Head over Heels {Brooklyn Beckham}

Kino, Tränen und Mamas "Plan"

Die ganze Fahrt über nach Hause versuche ich, nicht anfangen zu weinen. Ständig blinzle ich mir die Tränen weg und versuche an alles zu denken, nur nicht an Brooklyn, der gerade im Flugzeug auf dem Weg nach London sitzt. Meine Mutter und die Zwillinge plaudern fröhlich über dies und das und ich beteilige mich nur mit zustimmendem Nicken oder "Mhm" am Gespräch. Ich wünschte, es wäre schon abends irgendwann, dann könnte ich mich in mein Zimmer verkriechen, aber mir bleibt nichts anderes übrig als zu hoffen, dass der Tag schnell vergeht. Aber ich bin mir sicher, dass es mir morgen nicht wirklich besser gehen wird.

Zuhause ringe ich mich dazu durch, mit den Zwillingen irgendeinen amerikanischen Film anzuschauen, aber ich kann mich nicht drauf konzentrieren.

Um halb sechs ruft mich Hannah an und fragt, ob ich Lust habe mit ihr und paar anderen ins Kino zu gehen. Auf der einen Seite würde ich mich lieber in meinem Zimmer verbarrikadieren, aber ich habe da so meine Zweifel, dass es mir gut tut, wenn ich so lange an Brooklyn denke. Immerhin ist er jetzt weg und ich muss damit klarkommen, dass ich ihn so schnell nicht mehr sehe - auch wenn's schmerzhaft ist.

"Mama, ich geh mit Hannah ins Kino!", rufe ich nach unten. Meine Mutter sitzt an ihrem Schreibtisch und ist umgeben von Papierkram. Muss sie etwa auch heute arbeiten? Es ist glücklicherweise nicht so, dass wir an Geldmangel leiden und sie deswegen Überstunden machen müsste...

Mama nickt nur abwesend und ich mache mich auf den Weg zur U-Bahn. Weil ich es hasse, ohne irgendeine Beschäftigung in der Bahn zu sitzen, habe ich mir meinen alten MP3 mitgenommen. Als erstes ertönt "I kissed a girl" von Katy Perry und mir wird klar, dass ich darauf so gut wie keine neuen Lieder habe. Ich verbringe die kurze Fahrt bis Zoe zu mir einsteigt damit, aus dem Fenster zu starren und an Brooklyn zu denken - nicht, dass ich letzteres nicht schon die ganze Zeit getan hätte.

Zoe lässt sich neben mich fallen und an ihrem Blick wird mir klar, dass Hannah ihr auch schon von Brooklyns Besuch erzählt haben muss. Ich habe nichts dagegen, immerhin ist sie eine meiner engsten Freunde, aber ich möchte gerade einfach nicht über ihn reden.

Ich versuche aber, mich zusammen zu reißen, immerhin ist es nicht so, als hätten wir Schluss gemacht oder er wäre gestorben. Brooklyn ist eben zu Hause und das bin ich auch, ich hab von Anfang an ja gewusst, dass es nicht einfach wird.

"Mann, ich hätte Brooklyn auch gerne kennengelernt.", seufzt Zoe, nachdem ich ihr alles so gut es ging erzählt habe. Nur unser Gespräch am Freitagabend habe ich ausgelassen, weil ich finde, es geht niemanden etwas an außer mich oder ihn.

"Ich weiß, aber ich dachte einmal Hannah reicht schon.", entschuldige ich mich und sie lacht.

An der nächsten Station steigen wir aus und laufen die Treppen nach oben. Es ist ein wunderschöner Abend, die Sonne scheint noch und passt irgendwie überhaupt nicht zu meiner Stimmung. Am Eingang des Kinos sehe ich schon ein paar andere aus meiner Klasse stehen.

"Lisa!", höre ich auf einmal jemanden rufen und Hannah und Jana kommen auf uns zugerannt. "Hey.", begrüße ich die beiden und umarme sie.

Als wir uns auf den Weg ins Kino machen, halten mich meine Freundinnen zurück, sodass wir hinter der großen Gruppe sind.

"Erzähl uns alles! Was habt ihr gemacht? Wann ist er gegangen? Und wieso war er überhaupt hier?", werde ich sofort mit Fragen bombadiert. Ich hebe abwehrend die Hände nach oben.

"Lasst uns morgen oder nachher reden, wir müssen jetzt rein. Welchen Film schauen wir eigentlich?" Ich möchte die Tür aufstoßen doch ein Arm versperrt mir den Weg.

"Komm Zoe, lass mich durch. Ich verspreche, ich werde es euch erzählen, aber nicht jetzt.", bitte ich jammernd. Ich habe nicht wirklich Lust, über Brooklyn zu reden. Ich komme mir dabei irgendwie lächerlich vor, aber so übertrieben es klingt, ich vermisse ihn schon. Und einfach die Sache, dass ich nicht weiß, wann ich ihn wiedersehe, macht es noch schlimmer.