Lexi by LuanaWhite
Eine Woche war seit dem Auftauchen von Sam's Ex vergangen, aber bisher gab es keine weiteren Vorkommnisse diesbezüglich. Sam meinte, dass sie es vielleicht doch kapiert hat, aber ich glaubte nicht so wirklich daran. Er hatte auch versucht sie zu finden, um noch mal mit ihr in Ruhe zu sprechen, aber erfolglos. Sie war anscheinend nicht mehr in England, was mir aber nur recht war. Es war auch nicht nötig den Ortungszauber weiter auszuweiten, denn je weiter Cassie weg war, umso besser.
Auch Lucas und Serafina waren wieder von ihrer Hochzeitsreise zurück und wie ich gehört hatte, gab es bis auf zwei kleine Vampire die Lucas ausgeschaltet hatte, keine tragischen Ereignisse und das war die beste Nachricht überhaupt. Es war schön dass die beiden ihre Flitterwochen genießen konnten und Lexi hatte mir auch schon tolle Bilder geschickt, wie sie zusammen mit Lucas am Eifelturm war.
Da jetzt wieder alles friedlich zu sein schien, hatte ich mir vorgenommen zusammen mit Nate in die Stadt zu fahren. Er wurde jetzt immer sicherer im Stehen und bald würde er seine ersten Schritte machen, also wollte ich ihm Schuhe kaufen. Mein großzügiger Ehemann hatte mir seine Kreditkarte in die Hand gedrückt und meinte ich sollte mir auch was hübsches kaufen, was er mir später ausziehen konnte. Ja, so war Sam. Immer nur das Eine im Kopf, aber ich war da ja nicht anders.
Mein kleiner Schatz saß in seinem Kinderwagen und hielt ganz dicht seinen Teddy an sich gedrückt, während wir durch die Fußgängerzone schlenderten. Wir hatten uns bereits ein Eis gegönnt und jetzt waren wir unterwegs zu einer kleinen Boutique, die ganz süße Babysachen führte. Doch dann drang mir aus der Ferne laute Musik in meine Ohren und anscheinend klatschten Menschen begeistert Beifall. Ich wurde neugierig also ging ich in die Richtung aus der ich diese Geräusche hörte und auch Nate schien aufgeregt zu werden, je näher wir kamen.
Und dann, auf einem etwas größeren Platz, entdeckten wir eine Gruppe Kinder, die zu moderner Musik tanzte. Daneben stand ein Schild von einer Tanzschule. Sie brauchten anscheinend Spenden, aber ich musste sagen die Gruppe war richtig gut!
Zusammen mit Nate stellte ich mich in die Menge und hob Nate aus seinen Kinderwagen damit auch er besser hinsehen konnte. Seine Augen waren riesig und auch meine waren begeistert auf die jungen Tänzer gerichtet. Die mussten wirklich einen sehr talentierten Lehrer haben. Die Show war unglaublich.
Dann war eine kurze Pause und die Kids gingen in den Hintergrund, während eine junge, wirklich hübsche Frau mit rotbraunen Haaren mit einem Mikrofon hervor trat und ins Publikum lächelte.
"Danke, dass Ihnen allen unsere Tänze so gut gefallen. Wir haben noch eine kleine Zugabe und vergessen Sie nicht zu spenden. Die Kinder werden es Ihnen danken." erklärte sie strahlend und trat wieder zur Seite, dass die Gruppe wieder tanzen konnte. Dann meinte ich, dass ihr Blick kurz zu uns huschte, aber ich konnte mich natürlich auch täuschen.
Ich würde gerne etwas spenden, aber ich hatte nur Sams Kreditkarte mit und kein Bargeld. Also prägte ich mir den Namen der Tanzschule genau ein, um Sam später zu bitten etwas zu spenden. Das würde er bestimmt.
Nate klatschte begeistert in seine kleinen Hände, aber da fragte ich mich wo sein Teddy war. War er auf den Boden gefallen?
Aber dann sah ich, dass er ihn schweben ließ. Mitten zwischen all den Menschen. Panisch sah ich mich um, ob das irgend jemand sah, aber zum Glück schien uns keiner wahr zu nehmen. Nate wollte bestimmt seinen Teddy genauso tanzen lassen wie die Kinder es taten.
"Nate, nicht. Sowas darfst du doch nur zu Hause machen." flüsterte ich meinen Sohn zu und wollte den Teddy ergreifen, aber Nate schaffte es, dass er schnell nach rechst schwebte und ich ihn nicht erwischte. Dabei lachte er. Er glaubte wohl das sei ein Spiel. Oh nein.
Ich startete einen erneuten Versuch und plötzlich ließ Nate den Teddy in hohen Bogen weg fliegen und er landete direkt zwischen den Tänzern. Das war eine Katastrophe.
"Mama! Mein Teddy! Mama!" fing Nate zu quängeln an und schließlich weinte er richtig. Das war gar nicht gut.Ich tat wirklich alles, damit sich Nate wieder beruhigte, aber das war vergebens. Wir mussten wohl oder übel warten, bis die Gruppe mit ihrem Auftritt fertig war, damit wir den Bären wieder holen konnten, aber ich wusste wirklich nicht wie ich meinen kleinen Hexer in der Zwischenzeit beruhigen sollte.
Plötzlich kam die Frau, die vorhin ins Mikrofon gesprochen hatte, genau auf uns zu, und sie hatte tatsächlich Nates Teddy, der den Namen Kodi bekommen hatte, in ihren Händen.
"Aww, der hier gehört wohl dir." sagte sie und reichte meinen kleinen Jungen sein Kuscheltier. Er hörte schlagartig auf zu weinen und nahm ihn strahlend an.
"Kodi. Mama, Kodi ist wieder da." sagte er glücklich und drückte ihn fest an sich.
Diese Frau hatte mich gerade gerettet. Wirklich. Schreianfälle konnten bei Nate wegen seiner Magie sehr gefährlich werden. Nicht auszumalen was noch hätte passieren können.
"Vielen Dank. Der Teddybär ist sein ein und alles. Ohne dem geht gar nichts." bedankte ich mich ehrlich bei der Frau."Sag Danke, Nate. Und das nächste Mal wirfst du Kodi nicht so weit weg, verstanden?" forderte ich meinen Sohn etwas streng, aber dennoch liebevoll auf.
"Danke." sagte Nate brav und drückte seinen Teddy ganz fest an sich, wobei die Frau leicht lachte.
"Ich habe gerne geholfen. Ich bin übrigens Freya, die Tanzlehrerin der Gruppe. Ich hoffe euch hat unser Auftritt gefallen?" erkundigte sie sich freundlich bei uns.
Ich setzte Nate wieder in seinen Kinderwagen und war wirklich froh dass die Sache noch gut ausgegangen war.
"Freut mich sehr. Mein Name ist Lexi, und das hier ist Nathaniel. Aber wir nennen ihn immer Nate. Der Auftritt war wirklich großartig. Ich werde meinen Mann später bitten etwas zu spenden. Wie lange trainieren sie die Kinder denn schon?" erkundigte ich mich neugierig bei ihr.Ich überlegte ja auch immer noch, was ich später mal arbeiten sollte, wenn Nate in den Kindergarten ging. Ich wollte schließlich nicht ewig zu Hause hocken. Auch wenn Sam das in keinster Weise stören würde. Er meinte ja ständig, dass ich mir um Geld keine Sorgen machen brauchte, aber um das Geld ging es mir dabei gar nicht.
"Du kannst mich gerne auch duzen, wenn du willst. Ich trainiere die Kinder jetzt seit vier Jahren und ich liebe es. Leider wurde die Miete für unsere Tanzschule erhöht. Damit wir das stemmen können, versuchen wir Spenden zu sammeln. Also vielen Dank schon mal, dass du spenden möchtest." bedankte sich Freya bei mir.
Nate sah uns grinsend an und die Tanzlehrerin begann ihn regelrecht anzustrahlen.
"Dein Sohn ist wirklich zauberhaft." schmeichelte sie mir."Danke. Ja, er ist unser ganzer Stolz." antwortete ich ihr und wuselte etwas über Nates Haar.
Dann musste Freya aber wieder zurück zu ihrer Tanzgruppe und wir winkten ihr hinterher. Die Show war jetzt zu Ende und langsam lösten sich die Menschenmassen wieder auf. Auch ich und Nate gingen jetzt unseres Weges und zur Boutique, wo wir tolle Schuhe mit Bären drauf fanden, die Nate sofort gefielen.
Ich fand diese Tanzlehrerin wirklich nett. Vielleicht sollte ich ja versuchen mich mit ihr anzufreunden? Was sprach eigentlich dagegen?
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Cursed Beings - Family Secrets I
FantasyAlles könnte so schön sein. Noah und Ruby sind endlich verlobt, Lexi, Sam, Nate und Joe leben sich in Angel Lake ein und genießen das friedliche Leben. Doch der Schein trügt. In diesem Buch werden Gehemisse gelüftet, alte Feinde tauchen wieder auf...