Ich husche in mein Zimmer und suche mir mein Make-Up zusammen. Ich hatte in letzter Zeit so viel Stress in der Schule, dass ich mich ehrlich gesagt auf die Party freue. Und ich freue mich auf Aidan, den ich schon seit bestimmt zwei Monaten nicht mehr gesehen habe.
Draußen stürmt es immer noch wie verrückt, aber in den letzten eineinhalb Jahren habe ich mich so an den Regen oder den grauen Himmel im Winter gewöhnt, dass ich es nicht einmal mehr richtig wahrnehme. Dabei ist es Anfang März und es wird so schon wieder langsam Frühling. Für Aidan ist offensichtlich selbst das schon ein Grund zum Feiern: Er schmeißt (mal wieder) eine Party und ich bin ehrlich überrascht, dass er mich eingeladen hat.
Obwohl wir früher ziemlich gut befreundet waren, hatten wir in den letzten paar Monaten so gut wie gar keinen Kontakt. Auch wenn er mir manchmal gefehlt hat, bin ich doch froh, dass ich nicht mehr in seine Welt mit hineingezogen werde. Er ist immer noch mit Brooklyn befreundet und auch wenn die beiden sich in der Vergangenheit nicht sonderlich toll gegenüber standen, ist das jetzt wohl geklärt und ich bin froh, dass ich nicht der Grund war, dass ihre Freundschaft zerbricht. Obwohl er und Hazel gar nichts mehr miteinander zu tun haben, seit ihre Eltern geschieden sind, ist sie für mich immer noch ein rotes Tuch, aber ich habe sie schon so weit in meinem Gedächtnis nach hinten geschoben, dass ich sie fast vergessen habe. Genauso wie Brooklyn, doch bei ihm ist das mit dem Vergessen nicht so einfach, auch wenn ich ihn seit eineinhalb Jahren nicht mehr gesehen habe. Seitdem er das letzte Mal bei mir war.
"Es tut mir echt leid.", hatte er nochmal betont und fuhr sich durch die Haare - diese Geste ist mir immer noch so deutlich in Erinnerung, als wäre es gestern gewesen und nicht irgendein kalter Novemberabend. Er fummelte an den Armbändern an seinem Handgelenk herum und wandte seinen Blick ab.
"Mir auch.", antwortete ich ihm leise.
Es hat ein paar Wochen gedauert, bevor ich ihm wieder in die Augen schauen konnte. Brooklyn ist nicht nur einmal bei mir vor der Tür gestanden, aber ich habe ihn nie sehen wollen. Ich kam mir so unglaublich blöd vor, so unglaublich naiv. Ich habe ihn geliebt und egal wie sehr ich mir einredete, Brooklyn wäre nur ein Arsch, der mich nie wirklich geliebt hat, ich konnte es mir selbst nicht glauben. Mein Herz hatte immer noch den kleinen Funken Hoffnung, dass alles doch gut wird. Und das ist es, aber auch ohne Brooklyn. Dieser kleine Funken ist irgendwann wieder entflammt und Brooklyn war nicht der Grund dafür. Es geht mir gut, wenn nicht sogar noch besser.
"Lisa, kann ich mir bitte dein Top ausleihen? Das aus Topshop?" Lilli steht in meinem Zimmer. Das mit dem Anklopfen werden sie und Nelli wohl nie lernen, selbst mit ihren fünfzehn Jahren kriegen sie es noch nicht hin.
Ich seufze und deute wortlos auf meinen Kleiderschrank. "Wohin geht's?"
"Nelli und ich wollen zu einer Geburtstagsparty. Und du?", fragt Lilli und schaut mich durch den Spiegel hindurch an.
"Aidan feiert."
"Aidan?" Lilli zieht eine Augenbraue nach oben. "Hast du noch Kontakt zu ihm?"
"Nein, ich tauche einfach so, ganz spontan dort auf, weißt du."
"Ich dachte nur, weil er kaum noch hier war, seitdem mit dir und dem Arschloch Schluss war."
Meine Schwestern haben die Angewohnheit, Brooklyn "Arschloch" zu nennen und die haben sie seit November 2015 nicht abgelegt.
"Du kannst schon Brooklyn zu ihm sagen.", meine ich augenverdrehend.
Lilli schmeißt das Top neben mir aufs Bett und kramt dann zwischen meinen Jeans rum.
"Er ist aber ein Arschloch und ich bin immer noch der Meinung!", ertönt ihre Stimme gedämpft aus meinem Schrank. "Brooklyn hat dich betrogen, weil ihm eine Freundin zu langweilig war."
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Head over Heels {Brooklyn Beckham}
FanficNiemals hätte ich gedacht, dass ein einziger Urlaub in London mein Leben von jetzt auf nachher so verändern könnte. Klar, zwei nervige Zwillingsschwestern ziehen das Chaos schon magisch an, aber seit wann passiert mir das auch mit braunäugigen Junge...