Joe by MusicalGirl200
Heute hatte ich mal wieder in Arias Laden ausgeholfen. Mir machte die Arbeit dort wirklich Spaß und am späten Nachmittag kam auch Ruby aus der Uni und half mir noch etwas. Wir hatten wirklich viel Spaß. Deshalb beschlossen wir nach der Arbeit noch etwas trinken zu gehen, damit wir noch etwas Zeit zusammen verbringen konnten.
Es war gerade dunkel geworden, als wir den Laden zuschlossen. Dann machten wir uns auf in eine kleine Bar und bestellten uns dort was zu trinken. Ich freute mich immer sehr Zeit mit meiner Verwandten zu verbringen und seit sie verlobt war, strahlte sie noch mehr als sonst.
„Und? Wie laufen so die Hochzeitsvorbereitungen kleine Hexe?", fragte ich sie schmunzelnd und nippte an meinem Bier.
Ruby lächelte mich schwach an. Ja, kleine Hexe war irgendwie zu ihrem Spitznamen geworden, auch Liam nannte sie immer so.
"Ehrlich gesagt noch sehr mager. Ich wollte erst die Uni fertig machen, ehe wir uns in die Planung stürzen, weißt du? Studieren, arbeiten, eine Hochzeit planen und dann noch Zeit mit meinen Verlobten zu verbringen, ist fast unmöglich", erklärte sie mir und nahm einen kräftigen Zug von ihrem Cocktail, den die Bedienung gerade gebracht hatte, ebenso wie ich wieder von meinem Bier.
Ich nickte verstehend. Aber natürlich fiel mir auf, das Ruby nicht so glücklich wirkte, wie sie es sollte, wo sie doch die Liebe ihres Lebens heiraten sollte. Das stimmte mich selbst auch traurig. Ich wusste, dass sie das mit der verloren Magie immer noch sehr mitnahm, aber sie musste nach vorne sehen und sich auf die schönen Dinge konzentrieren.
„Ruby, du heiratest in ein paar Monaten und diese Freude solltest du dir von nichts verderben lassen. Ich weiß, dass es dir immer noch zusetzt, dass du deine starke Magie verloren hast. Aber das ändert nichts daran, wie wichtig du uns bist, ok?", versuchte ich sie aufzumuntern.
Ruby seufzte leise aus und nickte mir dankend zu. Wir wollten einfach nur, dass es ihr gut ging und nicht so etwas wie vor einem Jahr passierte, wo sie sich unsichtbar und nutzlos gefühlt hatte. Das war sie in keinster Weise.
"Ich weiß doch, Joe. Mir geht es wirklich gut. Ich hatte diese Magie knapp zwei Jahre und es hat sich so wahnsinnig gut angefühlt so machtvolle Dinge zu verbringen. Ich vermisse das Gefühl einfach manchmal und Zauber strengen mich jetzt viel mehr an, als früher. Aber ich fühle mich jetzt auch wieder mehr wie ich selbst. Wie die Ruby, die sich damals in einen Computer Nerd verliebt hat, und dieses Gefühl widerum genieße ich sehr", erklärte sie mir.
Ich lächelte Ruby leicht an. „Und ich freue mich dich mit Noah so glücklich zu sehen. Du hast es verdient und du brauchst diese Macht nicht, um eine tolle Hexe zu sein. Du bist genauso richtig, wie du bist.
Und falls was ist, kannst du jederzeit zu mir kommen. Ich bin immer für dich da und Sam auch. Und wenn du willst, helfe ich dir auch gerne bei der Hochzeitsplanung. Du hast wirklich Glück mit deinem Computer Nerd", sagte ich zu ihr lächelnd und nahm wieder ein Schluck Bier.
"Mein Nerd ist einfach der Beste", scherzte Ruby ein wenig und wir lachten beide. Es tat gut zu lachen, auch wenn es bei mir immer noch etwas selten vorkam.
"Und wie läuft es bei dir so? Hast du dich gut in Angel Lake eingelebt? Außer von unserer Familie erzählst du nämlich kaum", fragte Ruby vorsichtig nach.
Puh, was sollte ich auf die Frage antworten? In der Hinsicht hatte sich bei mir nichts getan. Ich hatte inzwischen zwar den Verlust von Akira soweit verarbeitet, auch wenn es immer noch sehr schmerzte. Sie würde für immer ein Loch in meiner Brust hinterlassen, aber sie würde wollen, dass ich weiter lebte.
Ich kratzte mich etwas am Kopf. „Äh ja, in Angel Lake läuft es wirklich gut und ich mag meine Wohnung sehr, obwohl ich auch sehr oft bei Sam, Lexi und Nate bin. Leider gibt es nicht mehr zu erzählen", gab ich ehrlich vor Ruby zu.
Ruby hob etwas ihren Brauen an und sah mich ein wenig prüfend an. „Nunja. Weißt du, ab und zu schadet es nicht unter Leute zu gehen, und damit meine ich nicht die Arbeit in Arias Laden.
Du könntest die doch zum Beispiel in einem Fitnessstudio anmelden oder in Clubs gehen. Dort kann man Männer und Frauen kennen lernen. Hat Lexi nicht auch erst eine Freundin gefunden? Das könntest du auch, Joe. Wir lieben dich alle, und haben dich unglaublich gerne bei uns, aber wir wollen auch, dass du glücklich bist", erklärte sie mir mitfühlend.
Ich lächelte Ruby an. Es war lieb, dass sie sich Sorgen machte, aber mir ging es wirklich gut. „Das weiß ich doch Ruby und es wirklich lieb, wie ihr alle euch um mich sorgt, aber ich bin glücklich. Ich liebe meine Familie. Das ist für mich das Wichtigste.
Aber ich weiß nicht ob mein Herz nochmal so empfinden kann, wie für Akira. Als Hexer triffst du oft nur einmal einen Seelenverwandten. Deshalb wusstest du bei deinem ersten Treffen mit Noah auch gleich, dass er der Eine ist. Dieses Band ist magisch und einmalig", erklärte ich Ruby und leerte mein Bier.
Ruby dachte etwas über meine Worten nach.
"Du meinst das ist so ähnlich wie bei Wölfen, die sich prägen?", fragte sie mich. Ja, so in etwa war es."Denkst du, meine Mutter und mein Dad waren Seelenverwandt? Um ihn mache ich mir nämlich auch Gedanken. Er kommt mir manchmal auch sehr einsam vor", fragte Ruby mich nach meiner Meinung.
Ich überlegte etwas. „Es ist durchaus möglich. Menschen können es auch fühlen, auch wenn es ihnen nicht bewusst ist, so wie uns dem Übernatürlichen. Es tut mir wirklich leid, dass dein Vater einsam ist. Aber er ist Teil unserer Familie und wir sind auch für ihn da.
Wer weiß, vielleicht wird er ja bald Großvater. Möchtest du später Kinder mit Noah? Lass mich raten, die Antwort ist ja", sagte ich grinsend zu Ruby und sie bekam leicht rote Wangen.
Bestimmt wünschten sich die beiden Kinder. Sie wären die perfekten Eltern und da Noah ein Hybrid war, war es auch nicht unmöglich.
"Ja. Ich würde gerne mit Noah Kinder bekommen. Aber ja... Das ist wohl ein Thema, das nicht so leicht ist. Vielleicht klappt es irgendwann. Mal sehen", antwortete Ruby mir und betrachtete etwas ihren Verlobungsring und lächelte dabei glücklich.Ich lächelte Ruby an. Ich hatte auch immer Vater werden wollen. Allerdings ohne Frau war das schwer. Aber ich wandelte schon so lange auf dieser Erde. Vielleicht sollte ich noch nicht aufgeben. Die Hoffnung starb immerhin zuletzt.
„Es wird bestimmt klappen. Ihr beide werdet super Eltern werden. Und ich bin gerne nochmal Onkel", entgegnete ich und wir lächelten beide. Dieser Abend mit Ruby war einfach perfekt und genau solche Momente machten mich glücklich.
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Cursed Beings - Family Secrets I
FantasyAlles könnte so schön sein. Noah und Ruby sind endlich verlobt, Lexi, Sam, Nate und Joe leben sich in Angel Lake ein und genießen das friedliche Leben. Doch der Schein trügt. In diesem Buch werden Gehemisse gelüftet, alte Feinde tauchen wieder auf...