Cursed Beings - Family Secrets I

39. Kapitel

Joe by MusicalGirl200

Unser neues Leben in Angel Lake war ganz schön turbulent geworden. Erst war Keno aufgetaucht, wo Sam über 150 Jahre gedacht hatte, er sei tot und dann stand plötzlich Sienna vor Sams Haustür. Unsere Halbschwester. Es war immer noch unglaublich, dass wir noch eine Schwester hatten.

Aber sie war wirklich nett und sie gehörte zu unserer Familie. Sie konnte nichts dafür, dass unser Vater unserer Mutter untreu gewesen war. Und das hatte inzwischen auch Sam akzeptiert und sie in sein Herz geschlossen. Erst vor wenigen Tagen hatten wir ihr dann geholfen, als sie in Angel Lake in eine Wohnung gezogen war.

Und nicht zu vergessen, gab es auch noch die Überraschung, dass Shia für immer noch England gezogen war. Sie wohnte jetzt zusammen mit Seth in der Nachbarstadt Broken Hills. Also wirklich nur ein Katzensprung von uns entfernt. Die Familie Green wurde immer größer, aber das fand ich wirklich schön.

Heute Abend beschloss ich noch etwas spazieren zu gehen, weil so schönes Wetter war. Die Sonne war gerade dabei unter zu gehen und mein Weg führte mich zu dem wunderschönen See von Angel Lake, durch den die Stadt auch ihren Namen hatte.

Doch dort wo ich am See spazieren ging, waren keine Menschen zu sehen. Allerdings spürte ich plötzlich eine Aura, die mir völlig neu war und da sah ich auch noch etwas, dass meine Aufmerksamkeit erregte.

Im See schwamm wirklich eine Frau mit blauen Haaren und das nackt! Und sie erzeugte wirklich mit ihren Kräften Wellen, die sie durch den See trugen. Wirklich erstaunlich. Ich wusste, dass es Meerjungfrauen und Meermänner gab. Aber ihre Aura passte dafür nicht. Was sie da tat, war aber auch riskant. Immerhin könnte sie hier jederzeit jemand sehen.

Allerdings wollte ich auch nicht Spannern und trat hervor, um mich zu zeigen und sie auch zu warnen. „Entschuldige. Aber du solltest mit deinen Kräften aufpassen. Hier können jederzeit Menschen auftauchen", rief ich ihr zu und lächelte leicht.

Die Frau erschrak etwas, als ich am Ufer des Sees auftauchte, und das so heftig, dass sie kurz unter eine Welle geriet. Als sie ihren Kopf wieder über das Wasser hob, sah sie mich an.

"Dann bist du also kein Mensch? Was machst du hier?", rief sie mir skeptisch zurück und schien nicht daran zu denken, aus dem Wasser zu kommen.

Ich lachte leicht über die Worte von dieser Frau. „Sagen wir zum Teil ein Mensch und hier kann übrigens jeder, der will spazieren gehen. Es ist ja nicht so, als wäre das hier ein öffentlicher Platz. Und keine Angst ich tue dir nichts und bin ein Gentleman, der sich umdreht, damit du rauskommen kannst.

Es sei denn ich soll lieber gehen und dafür sieht dich jemand anderes nackt baden. Dafür ist es definitiv noch zu hell", entgegnete ich charmant.

"Ich meide die Dunkelheit so gut es geht, aber wenn du mir wirklich nichts tust, könntest du dich ja ausziehen und mir Gesellschaft leisten. Außer du bist dafür zu feige", begann sie mich ein wenig herauszufordern, aber ohne Erfolg.

Ich grinste schief. „Ich tue niemanden etwas und vielen Dank für das Angebot, aber ich passe", sagte ich zu ihr. Ich wusste genau, worauf sie hinauswollte und für einen One Night Stand war ich nicht zu haben, war ich noch nie. „Ich lass dich dann mal weiter baden.

Habe noch einen schönen Abend und lass dich mit deinen Kräften nicht erwischen. Nicht jeder ist so nett wie ich", verabschiedete ich mich und wandte mich ans gehen.

"Feigling", warf sie mir noch hinterher und begann weitere Runden im See zu schwimmen, während ich mich entfernte. Ich hatte durchaus noch die Worte der Frau gehört und verdrehte darüber die Augen. Doch dann spürte ich die Aura eines Vampirs. Ich konnte sie so nicht in Stich lassen, also drehte ich wieder um.

Völlig erstarrt sah sie den Vampir an und war bereits wieder trocken und angezogen. „Hey!", rief ich also und machte den Vampir auf mich aufmerksam und er sah knurrend zu mir. Dann wandte ich einen Zauber an und zog ihm damit das Herz heraus und er ging tot zu Boden. Dann sprach ich noch einen Zauber und die Leiche samt Herz verbrannte.

„Tja, sieht wohl so aus, als hätte der Feigling dir das Leben gerettet. Gern geschehen", sagte ich zu der Blauhaarigen. So etwas ließ gerade ich mir nicht gerne sagen.

"Ähm ja. Danke. Ich muss gehen, es werden bestimmt hier noch ein paar Vampire rum laufen", murmelte sie etwas panisch und zog sich ihre restliche Kleidung an.

Ich sah dieser Frau mit hochgezogener Braue hinterher. Wovor lief sie davon? „Wovor läufst du davon? Vampire gibt es auf der ganzen Welt", sagte ich zu ihr eindringlich. Weglaufen war egal bei was noch nie eine Lösung gewesen.

Aber hey was wusste ich schon. Ich war ja nur ein Feigling. Wenn sie wüsste, dass sie gerade einen Green Hexer einen Feigling nannte. Aber ihr schien offensichtlich gerade alles egal zu sein. Zu schade. Bei einem Drink hätte ich nicht nein gesagt.

Sie atmete tief durch und wandte sich dann nochmal mir zu und schenkte mir sogar ein leichtes Lächeln.

"Ich weiß. Ich bin dir wirklich dankbar für deine Hilfe. Und das Feigling vorhin war nicht so gemeint, okay? Ich wollte bloß... Naja egal. Dieser Vampir gehörte leider einer Gruppe an, die mich schon eine Weile verfolgt und ich werde sie nicht los. Ich beherrsche bloß Wasser und meine Mittel mich zu verteidigen sind gering, also bleibt mir nichts übrig als weg zu laufen.

Du scheinst ein talentierter Hexer zu sein und da du auf meinen Vorschlag vorhin nicht angesprungen bist, nehme ich an du bist ein guter Kerl. Du hast also nicht zufällig Erbarmen und begleitest mich zurück in die Stadt?", fragte sie mich dann.

Ich erwiderte ihr Lächeln leicht. „Ich begleite dich gerne, wenn du mir deinen Namen verrätst und mir erzählst, welche Gruppe hinter dir her ist. Ich mache auch den Anfang ich bin Joe und du weißt, wenn du dir Verbündete suchen würdest, wie zum Beispiel einen Green Hexer müsstest du nicht mehr weg laufen", sagte ich zu ihr und ihre Augen wurden groß.

Ja, der Name Green war sehr bekannt. „Was hältst du von einem Drink? Da quatscht es sich leichter?", bot ich der geheimnisvollen Frau an. Ich war gespannt, ob sie ja sagte.