11. Kapitel

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Lexi by LuanaWhite

Als Sam mit Nate nach oben verschwunden war, ließ ich mich auf die Couch nieder und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hatte wirklich schon lange nicht mehr geweint, aber gerade konnte ich nicht anders. Diese Cassy begann jetzt schon Zwietracht zu sehen und Sam war mich noch nie so angegangen.

Vor allem nicht in Hinsicht auf unseren Sohn. Ich würde ihn doch mit allen was ich hatte beschützen. Ich liebte meine Familie über alles und genau deshalb hatte ich vorhin auch so reagiert. Und jetzt saß ich allein hier, hatte mein Kind zum Weinen gebracht und mein Ehemann war sauer auf mich.

Ich lehnte mein Gesicht in meine Hände weil mir das gerade wirklich zu viel war. Und plötzlich erschien Joe im Wohnzimmer, wodurch ich aufsah und ihn aus nassen Augen heraus ansah. Er fragte mich was denn los sei, doch dann stieg mir ein verbrannter Geruch in die Nase und dann ging plötzlich der Feuermelder an. Das Essen!

Sam hatte wohl vergessen die Herdplatte abzustellen als er zu mir und Cassy an die Haustür geeilt war. Schnell sprang ich auf und lief zusammen mit meinen Schwager in die Küche, die voller schwarzen Rauch war.

Joe begann sofort einen Zauber anzuwenden damit der Rauch verschwand und der Feuermelder ausging. Danach sah er mich völlig verwirrt an.

"Ist alles okay?" hörten wir dann Sam's Stimme runter rufen.

"Ja, alles gut." antwortete ihm sein Bruder und widmete sich wieder mir. Er fragte sich bestimmt wieso ich so aufgelöst war und wieso Sam das Essen verbrennen ließ, da dies wirklich untypisch für meinen Mann war.

"Was ist passiert, Lexi?" fragte er mich besorgt nach dem, was hier wohl vorgefallen war. Ich schnappte mir einen Topfhandschuh, nahm damit die Pfanne mit dem verbrannten Essen und brachte es zur Spüle. Dann vergewisserte ich mich dass der Herd jetzt wirklich aus war und drehte mich anschließend zu Joe um.

"Cassy ist passiert. Sie will Sam wiederhaben." sagte ich völlig fertig zu meinen Schwager und holte mir ein Küchentuch um mir mein Gesicht etwas abzutrocknen.

Doch als Joe diesen Namen hörte, riss er ungläubig seine Augen auf. Er wusste wohl sofort um wem es sich dabei handelte.

"Cassandra, war wirklich hier?" fragte er mich nochmal und ich nickte frustriert. Aber dann zog Joe mich sofort in eine tröstende Umarmung, welche ich dankend erwiderte.

"Sam liebt nur dich und das Leben, das ihr habt. Da kann Cassandra noch so oft kommen. Das zwischen ihnen ist schon ewig her." versuchte mein Schwager mich zu beruhigen, aber leider war das gar nicht das Problem.

Ich seufzte leise aus und löste mich wieder von Joe.
"Das weiß ich doch, Joe. Wirklich. Das Problem ist nur, dass es ihr scheinbar egal ist. Sie will nicht aufgeben. Und als sie diese Dinge gesagt hatte, bin ich ausgeflippt. Ich konnte doch nicht einfach daneben stehen wie sie meinen Ehemann ihre Liebe gesteht. Dann hat Nate zu weinen angefangen und Sam ist jetzt sauer auf mich.

Wenn ihre Anwesenheit sowas bei Sam auslöst, dann will ich gar nicht wissen was sie noch alles anrichten kann, Joe. Diese Frau ist ihm nicht egal. Ich habe es in seinen Augen gesehen." erklärte ich ihm traurig und war mit meinen Nerven wirklich gerade am Ende.

Aber Joe seufzte tief aus und schien mir nicht glauben zu wollen.
"Lexi, ja die beiden haben eine Vergangenheit, aber glaub mir ich kenne meinen Bruder sehr gut. Die einzigen, die ihm was bedeuten sind du und Nate. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es ihm recht war, dass sie einfach hier so aufgetaucht ist und ihn zurückfordert.

Und ich denke, er ist einfach nur sauer, weil du ausgeflippt bist, wo Nate bei euch war und das auch noch vor einer mächtigen Hexe wie Cassy. Das war gefährlich Lexi. Ich kann verstehen, dass du da auch was erwiderst, aber wenn du euren Sohn bei euch hast, musst du wirklich ruhig bleiben.

Nate wird es auch spüren, wenn etwas nicht stimmt. Und da er jetzt schon seine Magie in sich trägt, ist das auch gefährlich für ihn. Das hat aber nichts damit zu tun, dass du Cassy nicht deine Meinung sagen kannst, hörst du?" versuchte mir mein Schwager sanft zu erklären. Natürlich verstand ich das, aber verstand auch jemand wie es mir gerade ging?

Jetzt erklärte mir auch noch Joe wie ich mich bei meinen Sohn zu verhalten hatte. Ich wurde hier als die Böse hin gestellt die Nate in Gefahr gebracht hatte, dabei war es Cassy. Nur ihr Erscheinen und ihre Worte hatten diese Reaktion bei mir hervor gerufen. Sie wollte meine Familie zerreißen und sie schien es gerade wirklich zu schaffen. Sam sollte nicht auf mich sauer sein, sondern auf sie. Doch egal was ich sagte, schien wohl völlig falsch zu sein.

"Hab ich kapiert." antwortete ich dem Hexer und stand dann wieder auf um die Fenster weit zu öffnen damit der verbannte Geruch aus der Küche raus ging, während Joe sich angestrengt seine Stirn rieb.

"Man Lexi, du bist manchmal so stur wie Sam." seufzte er.
"Ich meine es doch nur gut und will helfen. Niemand macht dich hier zur Bösen. Meinetwegen kannst du Cassy auch eine Ohrfeige verpassen, aber bitte wenn Nate nicht dabei ist. Das ist doch das Einzige, was wir dir versuchen zu sagen, Lexi. Nate liebt doch seine Mama." erklärte Joe weiter sanft.

"Ich weiß dass es keiner von euch beiden böse gemeint hat, Joe. Aber wie denkst du fühle ich mich dabei, wenn ich mir zuerst von Sam und dann von dir anhören kann, dass ICH Nate in Gefahr gebracht habe? Er ließ sich nicht mal mehr von mir beruhigen, wie so oft, und dann geht Sam mit ihm weg. Und dass nachdem Cassy hier war. Er ist mich noch nie so angegangen, Joe. Und dann kommst du und sagst das Gleiche.

Ja ich habe es verstanden dass ich mich in meinen Verhalten mehr hätte zügeln sollen, aber was soll ich jetzt machen? Es ist nun mal passiert und wenn ich ehrlich sein soll, möchte ich diese Cassy immer noch in der Luft zerreißen. So bin ich eben. Aber ich bin eine gute Mutter und werde mich in Zukunft in Nates Gegenwart zusammen reißen. Ok?" machte ich meinen Schwager klar, als ich mir eine Flasche Bourbon holte und mir ein Glas einschenkte.

Ich brauchte jetzt einfach einen Drink, aber dann musste ich meine Augen schließen als ich spürte dass neue Tränen in mir hoch stiegen und ich wollte unbedingt vermeiden dass sie wieder aus mir heraus brachen.

Cursed Beings - Family Secrets IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt