Veilchen sind blau

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"Okay, gehen wir meine Cousine suchen.", schlägt Brooklyn vor wir drängen uns durch die Leute.

"Siehst du überhaupt was?", frage ich ihn lachend und deute auf seine Sonnenbrille.

"Hey, die gehört zu meinem Kostüm! Genauso wie die hier." Brooklyn zieht aus seinem Jackett eine kleine schwarze Pistole und ein paar Mädchen neben uns weichen erschrocken zurück.

Ich schlage ihm kichernd gegen den Arm und sage dann: "Pack die lieber wieder ein, die Prinzessinnen hier kriegen schon Angst."

Ich laufe hinter ihm die volle Treppe nach unten und versuche, in meinen Schuhen nicht umzuknicken. So schön sie auch aussehen, hohe Schuhe bringen einen irgendwann um. Der einzige Vorteil ist, dass ich endlich mal zehn Zentimeter größer bin.

"Ich sehe Hazel.", schreit Brooklyn um die Musik zu übertönen und deutet auf die schlanke Brünette, die ein paar Metet entfernt mit ein paar Leuten am Reden ist. Zumindest sieht es so aus, denn bei der Lautstärke hier kann man unmöglich eine normale Unterhaltung führen.

"Mhm.", nicke ich uninteressiert. "Siehst du zufällig auch Libby oder Aidan?"

Brooklyn zieht mich sanft auf die Seite und schaut sich dann nochmal um, was mit seiner Sonnenbrille auf der Nase einfach nur bescheuert aussieht. Aber gut, hier ist jemand in einem Borat-Kostüm, ein anderer trägt eine ziemlich schlechte Jack Sparrow-Verkleidung samt Eyelinerstrich, da lässt sich über die Definition von 'bescheuert' streiten.

"Ich glaube, ich sehe Aidan.", rufe ich. Das ist eigentlich auch nicht schwer, denn er ist wirklich der einzige, der kein Kostüm trägt und sticht dadurch mehr aus der Masse heraus, als sonst jemand. Mit Brooklyn dicht hinter mir tanze ich mir meinen Weg durch die Menge auf den großen Blonden zu, der nicht gerade so aussieht, als hätte er die Zeit seines Lebens - er dreht gelangweilt ein leeres Cocktailglas in der Hand.

Als er uns sieht, grinst er. "Hey. Und?"
"Nichts und, gefällt's dir hier nicht?", feixe ich.

Aidan zuckt mit den Schultern. "Naja, das einzig gute ist das Gruselkabinett oben, das-"

"Gruselkabinett?", untebreche ich ihn aufgeregt. "Meinst du sowas wie ein Horrorhaus?"

"Naja, eher eine Horroretage.", lacht Aidan. "Aber ist schon ganz gut. Ich habe meinem Dad ein paar Tipps gegeben, dass es auch wirklich gruselig wird. Hat Brooklyn dir da nichts davon erzählt?" Er schaut zu Brooklyn rüber.

"Hab ich wohl vergessen.", murmelt er, aber ich greife schon nach seiner Hand.

"Komm, ich will das sehen!", meine ich, aber mein Engelsblick zieht bei Brooklyn nicht.

Er schüttelt den Kopf und bewegt sich nicht von der Stelle. "Ich habe mit dir Sinnister 2 angucken wollen und du hast fast geheult. Und es war erst der Trailer!" Brooklyn schiebt sanft meine Hand weg und lacht. "Tut mir leid, aber ich will mir das nicht antun."

"Ich gehe gern mit dir rein.", mischt sich Aidan ein und ich lächle ihm dankbar zu, weil ich weiß, dass das Brooklyn verrückt machen wird, auch wenn es mir leid tut, dass dafür immer Aidan hinhält.

"Brauchst du nicht.", meint Brooklyn trocken und plötzlich ist da zwischen den beiden so eine unangenehme Stimmung in der Luft. Aidan zieht provokant eine Augenbraue nach oben und Brooklyn starrt ihm mit einem Todesblick an, den selbst seine Sonnenbrille nicht verdecken kann. Ich hasse es, so zwischen den beiden zu stehen, vor allem weil da irgendetwas zwischen ihnen ist, von dem ich nichts weiß.

"Ach, mach' doch was du willst.", meint Brooklyn plötzlich und dreht sich auf dem Absatz um.

Perplex schaue ich ihm nach, wie er sich an zwei tanzenden Meerjumgfrauen vorbeidrängt und in der Menge untergeht. Ich will ihm schon hinterherrennen, als Aidan mich am Arm festhält.

Head over Heels {Brooklyn Beckham}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt