Überraschung?!

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Der nächste Schultag entpuppte sich als gar nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Ich habe gedacht, dass mich viele blöd anmachen oder dumme Fragen stellen würden, aber entweder hatten es viele noch nicht mitbekommen, oder sie hielten einfach die Klappe. Klar, es gab natürlich auch welche, die mich einfach nur anstarrten und ich hatte das Gefühl, dass mich ein paar sogar bis aufs Klo verfolgten. Aber wer weiß, das kann ich mir auch alles nur eingebildet haben.

Mit Brooklyn habe ich auch noch ein, zwei Mal geskypet. Aber da mein altes Handy gestern Abend endgültig den Geist aufgegeben hat, stehe ich jetzt komplett ohne da, was heißt: keine Nachrichten mehr mit Brooklyn, keine Snaptchats mehr mitten im Unterricht und einfach viel weniger Kontakt.

Heute ist endlich Freitag und obwohl die Leute nicht ganz so schlimm reagiert hatten, wie ich dachte, konnte ich es kaum erwarten, dass endlich Wochenede ist.

Meine Mutter hat mich heute morgen noch gefragt, ob ich nach der Schule zum Bäcker neben der U-Bahn Station gehen würde. Ich betrete also die kleine, urige Backstube und mir steigt sofort der Geruch von frischgebackenem Brot in die Nase. Ich suche in den Taschen meiner Jeansjacke nach ein wenig Kleingeld und bestelle dann ein paar Brezeln.

Als ich zuhause in die Einfahrt einbiege, steht da kein Auto was heißt, dass Mama noch in der Arbeit ist. Warum hat sie mich dann gefragt, ob ich noch zum Bäcker kann? Immerhin hätte sie das auch machen können, wenn sie zurückkommt.

"Hallo?", rufe ich ins Haus. Doch es kommt keine Antwort zurück. "Lilli, Nelli? Wo seid ihr?"

Ich laufe nach oben in mein Zimmer und fahre sofort den Laptop hoch, un zu schauen, ob Brooklyn mir geschrieben hat. Ein wenig enttäuscht bin ich schon, als ich auf Skype klicke und nichts sehe. Ich mache mir ein paar Nudeln und setze mich dann vor den Fernseher. Während ich irgendeine langweilige Realitysendung schaue, schiele ich immer wieder zum Laptop.

So gegen zwei schalte ich den Fernseher wieder aus und rufe dann meine Mutter an. Selbst wenn sie auch nachmittags arbeiten muss, kommt sie immer zum Essen heim.

"Mama? Wo bist du?", frage ich.

"Wir sind gleich da, Schatz.", antwortet sie und ich kann im Hintergrund die Zwillinge lachen hören.

"Okay, wo wart ihr eigentlich?"

"Siehst du bald. Bis gleich." Sie legt auf und lässt mich verwundert zurück.

Da es draußen schüttet wie aus Gieskannen, krieche ich zurück ins Bett. Doch kaum hab ich es mir bequem gemacht, klingelt es an der Tür.

"Wer ist das jetzt schon wieder?", stöhne ich genervt. Ich lasse mir Zeit, nach unten zu gehen und öffne dann die Tür.

"Hallo -", beginne ich, doch der Satz bleibt mir im Hals stecken.

Denn vor mir steht niemand anderes als Brooklyn.

Noch bevor einer von uns beiden etwas sagen kann, bin ich ihm schon um den Hals gefallen. In dem Moment, in dem Brooklyn seine Arme um mich legt, fühlt sich alles auf einmal wieder so richtig an. So vollständig. In mir geht alles drunter und drüber und ich weiß gar nicht, wie lange wir uns einfach umarmen, bevor er sich vorsichtig von mir löst.

"Hey, hey, hey. Ich kriege gleich keine Luft mehr.", lacht Brooklyn leise.

Ich lasse ihn los und trete einen Schritt zurück. Ich bin noch immer überwältigt davon, dass er plötzlich hier steht. Mein Körper zittert, aber es ist nicht dieses nervöse Zittern, sondern das Freudige. Vor lauter Aufregung bringe ich keinen anständigen Satz heraus. Er ist jetzt echt hier. Bei mir. In Deutschland.

Head over Heels {Brooklyn Beckham}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt