Der geht gar nicht.

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"Ich wusste gar nicht, dass du so gut malen kannst." Vorsichtig lege ich das Blatt Papier unter den Stapel und schaue mir das nächste Bild an.

Brooklyn hat auf seinem Schreibtisch seine ganzen Werke aus dem Kunstunterricht der vergangenen Schuljahre liegen. Klar, es macht Sinn, dass er nicht vollkommen untalentiert ist was das angeht, wenn er doch immerhin Kunst als einen der Leistungskurse genommen hat, aber das er so gut ist, hätte ich nicht gedacht. Mit nur ein paar Strichen hat er ein perfektes Selbstporträt gezeichnet.

"So gut sind die jetzt auch nicht.", winkt Brooklyn ab. Er liegt bäuchlings auf dem Bett, den Kopf auf den verschränkten Armen abgelegt und beobachtet mich.

"Ich wünschte ich hätte auch irgendsoein Talent.", seufze ich ein wenig wehmütig. Manche Menschen können Singen, andere Tanzen, Brooklyn ist gut im Zeichnen und ich bin gut im Schlafen. Naja, falls das zählt.

Schmunzelnd setzt sich Brooklyn auf. "Du bist gut im Fangirlen, Baby."

"Ich hab nicht gefangirlt, als ich dich gesehen hab.", verteidige ich mich und lege den Papierstapel zurück auf seinen Schreibtisch.

"Ich mein ja auch nicht mich, sondern das Bild von mir und-"

"Harry Styles! Okay, stimmt. Ich bin vielleicht doch gut in irgendwas." Ich lache als ich daran zurückdenke, wie ich ihn fast angefallen habe.

Ich klettere neben ihn aufs Bett und schaue ihn einfach nur an. Wie er da sitzt, seine braunen Augen mit den langen Wimpern, seine Sommersprossen, die perfekt geschwungenen Lippen. Wieder einmal bekomme ich das nur allzu bekannte Kribbeln in meinem Bauch, als ich ihn ansehe und wieder einmal wird mir nur noch mehr bewusst, wie wahnsinnig ich ihn doch eigentlich liebe. Nicht, dass ich das ihm sagen würde. Es klingt vielleicht mies, aber manchmal frage ich mich, woher ich denn eigentlich wissen soll, dass ich ihn so sehr liebe? Ich bin noch keine 16 und komme mir dann immer vor, als würde ich total übertreiben. Vielleicht denkt Brooklyn ja auch ganz anders als ich und empfindet nicht das selbe. Ich weiß, dass er etwas für mich empfindet und daran zweifel ich auch nicht im Geringsten, aber ich weiß nicht, ob es genauso viel ist.

"Warum starrst du mich eigentlich immer so an? Bin ich so interessant?", unterbricht mich Brooklyn.

"Ich weiß nicht, ich mag es, hübsche Menschen anzuschauen."

"Ach bitte, klau hier nicht die Sprüche von John Green!"

Ich beiße mir auf die Zunge. "Du hast Das Schicksal ist ein mieser Verräter gelesen?"

Brooklyn nickt. "Und den Film geschaut. Aber das war mir ein bisschen zu emotional."

Ich lache und rücke näher zu ihm hin und lege meinen Kopf auf seine Brust und meinen Arm um seine Hüfte.

"Der Film ist echt traurig. Aber trotzdem schön. Ich mein, Ansel Elgort allein war schon ein Grund tausend Mal ins Kino zu gehen." Ich drehe meinen Kopf ein wenig, sodass ich Brooklyn anschauen kann.

"Hey!", beschwert er sich. "So toll ist Ansel nicht. Wenn ich mitspielen würde, wie oft würdest du dir dann den Film anschauen?"

Ich grinse. Er ist süß, wenn er eifersüchtig ist.

"Dann würde ich ihn mir bestimmt eine Millionen Mal anschauen.", gebe ich zu und das ist nicht mal gelogen. Wenn Brooklyn je in einem Kinofilm mitspielen sollte, würde ich ins Kino ziehen.

"Oh da ist noch was.", füge ich hinzu und deute auf Brooklyns Gesicht. "Rasier dir deinen Schnurrbart oder was auch immer das sein soll ab, oder ich werd verrückt." Nichts gegen ihn, aber der geht echt gar nicht.

Head over Heels {Brooklyn Beckham}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt