Kapitel 12 - Pläne und Intrigen

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Die warmen Strahlen der Sonne schienen durch die Fenster des Klassenzimmers, während die beiden Oberschüler ihr Essen in Form von Bentos zu sich nahmen. Takao saß dabei falsch herum auf seinem Stuhl, den er zu Shintarōs Tisch gezogen hatte. „Du wirkst so nachdenklich, Shin-chan. Schon seit einiger Zeit. Ist etwas vorgefallen?", fragte Takao, während er mit seinen Stäbchen einen Reisball aus seiner Box pickte und sich diesen in den Mund steckte. „Nein", erwiderte Midorima, sah dabei aber trotzdem nachdenklich auf sein Bento, während er ein Stück seines Tonkatsus aß.

Takao seufzte daraufhin, laut, beinahe schon dramatisch. „Und die Wahrheit?", fragte der Schwarzhaarige seinen Freund. Dieser seufzte ergeben und holte nach kurzem Überlegen sein Handy hervor, tippte auf diesem etwas herum, ehe er es mit dem Display zu Takao gerichtet vor diesen hielt.

»Guten Morgen, Midorima. Nach meinem Schaffensprozess gestern bin ich um einige meiner Materialien erleichtert worden. Deshalb werde ich am Samstag in Shibuya einkaufen gehen. Möchtest du nicht mitkommen?«

Takao las zuerst die Nachricht und dann den Empfänger, ehe er das Gesehene mit einem Pfeifen kommentierte und Shintarō grinsend ansah. „Ich verstehe überhaupt nicht, wo dein Problem ist. Das ist doch erste Sahne, oder nicht?", fragte der Schwarzhaarige. Kazunari hatte bereits vor einiger Zeit mitbekommen, dass da etwas in der Luft lag. Etwas, dass erst noch Form annehmen musste, besonders bei Shintarō. Doch mit einem leichten Stups in die richtige Richtung...

Ohne zu antworten, tippte Midorima die Pfeiltaste nach unten, wodurch sich die aktuellste Nachricht offenbarte.

»Ich habe auch Misaki eingeladen, also kannst du auch gerne Takao fragen, ob er mitkommen möchte. Das könnte doch ein lustiger Nachmittag werden?«

„Oh", entwich es dem Schwarzhaarigen dazu lediglich. „Oh?", wiederholte Midorima seine Worte. „Für deinen sonst so großen Mund ist das erstaunlich wenig Reaktion", fügte der grünhaarige Shooter noch hinzu. „Möchtest du etwa mit ihr allein sein, Shin-chan? Wenn man bedenkt, dass du sie nicht mochtest...", fing Kazunari an, wurde aber sogleich von Shintarō unterbrochen. „Zu Beginn", fing Midorima an und richtete seine Brille, „mochte ich sie auch nicht."

Takao grinste breit vor sich und erwiderte: „Das klingt nach einem großen Aber. Zu Beginn mochtest du sie nicht, aber jetzt tust du es, ja?", hakte er noch einmal nach. Midorima zu einer Art Geständnis zu bringen, verlief allerdings nie sonderlich gut. „Wenn ich deine Gegenwart schon toleriere", entgegnete der Shooter und aß nun – etwas genervter – sein Frühstück weiter. Takao zog hingegen eine leichte Schnute, während er seinen Kopf auf seine Arme legte, die auf der Stuhllehne ruhten. Nach kurzem Schweigen kam ihm dann aber eine Idee.

„Und wenn ich für den Tag absage?", fragte er und in seiner Vorstellung sah er bereits Shintarō und Yoshida an der Central Station in Shibuya; Yoshida, die sich zu ihm zuwandte und mit roten Wangen fragte, warum er denn allein käme, ehe Shintarō in theatralischer Manier erklärte – gut, das würde so niemals geschehen, das musste auch Takao einsehen. „Selbst wenn wir dich nicht ertragen, würde Sato uns noch begleiten", entgegnete Shintarō. Dabei unterdrückte er ein Seufzen – als hätte er über diese Möglichkeit nicht nachgedacht. „Ich könnte Misa-chan doch überreden, etwas Anderes an diesem Tag zu unternehmen? Keine Ahnung, ins Kino oder Arcade gehen?", versuchte Kazunari es weiter.

Shintarō hielt in der Bewegung inne. Wieso traute er der Sache nicht? Oder, die viel sinnigere Frage: Was genau führte Takao im Schilde? „Gib mir einen Moment, ich suche Misa-chan und überrede sie." Takao sprang fast schon von seinem Platz auf, ehe er das Klassenzimmer verließ. Unbekümmert wollte Shintarō weiteressen, als ihm der beinahe schon Saustall entgegenblickte, den Takao auf seinem Tisch hinterlassen hatte. Nicht einmal seine Box hatte er geschlossen und die Stäbchen lagen willkürlich herum. „Takao...", sprach Midorima, seinen Ärger darüber kaum unterdrückend.

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