Lost?

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Das Haus ist gerappelt voll mit Menschen, die ich alle nicht kenne. Der Bass von der Elektromusik wummert mir nur so in den Ohren und von links und rechts werde ich von Mädchen in knappen Oberteilen und halb besoffenen Jungs angerempelt. Ich dachte immer, solche Partys gäbe es nur in den amerikanischen Filmen, aber anscheinend sind sie bei englischen Teenagern genauso beliebt. Zumindest wenn sie das nötige Kleingeld dazu haben.

Brooklyn habe ich gleich am Anfang verloren und jetzt stolpere ich hinter seiner Cousine her.

"Wo willst du eigentlich hin?", brülle ich ihr ins Ohr, denn anders würde man hier kein Wort verstehen. Desto weiter wir nach innen laufen, desto lauter wird es.

"Das weiß ich auch nicht genau, irgendwohin.", kommt promt die Antwort in derselben Lautstärke zurück.

Wir befinden uns jetzt offenbar in einem Raum, der aussieht wie eine Küche. Überall stehen Flaschen rum und Schüsseln sind gefüllt mit Chips und anderem Knabberzeug. Die Küche ist hochmodern eingerichtet, alles in edlem Schwarz gehalten und wahrscheinlich kostet ein Messer hier mehr als alles, was ich besitze. Sogar der Kühlschrank ist bestimmt doppelt so groß als ein normaler und am liebsten würde ich ihn aufreißen und einfach mal gucken, was da so drin ist, aber naja, das kann ich hier und jetzt ja schlecht machen.

"Puh, endlich kann man mal durchatmen." Libby schält sich aus ihrer Jacke und schmeißt sie auf die Küchentheke.

Wir sind jetzt vielleicht eine Viertelstunde da und ich wünsche mir jetzt schon, ich hätte meinen Bikini angezogen, einfach, weil hier drin tropische Temperaturen herrschen.

Auch ich ziehe mir meine schwarze Lederjacke aus, die ich über meinem Top anhabe.

"Komm, wir suchen uns was zu Trinken und können dann gleich mal schauen, ob wir Brookie wiederfinden, was ich aber bezweifle." Ihr Spitzname für Brooklyn bringt mich zum Lachen und Libby pustet sich eine Haarsträhne aus der Stirn und deutet mir an, mitzukommen. Wir quetschen uns durch die engen Flure und stehen jetzt auf einer Treppe, die ins Wohnzimmer führt. Zumindest sieht es so aus, denn das ganze Zimmer ist voll mit Leuten die tanzen und/oder trinken.

"Kennst du hier überhaupt jemanden?", frage ich sie, während wir versuchen zwischen all den Gesichtern Brooklyn zu erkennen.

"Nope. Na gut, sagen wir ich kenne manche von ihnen vom Sehen und durch Brooklyn, aber nicht so gut, als dass ich mich freiwillig mit ihnen betrinke."

Sie zuckt mit den Schultern und rückt zur Seite, sodass sich ein knutschendes Pärchen an uns vorbeidrücken kann.

Meine Augen suchen die Menge nach dem braunhaarigen Jungen mit den schönen braunen Augen ab, aber so ziemlich alles ist einfacher als das. Die Lichter wechseln von blau zu grün zu gelb und das Schwarzlicht blinkt im Takt zu dem Remix, der gerade aus den Lautsprechern dröhnt. Ein paar Mal denke ich, dass ich Brooklyn erkannt habe, aber dann ist es doch immer jemand anders.

Die Musik ist so laut, dass man gar nicht anders kann, als sich zu bewegen und während wir am Anfang nur leicht im Takt mitgewippt haben, finden uns Libby und ich zwei Minuten später mitten auf der Tanzfläche wieder.

Nach ein paar Liedern bin ich langsam außer Atem und suche meinen Weg wieder zur Küche, wo ich vorhin die ganzen Getränke gesehen habe. Ich fummle mein Handy aus der Hosentasche - es ist schon kurz vor elf, die Zeit ist schneller vergangen als ich dachte. Libby tanzt sich immer noch da unten die Seele aus dem Leib und Brooklyn kann ich immer noch nicht finden. Aber dieses Haus hat auch tausende von Zimmern, er könnte überall sein.

Plötzlich umklammert jemand meine Hüfte und zieht mich an sich heran. Ich lasse einen erschrockenen Schrei los und drehe mich um, weil ich damit rechne, dass es Brooklyn ist.

Head over Heels {Brooklyn Beckham}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt