fingern. Aber nicht heute. "Das war nicht nett." murrte Carlos leise. Ja, nicht nett... Gingen wir mal davon aus, der Junge habe es so verstanden. "Aber die Wahrheit. Außerdem wohnt er doch eh in China und läuft nicht mal eben für einen Übungskampf nach Auradon. Mal davon abgesehen, dass er sich dir dann nicht mehr stellen brauchte, weil er vermutlich nicht mal mehr Stehen konnte." sagte ich das, was ich gemeint hatte. Nur war der Junge pubertär und hatte es nach seinem Blick zu urteilen etwas anders verstanden. Ich schmunzelte und Carlos sah mich verwirrt an. Ja, ich benahm mich heute, aber trotzdem konnte ich genießen, dass Carlos 'Schwert' mir gehörte. "Es geht los." flüsterte Carlos als er nichts mit mir anzufangen wusste. Ich tat uns den Gefallen und sah mit ihm nach vorne, wo alle wichtigen Leute gerade Aufstellung nahmen.

"Und hiermit erkläre ich euch zu Eheleuten, zu Mann und Frau. Meine Damen und Herren, König und Königin von Auradon." Die magischen Worte, oder zumindest die, auf die alle warteten, waren gesprochen und sofort klebten Ben und Mals Lippen zusammen. Hätte ich aber auch so gemacht. Anderthalb Stunden ohne Carlos küssen zu können, sogar jetzt hatte ich die ganze Zeit mit seinen Fingern gespielt und mir immer wieder vorgestellt, wie es wäre ihn zu küssen. Bei der eigenen Hochzeit sollte man dann allerdings zuhören, damit man nicht den Einsatz verpasste. Als Mal sich wieder von ihrem Ehemann trennen konnte applaudierten alle und sie gingen hinaus. Auf den Weg aus der Kirche wurden sie von allen Seiten mit kleinen und hoffentlich weichem Zeug beworfen. Ich glaube das Meiste kam sogar von Bens Mutter. Ich grummelte verstimmt. 

"Das würde ich überhaupt nicht wollen und alle zur Schnecke machen." sagte ich. "Du würdest es lieben alles an mir danach abzusuchen und zu prüfen ob wirklich nirgendwo mehr was war." Carlos sah mich an. Ich grinste. "Stimmt. Ich bin dabei." Das würde ich nur zu gern machen. Alles von ihm unter die Lupe nehmen. Vor uns waren allerdings zu viele Leute, als, dass ich ihn aus Versehen auch in den Regen schubsen konnte. "Ich sehe woran du denkst." Carlos Augen funkelten fiebrig. Ich griff nach seiner Krawatte und tat als würde ich sie richtig hin legen. "Ich weiß gar nicht was du meinst." Carlos schauderte leicht. "Na wie fandet ihr die Hochzeit?" Fredie sah uns an. Wo kam die denn her? "Sie war wunderschön!" Evie schluchzte und putzte sich kurz die Nase in ihrem Taschentuch. "Nicht wahr?" Sie sah Doug an. "Oh ja." Er nickte mehrmals. Weicher Liebhaber. 

Unexpectedly 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt