5. Kapitel

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Lexi by LuanaWhite

Meine weißen Pfoten liefen geräuschlos über die kühle Erde. Ein paar einzelne Regentropfen fielen vom Himmel herab, aber bei einem Blick in den Himmel sah ich, dass der Himmel bald aufreißen würde. Die verschiedenen Gerüche strömten in meine Nase. Die feuchte Luft, die Bäume, Sträucher. Blumen, Beeren und Tiere. Eichhörnchen, Hasen, Igel und Wolf. Ja Wolf.

Ich war ein Schneeleopard, genauer gesagt eine Werkatze, aber das war ja schon lange kein Geheimnis mehr. Aber im Gegensatz zu früher waren die Werwölfe nicht mehr meine Feinde. Nein, wir waren sogar Freunde. Also zumindest Seth, Ryder und Kat.

Kat und ich hatten heute Vormittag ein paar Runden zusammen im Wald gedreht, der zwischen Broken Hills und Angel Lake lag. Es war schön wieder eine Freundin zu haben mit der ich mein Wertier ausleben konnte und obwohl wir wie Hund und Katz waren, verstanden wir uns blenden.

Doch vor ungefähr fünf Minuten hatten wir uns verabschiedet um nach Hause zu laufen. Kat hatte im Club zu tun und ich musste zu meiner Familie nach Hause. Zu den besten Ehemann aller Zeiten und den süßesten Baby aller Zeiten.

Sam und ich waren so dermaßen in unseren Sohn vernarrt, dass wir gerne noch ein Kind hätten, aber solange ich mich verwandeln konnte wussten wir beide, dass es nicht geklappt hatte. Aber Nate war ja noch kein Jahr alt und was noch nicht war, konnte ja noch werden.

Da unser Haus direkt am Waldrand lag, lief ich direkt als Schneeleopard in unseren Garten. Dieser war vor den neugierigen Blicken der Nachbarn abgeschirmt und deswegen war das kein Problem. Sam war am Griller beschäftigt während Nate in der Wiese krabbelte. Die beiden hatten wohl auch bemerkt dass das Wetter bald schön werden würde.

"Mama!" rief Nate freudig als er mich erblickte und ich begann freudig zu schnurren. Ja, auch wenn ich in meiner Tiergestalt war, wusste unser Sohn ganz genau wer ich war, aber bevor ich mich zurück verwandelte, wollte ich mir von meinen Lieblingsvampirhexer noch ein paar Streicheleinheiten abholen. Die genoss ich als Katze nun mal sehr.

Nate krabbelte mir eifrig hinterher, als ich auf Sam zu ging. Er schmunzelte und dann hatte mich Nate erreicht und klammerte sich etwas an meinen Bein fest.

"Mama, hab dich!" lachte Nate und mein Mann schüttelte seinen Kopf, ehe er sich in die Hocke begab und unseren Sohn auf seine Arme hob. Ich zuckte amüsiert mit meinen Schnurrhaaren.

"Du kleiner Frechdachs." sagte er zu ihm und gab ihm einen Kuss auf den Kopf, während unser Kleiner weiter vergnügt lachte.

"Lief mit Kat alles gut?" erkundigte sich Sam dann bei mir und streichelte mir etwas über den Kopf. Er wusste genau, was ich wollte.

"Natürlich. Was denkst du denn? Keine Vampire im ganzen Wald. Und auch sonst nichts. Alles friedlich." schnurrte ich meinen Mann entgegen während ich genüsslich unter seiner Berührung die Augen schloss. Ich könnte mich stundenlangen von Sam streicheln lassen, aber dafür hatten wir keine Zeit.

Der Geruch des Fleisches auf dem Griller drang in meine Nase und ich freute mich schon sehr auf das Mittagessen. Ich liebte es wenn Sam grillte. Abgesehen davon erwarteten wir ja Besuch und besonders unser Sohnemann würde sich darüber freuen.

Sam streichelte mich noch kurz und dann ging ich etwas zur Seite und verwandelte mich zurück in meine Menschengestalt. Ich merkte deutlich den Blick meines Mannes, der an meinen nackten Körper entlang glitt, was mich zum Schmunzeln brachte. Doch er sollte sich seinen Hunger auf mich aufheben. Ich schnappte mir schnell den Morgenmantel den ich auf der Sitzgarnitur unserer Terrasse liegen gelassen hatte und warf ihn mir über.

"Ich gehe mich mal anziehen. Will unser Minihexer Mami begleiten?" fragte ich lächelnd und nahm Sam unseren Sohn ab und drückte ihm einen Kuss auf seine kleine Backe.

"Ja, Mama Mama." quietschte Nate fröhlich woraufhin wir lachen mussten.

"Na dann beeilt ihr beide euch mal. Lucas, Serafina, Isabella und Aiden kommen bald." fügte Sam schmunzelnd hinzu und wendete das Fleisch. Nate wirkte gleich noch fröhlicher.

"Aiden." sagte unser Kind fröhlich. Ja, die zwei waren wirklich jetzt schon beste Freunde und Isabella beschützten sie dabei vor allem. Eine Hummel war mal auf Isabella zu geflogen und die beiden hatten sie sofort vetrieben, damit Isabella sicher war. Wir haben natürlich aufgepasst, dass den dreien nichts passierte. Aber das war echt süß zum ansehen gewesen.

"Wir beeilen uns, Daddy. Pass du nur gut auf das köstliche Fleisch auf. So könntest du ruhig öfter kochen. Ich liebe Fleisch." sagte ich amüsiert und drückte Sam einen Kuss auf die Wange, der aber mit den Augen rollte. Wenn Sam nicht wäre würde ich mich vermutlich nur von Fleisch und Süßigkeiten ernähren.

Zusammen mit Nate lief ich hinauf in unser Schlafzimmer wo ich ihm auf dem Bett absetzte und ich mir erstmal Unterwäsche aus der Kommode suchte. Dann kramte ich einen knielangen, lockeren Rock und ein schulterfreies Oberteil aus dem Schrank.

Nate begann seinen Teddy in der Luft schweben zu lassen worüber ich schmunzeln musste. Doch dann flogen auch plötzlich ein paar Bilder herum, die eigentlich an der Wand hängen sollten, während ich mich anzog.

"Nathaniel Green, nicht die Bilder, verstanden? Das ist gefährlich." erklärte ich ihm und sammelte sie aus der Luft schnell ein und hing sie wieder auf. Nate zog eine kleine Schnute und dann reichte ich ihm seinen Teddy den er herzlich drückte.

Dann klingelte es auch schon an der Haustür.
"Der Besuch ist da." sagte ich freudig zu meinen Sohn der begeistert in die Hände klatschte. Also nahm ich ihn auch wieder hoch und wir eilten die Treppen hinunter zur Haustür, aber Sam war schneller gewesen. Er öffnete die Haustür und ließ Lucas und Serafina zusammen mit Aiden und Isabella herein.

"Herzlich willkommen in unserem Haus. Fühlt euch wie zu Hause. Im Garten bin ich schon fleißig am grillen." begrüßte mein Gatte die beiden und streichelte den Kindern liebevoll über den Kopf. Dann erblickte Nate die Zwillinge und war ganz aufgeregt.

"Issy, Aiden!" sagte er gleich. Ja, Issy zu sagen, fiel ihm leichter als Isabella. Es freute mich, dass mein Sohn sich gut mit den Hybriden verstand. Dann musste er nicht alleine als übernatürliches Kind aufwachsen.

Wir ließen unsere Kinder runter. Nate krabbelte sofort auf Aiden und seine Schwester zu, die beide schon wackelig laufen konnten. Aber als Aiden lachend zu Nate blickte, ging er auch auf alle vier und krabbelte zielstrebig auf seinem Freund zu. Das war wirklich süß.

"Hey, schön dass ihr da seit." begrüßte ich auch Lucas und Serafina und umarmte beide.

"Ja, wurde auch höchste Zeit. Dieses Haus ist einfach nur wow! Sam, du hättest ruhig zugeben können dass dir das Schloss zu altmodisch ist." meinte Serafina staunend und sprach vermutlich all die moderne Einrichtung an. Aber im Schloss hatten wir gerne gelebt und das hatte mit unserem Auszug nichts zu tun gehabt. Wir wollten einfach was Eigenes aufbauen und waren trotzdem noch Teil ihrer Welt. Das würde sich niemals ändern.

Cursed Beings - Family Secrets IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt