23. Kapitel

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Keno by LuanaWhite

Es hatte 152 Jahre gedauert, aber endlich konnte ich ihn finden. Samuel Green. Meinen Vater, sozusagen. Ein schlimmer Schicksalsschlag hatte uns getrennt, aber ich hatte niemals die Hoffnung aufgegeben ihn eines Tages wieder zu finden.

Heute Abend war ich endlich in der Stadt Angel Lake angekommen. Ich brauchte noch einen genauen Ortungszauber, damit ich seinen richtigen Standort ermitteln konnte, aber dann begegnete ich dieser Frau. Freya LaRune. Zuerst hatte es mit harmloser Flirterei angefangen, aber dann...

Ich wusste wirklich nicht was es war, geschweige denn was ich zu fühlen begann während ich mit dieser schönen Frau hier in der Bar saß. In meinen über 200 Jahren hatte ich noch nie so etwas gespürt.

Jede Bewegung die Freya machte, schien Energiewellen auszusenden die regelrecht auf mich einprasselten. Ich spürte eine Anziehungskraft, die nicht natürlich sein konnte.

Als Hexer spürte ich die Auren übernatürlicher Wesen, aber sie war ein Mensch und dennoch faszinierte sie mich, als wäre sie durch und durch magisch. Vielleicht hatte sie ja wirklich recht gehabt? Vielleicht war es wirklich Schicksal gewesen, dass wir uns vorhin begegnet waren?

Wir saßen länger in der Bar, als wir es beide beabsichtigt hatten und aus einem Drink wurden drei. Irgendwie war keiner von uns beiden bereit zu gehen und es wurde allmählich immer später. Ihr Lachen war so faszinierend, dass ich komplett vergessen hatte sie nach einem Hotel in der Nähe zu fragen, ich hatte nur noch Augen für sie und war gefesselt von ihren Worten, die über ihre sinnlich schönen Lippen kamen.

Noch viele Stunden hätte ich Freya zuhören können. Sie war wirklich intelligent und ich fühlte mich bei ihr sehr wohl. Zwischen uns stimmte einfach die Chemie. Doch dann sah sie leider auf die Uhr auf ihrem Handgelenk und stellte fest, wie spät es tatsächlich schon geworden war.

"Oh, es ist wirklich spät geworden. Ich sollte wirklich mal nach Hause und du wolltest ja noch ein Hotel wissen. Ähm, das Kingsten Hotel soll sehr gut sein. Es ist zu Fuß etwa fünf Minuten von hier." meinte sie zu mir und stand auf, wobei ich es ihr gleich tat. Dann zog sie sich ihre Jacke an.

"Der Abend war wirklich wunderschön, Keno. Danke." bedankte sich Freya dann herzlich und lächelte mich an. Sie hatte ein so wunderschönes Lächeln.

"Das finde ich auch, Freya. Danke für deine Zeit und deine Hotelempfehlung. Aber ich würde dich gerne wieder sehen." erklärte ich ihr und konnte nicht aufhören zu lächeln.

Vielleicht hatte ich in dieser Stadt mehr Glück als ich erhofft hatte? Wäre es möglich dass ich hier nicht nur Sam endlich wiederfinden würde, sondern auch die Liebe? Ich hoffte es sehr.

"Ich möchte dich auch gerne wieder sehen." entgegnete mir diese schöne Frau und lächelte ebenfalls. Dann holten wir unsere Handys heraus und wir tauschten unsere Nummern aus. Ich wollte mich noch nicht verabschieden.

Aber leider war es nun Zeit auf Wiedersehen zu sagen. Ich hatte schließlich noch etwas vor, aber gerne würde ich mit Freya gehen. Was war nur los mit mir? So war ich doch sonst auch nicht. Wir gingen zusammen aus der Bar raus doch ich konnte mich immer noch nicht von Freya lösen. Es war als wäre zwischen uns ein Band, dass uns zusammen schweißte. Eine leichte Windbrise kam auf und wehte leicht Freyas Haare durcheinander. Ich lächelte sanft und strich ihr zärtlich die paar Haarsträhnen hinter ihr Ohr, und dabei sah sie mir in die Augen.

Da war dieser Augenblick, der einfach magisch war. Ich würde es bestimmt bereuen wenn ich es nicht tat, also senkte ich etwas mein Gesicht zu ihrem und legte vorsichtig meine Lippen auf ihre. Ich hoffte ich war damit nicht zu voreilig, aber ich musste es einfach tun.

Doch Freya schien es genauso wie mir zu gehen, denn sie erwiderte augenblicklich meinen Kuss und schlang dabei ihre Arme um meinen Hals. Oh wow! Das war wirklich wunderschön und ich war regelrecht verzaubert. Verzaubert von Freya LaRune.

Ich spürte eindeutig, dass diese Frau zu mit gehörte. So etwas hatte ich noch nie erlebt, aber es war wundervoll. Sie löste sich etwas von meinen Lippen und lächelte mich erneut an.

"Willst du mich nach Hause begleiten?" fragte sie mich dann einfach gerade aus, weil wir diese Anziehung ganz offensichtlich beide fühlten.

"Das tue ich gerne. Natürlich." antwortete ich Freya aber plötzlich spürte ich... Nein. Nicht jetzt! Nicht heute Nacht!

Vampire waren in der Nähe und sie kamen näher, ihre Auren waren eindeutig. Ich musste Freya so schnell es ging hier weg schaffen. Deshalb nahm ich sie an der Hand und zog sie auch schon mit mir mit ohne zu wissen wo überhaupt ihre Wohnung war.

"Keno? Wo ziehst du mich hin? Meine Wohnung liegt in die andere Richtung. Ist alles in Ordnung?" fragte sie mich daraufhin ganz verwirrt, was ich ihr natürlich nicht verübeln könnte. Mein Verhalten musste richtig seltsam auf sie wirken.

"Du musst mir jetzt vertrauen, Freya. Bitte." flehte ich sie an. Ich wusste, sie hatte dieses Armband, was magische Spuren in sich trug, aber ich wusste nicht ob sie sich dessen bewusst war und ob ihre Freunde ihr von der Magie überhaupt erzählt hatten.

Ich zog sie immer weiter mit mir. Ich hätte uns ja weg teleportiert, aber ich wusste nicht wohin, und ich wollte sie auch nicht verschrecken, doch dann war es zu spät. Ein Vampir tauchte knurrend und mit roten Augen vor uns auf. Ich hatte keine Wahl, also begann ich einen Zauber zu wirken und führte eine Handbewegung aus, wodurch sein Genick brach. Er fiel um wie eine Puppe, aber bei dem Zauber leuchteten meine Augen neongrün auf, und dies konnte ich vor Freya nicht verbergen.

Cursed Beings - Family Secrets IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt