Holy Maccaroni

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Das ist echt David Beckham. Holy Maccaroni. Ich steuere auf das Auto zu. Brooklyn hält mir die Tür auf und ich lasse mich wie ferngesteuert auf dem schwarzen Ledersitz nieder. Ich bringe es immer noch nicht fertig, auch nur ein Wort zu sagen.

"Ach du heilige Scheiße.", murmle ich mir selber auf Deutsch zu.

"Was?" Wie auf Kommando drehen sich David und Brooklyn zu mir. Klar, die beiden haben ja kein Wort verstanden.

"Ich hab gesagt 'Ach du heilige Scheiße', weil David Beckham vor mir sitzt.", rutscht es mir raus. Wow, Lisa. Klasse gemacht. Hättest dich ja nicht noch mehr blamieren können. Ich spüre wie ich langsam rot werde. Ich muss mich beruhigen, wie peinlich ist das denn alles hier?! Ich sitze mit David Beckham und seinem überaus heißen Sohn in einem Auto. Der Traum eines jeden Mädchens. Und dann bringe ich nichtmal ein "Hallo" raus. Glücklicherweise lacht David nur leise, bevor er mir die Hand entgegen streckt.

"Ich denke, dann muss ich mich wohl nicht mehr vorstellen." Ich schüttle meinen Kopf und stelle mich auch vor.

"Ooookay, können wir dann losfahren?" Brooklyn hat sich neben mich nach hinten ins Auto gesetzt, ich dachte er würde vorne sitzen.

"Jap, natürlich. Brooklyn hat mich schon am Telefon darüber informiert, dass du dein Haus verloren hast, Lisa.", meint David und fährt los.

"Naja, ich hab es nicht verloren, ich finde es nur einfach nicht mehr. Und mein Handy Akku ist auch leer.", versuche ich mich zu verteidigen.

"Jaja, und du bist dir sicher, dass du das alles nicht nur erfunden hast, um bei uns im Auto mitzufahren?" Brooklyn grinst mich an.

Ich strecke ihm kurz die Zunge raus, was er nur mit einem Zwinkern erwidert. Obwohl ich ihn kaum kenne, ist es so einfach mit ihm zu reden. So unkompliziert und angenehm und ich fühle mich irgendwie gleich wohl. Ich sehe, dass David uns durch den Rückspiegel beobachtet und schaue aus dem Fenster. Dadurch, dass es jetzt auch noch regnet, habe ich so absolut gar keine Ahnung, wo ich gerade bin.

"Ich hab hier ein Aufladegerät fürs Auto, wenn du willst gebe ich dir das, dann kannst du schonmal dein Handy laden und vielleicht deinen Eltern Bescheid sagen." David hält mir ein Kabel hin und ich stöpsele da mein Handy dran.

"Danke."

"Kein Problem. So, du kommst also aus Deutschland? Was machst du dann gerade hier?"

"Ich bin hier für die Ferien. Für die nächsten zwei Wochen.", erkläre ich und bete, dass meine Grammatik und alles stimmt.

"Nur für zwei Wochen?", fragte Brooklyn und ich nicke.

Mein Handy brummt und ich sehe, dass ich ein paar verpasste Anrufe von meiner Mutter und so ungefähr 30 Nachrichten habe. Wenigstens empfange ich Netz, auch wenn ich kein mobiles Internet habe.

"Oh, meine Mutter hat versucht mich anzurufen.", bemerke ich.

"Wie oft?" Ich halte Brooklyn mein Handy als Antwort unter die Nase und er lacht, als er die Nummer sieht. 12 Mal.

"Du solltest vielleicht zurückrufen und sie nach der Adresse fragen."

Ich nicke und wähle drücke auf das Telefonsymbol.

"WO ZUR HÖLLE BIST DU?" Was für eine nette Begrüßung. Ich versuche meiner Mutter so gut es geht zu erklären, was passiert ist. Nur mit wem ich hier im Auto sitze, verschweige ich lieber.

"Steig sofort da aus Lisa. Du kannst doch nicht einfach bei Fremden Leute mitfahren, was ist wenn die dich entführen oder kidnappen wollen?"

"Das werden sie ganz sicher nicht, Mama. Ich bin bald daheim, okay?" Mit diesen Worten lege ich auf. Ich gebe die Adresse an David weiter, der sie in sein High-Tech-Navigationsgerät eingibt. Es stellt sich heraus, dass wir gar nicht so weit vom Haus weg sind.

"Das war cool.", meint Brooklyn .

"Was?", frage ich verwirrt. "Was war cool?"

"Na, dass du einfach so eine Unterhaltung mit deiner Mutter hattest. In Deutsch!"

"Das liegt vielleicht daran, dass ich aus Deutschland komme.", lache ich.

Die nächsten paar Minuten verbringe ich damit, Brooklyn ein bisschen Deutsch bezubringen.

"Okay, sag mal Ich heiße Brooklyn."

"Ikk heisa Brooklyn." Ich grinse in mich hinein, der Akzent ist einfach zu süß.

"Okay, ist es das?", fragt David und hält an. Ich muss feststellen, dass wir schon angekommen sind. Ich nicke und will mich gerade bedanken, als die Haustüre auffliegt. Meine Mutter kommt rausgestürmt. Ich steige schnell aus dem Auto und versuche sie irgendwie vorzuwarnen, wer der Fahrer ist. Doch David nimmt mir das ab, indem auch er aussteigt. Den Gesichtsausdruck meiner Mutter werde ich nie wieder vergessen. Einfach nur unbezahlbar. David stellt sich vor und Brooklyn tut es ihm nach, wobei er gleich mal seine neugelernten Deutschkentnisse testet. Meine Mutter sieht aus, als stehe der Weihnachtsmann höchstpersönlich vor ihr. Zum Glück schafft sie es (anders als ich), sich nicht ganz zu blamieren und hält ihr inneres Fangirl unter Kontrolle. Sie bringt es sogar auf die Reihe, beide zu einer "cup of tea" einzuladen, was David aber höflich verneint, weil er nach Hause muss um auf die Kinder aufzupassen.

Ich bedanke mich bei David und will ihm und Brooklyn Tschüss sagen, als Letzterer mir etwas in die Hand drückt. Mein Handy.

"Das hättest du fast vergessen".

"Danke.", meine ich und umarme ihn. Werd ich ihn irgendwann wiedersehen? Das heißt ich werde in den nächsten zwei Wochen wohl öfters nochmal in das Café gehen müssen.

Nachdem ich geduscht und was zu Abend gegesesen habe, gehe ich auch schon ins Bett. Was war das bitte für ein Tag. Ich nehme mein Handy vom Nachttisch und klicke auf meine Kontakte. Ein wenig hoffe ich, dass Brooklyn seine Nummer eingespeichert hat. Doch die einzige Person, die unter 'B' eingespeichert ist, ist meine Freundin. Ein wenig enntäuscht sperre ich mein Handy und lege es zurück.

Ich bin kurz davor einzuschlafen, als ich hochschrecke. Mir ist etwas eingefallen: Vielleicht sollte ich meine Adresse hier irgendwo abspeichern, solange ich sie noch im Kopf habe. Ich greife mir mein Handy und möchte gerade eine neue Notiz verfassen, als mir etwas anderes ins Auge sticht. Hier steht, dass ich heute vor gerade mal zwei Stunden etwas aufgeschrieben habe und die Notiz hat auch keinen Namen.

Hi, sorry ich versteh nicht ganz wie man Kontakte einstellen kann, es ist alles auf Deutsch :/ Deshalb schreib ich dir meine Nummer einfach hierhin, ich hoffe du siehst's :) Brooklyn

Ich muss mich zusammenreißen um nicht laut loszuquietschen. Oh. Mein. Gott. Wie süß ist das denn bitte? Neben der Nachricht steht auch noch eine Nummer. Seine Nummer. Ich speichere sie gleich ab und verbringe die nächsten Stunden damit, zu überlegen, was ich denn jetzt schreiben soll und ob ich ihm überhaupt schon schreiben soll. Ich bin zwar schon um zehn Schlafen gegangen, aber inzwischen ist es 4 Uhr in der Nacht und ich starre immer noch auf den (leeren) Nachrichtenverlauf zwischen mir und Brooklyn. Um 5 Uhr beschließe ich, mich einfach morgen, beziehungsweise nachher um die Nachricht zu kümmern. Wäre ich in Deutschland, könnte ich wenigstens meine Freunde um Hilfe bitten, und weil dieses scheiß Haus ja kein Internet hat, muss ich damit wohl jetzt alleine klarkommen. Dabei weiß ich ja nicht mal, ob ich nicht vielleicht bis morgen (also nachher) Abend warten soll, oder nicht. Aaargh.

Nachdem ich um 6 Uhr immer noch nicht viel weiter bin und es fürs Schlafen jetzt sowieso schon zu spät ist, klicke ich auf Wattpad und verbringe die nächsten paar Stunden damit Fanfictions durchzusuchten. Sogar ein paar über Brooklyn werden mir vorgeschlagen. Erst als ich das sehe, fällt mir etwas Wichtiges ein:

Ich habe ihn noch gar nicht im Internet gestalkt. Und dabei mache ich das sonst mit jedem den ich irgendwie treffe. Ich beschließe dazu, meine Mobilen Daten für nur ein paar Minuten anzuschalten, immerhin geht es hier um etwas Wichtiges. Ich werde auch schnell fündig und holla, sein Instagramprofil lässt mich noch mehr dahinschmelzen. Der Anblick ist das Geld eindeutig wert. Mein Daumen schwebt für ein paar Sekunden über dem "Abonnieren"-Button, doch dann lasse ich es lieber. Wie peinlich wäre es, wenn er sehen würde, dass ich ihm da gerade gefolgt bin? Doch dann fällt mir ein, dass ich mich in nur ein paar Stunden schon sowas von blamiert habe, dass es schlimmer eigentlich gar nicht mehr werden kann.

Head over Heels {Brooklyn Beckham}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt