58. Kapitel

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Thomas by MusicalGirl200

Diese Nacht mit Jessica war wirklich magisch gewesen. Auch wenn ich mir vorgenommen hatte niemals einen Menschen zu beißen und Blut von ihm zu trinken, musste ich gestehen, dass es unglaublich gewesen war von Jessica zu trinken. Das hatte uns noch um ein weiteres verbunden. Es war einfach magisch gewesen.

Und um Jessica wieder zu zeigen, wie sehr ich sie liebte, war ich aufgebrochen, um ihr eine Überraschung zu organisieren. Vorerst fühlte es sich für mich nicht richtig an, dass wir England verließen und ich hasste es davon zu laufen. Aber ich wollte meine Schönheit mit einem romantischen Trip überraschen.

Mit einem breiten Lächeln kam ich in unserer Wohnung zurück. „Jess, ich bin zurück und habe was für", fing ich an zu rufen, doch hielt inne, als mir auffiel, das ich nicht Jessicas Aura fühlen konnte. Panik machte sich in mir breit. „Jess?", rief ich besorgt und eilte in unser Schlafzimmer. Doch als ich sah, das dort all ihre Sachen verschwunden waren, erstarrte ich.

Wo war Jessica nur hin? Dann entdeckte ich einen Brief auf dem Bett und nahm ihn an mich, um ihn zu lesen. Es war ein Brief von ihr, ich erkannte ihre Handschrift. Aber es war nicht irgendein Brief, sondern ein Abschiedsbrief. Immer wieder ließ ich die Zeilen und konnte es nicht glauben.

Jessica hatte mich verlassen. Sie hatte mich wirklich verlassen. Wieso tat sie mir das an? Ich dachte, wir hatten uns geliebt. Wir wollten eine gemeinsame Zukunft. Wieso nur warf sie das alles weg? Wir hatten eine Familie gründen wollen. Ich hätte sie doch vor allem beschützt.

Ich ging auf die Knie und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich schluchzte voller Verzweiflung. Jessica war das Beste seit Ewigkeiten in meinem Leben gewesen und jetzt hatte ich sie verloren. Selbst die Vernichtung von Samuel war in den Hintergrund gerückt. Jessica wäre niemals eine Last von mir gewesen.

Doch neben meinem gebrochenen Herzen machte sich auch Wut breit. Wie hatte sie letzte Nacht so wundervolle Dinge zu mir sagen können und mich so lieben können, wenn sie das hier vorgehabt hatte? Ich schloss die Augen und versuchte einen Lokalisierungszauber zu sprechen, durch ihr Blut in meinem Körper.

Aber ich fand sie nicht. Sie hatte sich verborgen, verborgen vor mir. Sie wollte nicht, dass ich sie fand. Mein Herz zerbrach in tausend Teile. Wie von selbst verbrannte ihr Abschiedsbrief in meiner Hand und meine Augen leuchteten rot vor Zorn. Ich stand wieder auf knurrte auf.

Voller Wut schlug ich die Lampe vom Nachtisch und schrie auf. Nie wieder wollte ich solche Gefühle zulassen. Nie wieder wollte ich so einen Schmerz spüren. Offensichtlich war ich doch besser dran, wenn ich alleine war. Meine Gefühle fühlten sich wie betäubt an und ich war völlig leer. Und diese Leere würde nie mehr vergehen. Ich wusste nun, was zu tun war.

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Joe by MusicalGirl200

Ich war so froh, dass es Niara und unserem Kind gut ging. Es war wirklich knapp gewesen, aber dank Doms Blut und Shias Tee ging es ihr wieder besser. Über Nacht waren wir bei meinem Bruder und Lexi geblieben. Niara sollte sich schonen, um ihretwillen und um die unseres Kindes.

Deshalb hatte ich ihr gleich noch einen Tee gemacht und brachte ihn mit einem kleinen Frühstück hoch ins Gästezimmer. Ich stellte das Tablett auf dem Nachtisch ab und streichelte sanft Niaras Wange, um sie zu wecken. „Hey, wie geht es dir?", fragte ich sie sanft, als sie die Augen öffnete.

Niara setzte sich langsam auf und lächelte mich an, als sie sah, dass ich ihr Frühstück gebracht hatte. „Es geht mir schon wieder besser. Alles gut. Wie geht es deinem Bruder? Ich sollte mich bei ihm bedanken, und bei allen anderen auch. Was ihr gestern gemacht habt, war nicht selbstverständlich. Vor allem eure Freunde kennen mich nicht und haben dennoch ihr Leben riskiert. Wie soll ich mich nur jemals erkenntlich zeigen?", fragte sie mich und nahm einen kräftigen Schluck des Tees.

Ich gab Niara einen Kuss auf die Wange. „Sammy geht es gut. Noch ein paar Blutbeutel und er ist so gut wie neu. Er hält schon einiges aus. Und du gehörst jetzt zu unserer Familie, da ist das selbstverständlich", erklärte ich meiner Freundin lächelnd.

Dann wurde die Tür aufgeschoben, die ich nur angelehnt hatte und ein kleiner Nate lief herein. Ich grinste ihn an. „Na, wen habe wir denn da?", sagte ich lachend und hob meinen Neffen auf meinen Schoß. „Wissen deine Mama und dein Papa, dass du hier bist?", fragte ich ihn.

Nate lachte und schüttelte den Kopf. „Tante Niara. Bist du müde?", fragte Nate meine Freundin. Es war süß, wie er immer mehr zu reden begann.

Niaras Augen wurden riesig als, Nate sie Tante nannte. Ja, daran konnte sie sich gewöhnen. Sie hatte jetzt eine große Familie. „Jetzt nicht mehr, und du?", fragte sie Nate und dann klopfte es an der Tür und Lexi kam herein.

"Nathaniel, du sollst doch nicht weg laufen", ermahnte sie ihren Sohn und sah dann entschuldigend zu uns. „Tut mir leid, ich habe mich nur kurz umgedreht und schon war er weg", entschuldigte sich meine Schwägerin. Aber das war ja nicht schlimm, mein Neffe war wirklich süß und störte nie.

Ich winkte ab. „Ach was. Ich habe meinen Neffen doch gerne bei mir", versicherte ich Lexi und knuddelte den kleinen Mann ordentlich, der daraufhin lachte. Dann nahm Lexi mir Nate ab und ließ uns wieder alleine.

Ich lachte noch etwas und konnte es kaum noch erwarten selbst Vater zu sein. „Nate ist so süß und unser Kind wird das auch sein Tante Niara oder sollte ich eher schon Mama Niara sagen", scherzte ich etwas.

Niara lachte etwas und stellte die Tasse ab und ergriff meine Hand. Es tat gut sie so glücklich zu sehen. Das bedeutete mir alles.

"Es dauert noch ungefähr acht Monate bis unser Kind zur Welt kommt. Aber nenne mich einfach wie du willst, alles hört sich wunderbar aus deinem Mund an", schwärmte mein Mädchen etwas und küsste mich kurz, ehe sie sich wieder von mir löste und ihr Handy vibrierte. Es war ihr Chef. Niara seufzte gequält aus.

„Ignorier es. Ich kümmere mich nachher um deinen Chef. Du sollst dich jetzt für unser Kind erholen", sagte ich streng zu meiner Freundin und nahm ihr das Handy ab. Ihre Gesundheit ging jetzt vor und ich würde mich darum kümmern, dass es ihr an nichts fehlte.

Niara trank ihren Tee zu Ende und frühstückte. Dann kam auch Sam zu uns, um sich nach meiner Freundin zu erkundigen. Aber ihr ging es wirklich besser und das war das Wichtigste. Ich würde sie vor allem beschützen.

Cursed Beings - Family Secrets IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt