29. Kapitel

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Lexi by LuanaWhite

Inzwischen war eine Woche vergangen, seit Freya mit diesem Keno bei uns aufgetaucht war. Das war wirklich schon ein echt großer Zufall, oder Schicksal wie beide es nannten. Keno war wirklich sowas wie ein Sohn für Sam und er hatte wirklich lange gebraucht um über seinen angeblichen Tod hinweg zu kommen.

Die folgenden Tage hatte mein Ehemann mir immer mehr aus seiner Vergangenheit mit diesem Hexer erzählt, und ich war froh, dass er jetzt wieder Teil der Familie war, für Sam, und ich freute mich auch für meine inzwischen beste Freundin Freya, die nun auch die Liebe gefunden hatte. Unsere Familie war wirklich größer geworden und es war ein schönes Gefühl, Teil davon zu sein.

Heute Abend übernachtete Nate bei Joe. Er freute sich immer wenn er auf seinen Neffen aufpassen durfte. Der Grund war auch ein ganz einfacher, Sam wollte mich heute Abend ausführen. Ganz klassisch zum Essen und tanzen. Sam war ein grandioser Tänzer und bestimmt würde ich wieder ein paar neidische Blicke bekommen, weil der best ausehenste Mann mir gehörte.

Mein Mann war noch kurz am Telefonieren mit Sean, während ich mir schon Schuhe und Jacke anzog und mein Make Up im Spiegel überprüfte. Plötzlich roch ich etwas seltsames und dann klopfte es an der Tür. Dieser Geruch... Er war so ähnlich wie bei Akira damals! Bedeutete das, das ein Wertier vor unserer Tür stand?

Ich war nach den vergangenen Ereignissen ein wenig skeptisch, aber öffnete dann trotzdem langsam die Tür und davor stand eine junge Frau Mitte zwanzig. Sie hatte braunes, langes Haar und wirklich schöne Augen.

"Hallo, ich bin Sienna Hills. Ich bin auf der Suche nach Samuel Green. Ist er da?" fragte mich diese Frau etwas verunsichert. Sie schien wohl nicht mit mir gerechnet zu haben.

Ich beäugte sie etwas skeptisch. Was wollte sie von Sam? Weswegen war ein Wertier hier? Ich konnte es gar nicht glauben dass hier ein anderes Wertier stand! In was sie sich wohl verwandeln konnte? Aber sie schien sich für mich gar nicht zu interessieren, was mich etwas enttäuschte.

Und kaum hatte diese Sienna Hills ihre Frage ausgesprochen, stand auch schon Sam neben mir. Bestimmt hatte er ihre Aura bereits gespürt, und sie ebenso wie ich gerochen. Und er hatte auch bestimmt gehört wie sie nach ihm gefragt hatte. Kannte Sam diese Frau? Bitte nicht wieder eine Exfreundin...

Sam beäugte die Frau kritisch, aber wirkte nicht so als sei sie ihm bekannt, doch sie wirkte plötzlich richtig nervös und sie schluckte hart, als sie meinen Mann erblickte.

"Wer bist du und was willst du hier?" fragte er sie meiner Meinung nach etwas zu forsch. Sienna zuckte dabei sogar etwas zusammen.

"Ich... ich... " fing sie etwas stammelnd an.

"Ja?" hakte Sam ungeduldig nach.

"Ich habe nach dir und auch Joseph und Thomas gesucht." erklärte sie dann, als sie ihre Stimme wieder fand. Sam aber zog skeptisch eine Braue nach oben und legte seinen Arm um mich.

"Und wieso?" fragte Sam grob nach. Herje, konnte er nicht mal freundlicher sein? Es war unschwer zu erkennen dass sie sich total eingeschüchtert fühlte.

"Ich bin Sienna Hills und ich bin eure Halbschwester. Euer Vater war auch meiner." erklärte sie dann mit fester Stimme und Sam riss ungläubig die Augen auf, ehe er auflachte.

Ich blinzelte völlig irritiert über diese Neuigkeiten. Halbschwester? Ich sah zwischen Sam und dieser Frau hin und her und bei einem genaueren Betrachten konnte man durchaus eine Ähnlichkeit entdecken.

"Und das soll ich dir glauben? Sicher nicht." verspottete er sie fast schon und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie tat mir irgendwie leid.

"Aber es ist die Wahrheit." entgegente Sienna etwas kleinlaut und senkte beschämt ihren Blick.

"Sam. Jetzt hör ihr doch mal zu. Sowas denkt man sich doch nicht aus." warf ich meinen Mann entgegen, welcher nicht begeistert war. Aber sie war ein Wertier und deshalb war ich neugierig auf sie.

"Komm doch erstmal rein. Dann reden wir alle vernünftig und höflich miteinander. Ich bin übrigens Lexi, Sams Ehefrau." stellte ich mich vor und ließ Sienna mal ins Haus eintreten. Sie sollte wenigstens die Chance haben sich zu erklären und bestimmt gab es irgend einen Blutzauber um herauszufinden ob an dieser Geschichte was wahres dran war.

Sam gefiel es ganz und gar nicht, dass ich einfach Sienna herein ließ. Er glaubte ihr vielleicht nicht, aber was wenn es wirklich die Wahrheit war? Außerdem war das hier auch mein Haus.

"Freut mich dich kennen zu lernen, Lexi." sagte Sienna freundlich und ich lächelte ihr etwas zu. Doch dann öffnete Sam wieder die Haustür und schob Sienna einfach wieder nach draußen, worüber nicht nur sie völlig irritiert war, sondern auch ich.

"Wir brauchen nicht reden. Ich weiß, dass du lügst und jetzt verschwinde." knurrte er schon fast und schlug ihr vor der Nase die Tür zu. Ich war der Meinung sie sogar schluchzen zu hören aber dann entfernte sich ihr Geruch. Ich war richtig geschockt über die Handlung meines Ehemannes.

"Sie lügt Lexi. Es ist besser so." sagte er ernst und ging in die Küche um sich wahrscheinlich einen Bourbon zu holen.

"Sam!" rief ich aufgebracht und eilte ihm in die Küche hinterher und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Du warst gerade unmöglich. Was ist wenn sie doch die Wahrheit sagt? Wenn ich Brüder hätte würde ich sie auch gerne kennen lernen wollen. Und sie einfach so aus der Tür zu schieben, geht gar nicht! Du kannst bestimmt anhand ihres Blutes herausfinden ob sie die Wahrheit sagt, und wenn sie wirklich deine Schwester ist, dann wird dir das übel leid tun wie du sie gerade behandelt hast." wieß ich meinen Mann zurecht.

Ja, Sam hatte viele Kräfte, aber er war kein Lügendetektor. Er schenkte sich wirklich ein Glas Bourbon ein und verdrehte tatsächlich die Augen, was mich wiederum etwas verärgerte.

"Kommt es dir denn gar nicht seltsam vor, das sie plötzlich hier auftaucht? Meine Eltern sind seid über 50 Jahren tot, Lexi. Und auch wenn sie mich nach meiner Verwandlung mehr als schlecht behandelt haben, wusste ich das mein Vater meine Mutter geliebt hat.

Er hätte sie niemals betrogen. Wenn sie angeblich mich und meine Brüder so gerne hatte kennenlernen wollen, wo war sie dann all die Jahr gewesen? Ich glaube ihr kein einziges Wort. Bestimmt will hier nur wieder jemand für Drama sorgen und es scheint blendend zu funktionieren und ich will jetzt auch nicht weiter darüber diskutieren." wollte er mir klar machen und leerte sein Glas, um sich gleich wieder eins einzuschenken.

"Und wer sagt, dass sie es die ganze Zeit gewusst hatte? Wenn es wahr ist, dann ist sie bei ihrer Mutter aufgewachsen und wer weiß wann diese ihr die Wahrheit erzählt hat." argumentierte ich doch Sam wurde jetzt richtig sauer und meinte ich solle es gut sein lassen.

Frustriert zog ich mir meine Jacke und meine Schuhe wieder aus. Das mit dem Date würde bestimmt nichts mehr werden. Vielleicht lag es wirklich an der Sache, dass Sienna ein Wertier war und mich das völlig faszinierte, aber sie war mir total glaubwürdig erschienen. Und so leicht wollte ich nicht aufgeben und der Sache genauer auf den Grund gehen.

Cursed Beings - Family Secrets IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt