Nach unserer Mittagspause haben Leah und ich zusammen Mathe. Kayleigh läuft mit uns beiden zum Raum, da sie gleich nebenan hat. Die zwei Minuten, die sie bei uns ist, werden zu den Unangenehmsten meines ganzen bisherigen Lebens.
"Brooklyn ist aber echt sowas von heiß! Und endlich mal jemand, der in unserem Alter ist...aber natürlich muss er berühmt sein und von Millionen Mädchen angehimmelt werden!"
So geht das die ganze Zeit, während wir die Treppen hochlaufen und vor den Räumen auf unsere Lehrer warten. Leah rollt nur mit den Augen, sie kennt das alles anscheinend schon in- und auswendig, aber ich nicke nur zustimmend und versuche, mich irgendwie unauffällig zu verhalten. Ab und zu bringe ich noch ein "Ah, echt?" heraus oder lache gekünstelt, während ich im Inneren Kayleigh am liebsten anschreien möchte.
Sie soll jetzt sofort ihren Mund halten, ich möchte weder hören wie "heiß" Brooklyn ist, noch dazu was für süße Grübchen er hat oder von seinen brauen Augen vollgelabert werden. Das sind alles ein paar der Dinge, die ich an ihm liebe und dass es anderen (vor allem Mädchen) auch so geht, lässt mich unglaublich eifersüchtig werden. Es war mir zwar klar, dass mein Freund von mehr Mädchen angehimmelt wird als mir lieb ist, aber bisher konnte ich mich damit eigentlich ganz gut abfinden. Bisher wurde ich aber auch noch nicht so knallhart damit konfrontiert. Außer Lilli und Nelli habe ich noch nie jemanden persönlich getroffen, der Brooklyn so vergöttert hat und das es jetzt auch noch Kayleigh ist und nicht irgendeine andere, macht die Sache um so viel unangenehmer. Kayleigh ist mit meinen neuen Freundinnen hier befreundet, was heißt, dass ich deshalb auch irgendwie Bezug zu ihr haben werde. Und ich kann sie nicht hassen, weil sie Brooklyn mag, immerhin habe ich ihnen ja auch nicht gesagt, dass ich mit ihm zusammen bin. Sie hat keine Ahnung davon, genauso wenig weiß Kayleigh, dass sie mir damit unbewusst wehtut.
Kein Mädchen will ihren Freund mit irgendwem teilen müssen und weil Brooklyn so in der Öffentlichkeit steht, teile ich ihn mir mit seinen vier Millionen Followeren auf Instagram, wobei das sicher noch nicht alle sind.
Ich umklammere meine Bücher fester und zwinge mir ein Lächeln auf, während Kayleigh immernoch redet umd redet. In Wirklichkeit sind wahrscheinlich nur ein paar Sekunden vergangen, aber mir kommt es so vor, als würde sie seit Stunden über Brooklyn reden. Leah hat sich gelangweilt an der Wand angelehnt und spielt auf ihrem Handy rum, die anderen Mädchen schreiben Hausaufgaben ab oder unterhalten sich.
Noch nie war ich so froh, dass ein Lehrer kam.
Aber zuvor musste ich auch noch nie aus so einer Lage gerettet werden.
Die ganze Mathestunde lang kann ich mich nicht auf das eigentliche Thema konzentrieren, obwohl ich es sollte, immerhin habe ich es in Deutschland noch nicht durchgenommen. Ständig denke ich daran, wie viele Mädchen da draußen gerade über Brooklyn nachdenken. Klar, ich habe schon öfters Kommentare auf Instagram gesehen die sagen, wie heiß er doch ist blablabla, aber mich darum nie wirklich weiter gekümmert. Hatte ich etwa echt geglaubt, das sind alles nur Roboter hinter den Usernamen und dass ich die einzige wäre, die für Brooklyn so empfindet?
Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich angefangen habe, den Tafelanschrieb zu kopieren und ich habe schon fast eine halbe Seite mit Zahlen und Rechenzeichen (die ich übrigens alle nicht verstehe) vollgekritzelt. Leah neben mir hört konzentriert der Lehrerin zu und ich versuche das Gleiche, aber meine Gedanken triften immer wieder ab.
Wie viele der Mädchen hier im Raum, kennen Brooklyn wohl? Wissen wie er aussieht, folgen ihm auf Instagram, finden ihn gutaussehend? Wie viele dieser Mädchen haben absolut keine Ahnung, dass ich ihn so viel besser kenne, als sie alle zusammen?
Die letzte Frage kann ich mir selber beantworten: Null. Oder?
Ich streiche mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und hefte meinen Blick wieder nach vorne, wo inzwischen Brüche und Parabeln an der Tafel stehen. Ich darf mir nicht so einen Kopf machen wegen Brooklyn, bevor Kayleigh damit angefangen hat, hat es mich doch auch nie so gestört. Außerdem weiß ich ja am besten, dass er vergeben ist.
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Head over Heels {Brooklyn Beckham}
ФанфикNiemals hätte ich gedacht, dass ein einziger Urlaub in London mein Leben von jetzt auf nachher so verändern könnte. Klar, zwei nervige Zwillingsschwestern ziehen das Chaos schon magisch an, aber seit wann passiert mir das auch mit braunäugigen Junge...