2. Kapitel

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Clary by MusicalGirl200

Ich war unglaublich nervös und stand schon geschlagene 20 Minuten vor meinem Kleiderschrank und wusste einfach nicht, was ich anziehen sollte. Heute war der Tag, wo Sean und ich uns bei der Adoptionsagentur anmelden wollten und ich wollte einen guten Eindruck hinterlassen.

Ich wusste, dass es dauern konnte, bis wir wirklich ein Kind adoptieren konnten, aber wenn Sean und ich einen guten Eindruck hinterließen war das doch bestimmt gut, oder? Ich seufzte aus und schob meine Kleidungsstücke hin und her, als ich roch, dass Sean ins Schlafzimmer kam.

Sean schlang von hinten seine Arme um mich. Er war bestimmt auch schon nervös wegen der Anmeldung. Er wollte nämlich auch unbedingt Vater werden und wir hofften beide, dass es über diesen Weg klappen würde. Sam war zwar noch weiter am forschen, aber im Moment sah es nicht so gut aus. Aber dafür konnte er schließlich nichts.

"Süße, wir werden heute vermutlich bloß ein paar Formulare ausfüllen. Ich denke es ist unnötig sich Gedanken wegen des perfekten Outfits zu machen. Außerdem siehst du immer perfekt aus. Sogar mit deiner Arbeitsschürze", schmeichelte Sean mir und gab mir einen Kuss auf meine Wange.

Ich lehnte mich an meinen geliebten Ehemann und seufzte wieder aus. „Ich will einfach nur, das alles klappt. Ich bin so unglaublich nervös Sean. Ich wünsche es mir so sehr mit dir ein Kind groß zu ziehen. Aber ich habe so Angst, dass sie uns gleich abweisen, aus welchem Grund auch immer", erzählte ich meinem Mann ehrlich meine Sorgen.

Nach allem was wir beide durchgestanden hatten, hatten wir es doch verdient vollständig glücklich zu sein. Der erste Schritt dazu war unser eigenes Haus gewesen, dann unsere romantische Hochzeit und ein Kind würde uns die Familie schenken, die wir uns schon so lange wünschten.

Sean vergrub etwas seine Nase in meinem Haar und sog dabei tief meinen Duft ein. Dabei ließ er seine Augen rot leuchten, denn bei mir brauchte er es nicht verstecken und konnte so sein wie er war.

"Dann manipulieren wir eben ein wenig. Ich werde alles tun damit unser Traum in Erfüllung geht, Misses Hall", hauchte er mir ins Ohr und drehte mich dann zu sich um, um seine Lippen auf meine zu legen.

Ich erwiderte sehnsüchtig Seans Küsse. Ich liebte es, wenn er Misses Hall zu mir sagte. Seine Ehefrau zu sein, machte mich mehr als glücklich und wir schwebten wahrlich im Eheglück. Am liebsten würde ich der süßen Versuchung nachgeben, aber wir mussten los.

Also löste ich mich schweren Herzens von meinem Ehemann und streichelte ihm lächelnd über die Wange. „Ich liebe dich mein wundervoller Ehemann", sagte ich zu ihm und ließ es mir nicht nehmen mir noch einen Kuss zu stehlen.

Nun mussten wir uns aber wirklich voneinander lösen und ich zog mich schnell um. Es war wirklich schwer für uns nicht sofort übereinander herzufallen, aber sie mussten uns jetzt zusammenreißen. Wir gingen beiden nach unten in die Küche, wo wir uns noch einen Blutbeutel gönnten, denn das brauchten wir gerade beide.

Schließlich war es Zeit und wir gingen zu unserem neuen Auto, wo ich mich auf die Beifahrerseite setzte und Sean sich hinters Steuer. Jetzt würde es gleich ernst werden und mein Ehemann startete den Motor, um zur Argentur zu fahren.

Damit ich mich etwas entspannte, schaltete Sean das Radio ein und summte sogar etwas mit. Ich war immer noch ganz überwältigt, was für eine schöne Stimme er hatte. Mein Ehemann hatte wahrlich viele Talente.

Ich sah mir jeden Tag das Video an, wo er auf unserer Hochzeit für mich gesungen hatte. Das war so rührend gewesen und dieser Moment würde mir für immer im Gedächtnis bleiben. Sean der wundervollste Mann auf der Welt.

Im Stadtzentrum parkte Sean unseren Wagen in einem Parkhaus nur ein paar Blocks entfernt von der Agentur. Dann stiegen wir aus und gingen Hände haltend auf das Gebäude zu. Würde mein Herz noch schlagen, würde es gerade wie wild schlagen so aufgeregt war ich. Das entging natürlich auch Sean nicht.

Sean drückte meine Hand fest und gab mir einen Kuss auf die Wange. Er sah deutlich wie aufgeregt ich war, aber ihm ging es bestimmt nicht anders. Das hier war für uns beide ein großer Schritt und Angst zu haben, gehörte dabei wohl dazu. Aber wir wollen gemeinsam eine Familie gründen.

Genau wie Lucas, Serafina, Aiden und Isabella. Oder wie Sam, Lexi und Nate. Wir beide waren schon etwas neidisch, dass es bei ihnen auf natürliche Weise geklappt hatte. Doch das war jetzt nicht wichtig. Wir würden einem Kind, das bisher nicht viel Glück gehabt hatte, ein liebevolles und wohl behütetes zu Hause geben.

Sean und ich gaben uns gegenseitig Kraft und gingen dann auch schon ins Gebäude, wo die Agentur ihren Sitz hatte. Allerdings hatte mein Ehemann recht gehabt mit seiner Vermutung. Als wir dort im Büro ankamen, ging es wirklich nur darum, das wir einige Formulare ausfüllen mussten.

Leider ließen sich dabei nicht ein paar Manipulationen vermeiden. Immerhin war mein Ehemann über 150 Jahre alt und ich war eigentlich tot. Doch Sean und ich lösten das alles ganz in Ruhe. Wir wollten einfach nichts falsch machen. Nach einer Dreiviertelstunde waren wir fertig und verließen das Gebäude wieder.

„Ich hoffe so sehr, dass alles klappt. Du wärst so ein liebevoll Vater", sagte ich zu Sean und kuschelte mich an ihn, während wir zum Auto gingen.

"Jetzt heißt es erstmal abwarten. Mehr können wir nicht tun. Aber lass uns nicht nach Hause und etwas schönes unternehmen. Was hältst du davon wenn wir in den Zoo gehen würden? Letzte Woche hat er doch eröffnet, erinnerst du dich?", meinte Sean zu mir.

Wir wollten ein normales Ehepaar sein und als wir von der Eröffnung neulich in der Zeitung gelesen hatte , hatten wir beschlossen dort hin zu gehen. Eigentlich wollten wir die Zwillinge dahin mitnehmen, aber das könnten wir ja ein ander Mal nachholen. Wir brauchten beide Ablenkung und Sean schien gerade wirklich Lust darauf zu haben.

Ich lächelte Sean verliebt an. „Das klingt wundervoll", entgegnete ich und wir schlenderten Hände haltend zum Zoo. Wenn wir das nächste mal hierher gingen, würden wir unsere Nichte und unseren Neffen mitnehmen.

Im Zoo war einiges los. Viele Familien waren hier und Sean und ich versuchten uns nicht zu sehr davon ablenken zu lassen, wie glücklich alle mit ihren Kindern waren. Ich wusste, wir würden das auch eines Tages sein. Es musste einfach klappen.

Im Zoo liefen wir die Wege entlang. Ich hatte mich bei Sean eingehakt und streichelte etwas über seinen Arm. „Du weißt immer genau, was eine perfekte Ablenkung ist. Wie machst du das nur? Ist das deine Superkraft mein romantischer Ehemann?", fragte ich Sean schmunzelnd, als wir uns bei den Elefanten auf eine Bank setzten.

Sean schmunzelte ein wenig und lehnte seinen Kopf auf den meinen. „Ich höre einfach nur auf mein Herz. Das hast du mir doch beigebracht, also ist das eher deine Superkraft", hauchte er mir zu.

Plötzlich lief ein kleines Mädchen auf uns zu und weinte fürchterlich. Sean und ich lösten uns voneinander und betrachteten sie besorgt. Wo waren denn ihre Eltern? Hatte sie sie verloren? Oh nein!

"Hey Kleines. Was ist denn los?", fragte Sean freundlich und kniete sich zu ihr hinunter. Er war der geborene Vater. „Mama und Papa sind weg", schniefte sie und weinte gleich nochmal etwas lauter.

Oh nein, das arme Mädchen. „Hey, wir helfen dir deine Mama und Papa zu finden, ok? Keine Angst", sagte ich zu ihr sanft und nahm ihre kleine Hand in meine und gemeinsam mit Sean machten wir uns auf die Suche nach ihren Eltern.

Tatsächlich fanden wir sie und ihre Eltern waren unglaublich erleichtert, dass wir ihrer Tochter geholfen hatten. Sie konnten sich nicht oft genug bei uns bedanken. Doch wir sagten nur, dass wir das doch gerne gemacht hatten und verabschiedeten uns.

Sean und ich tauschten kurze Blicke. Wir dachten wohl beide gerade das selbe. Wir konnten es kaum noch erwarten Eltern zu werden.

Cursed Beings - Family Secrets IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt