Kapitel 18 - Erkenntnisse und Vorschläge

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Es musste an dem Tag angefangen haben, nachdem sie und Shintarō begonnen hatten, sich beim Vornamen zu nennen. Am darauffolgenden Morgen hatte sie eine Nachricht von dem grünhaarigen Shooter bekommen, in welcher das Horoskop für Fische, vorausgesagt von Oha-Asa, geschrieben stand. Am nächsten Morgen war es das gleiche, sowie an dem Tag der danach folgte. Mittlerweile wunderte sie sich nicht einmal mehr darüber und hinterfragen tat sie es auch nicht. Stattdessen las sie sich beim Zähneputzen durch, was Shintarō sich extra für sie in der Sendung anhörte.

»Dein Tag wird erfolgreich, Akira. Du wirst neuen, unerwarteten Möglichkeiten ins Auge blicken. Deine Glücksfarbe ist blau und dein Glücksgegenstand ist ein Trinkjoghurt.«

Sie zog ihre Augenbrauen nach oben; diese Glücksgegenstände waren manchmal aber auch wirklich seltsamer Natur. Sie schüttelte leicht den Kopf und dachte nicht länger darüber nach... Stattdessen klickte sie ihren weiteren Nachrichten durch – unter diesen befand sich auch eine von ihrem Meister, Hayashi Sousuke, die sie etwas ins Stocken geraten ließ. Es war eine Antwort auf ein Gespräch, dass sie über ihre letzten Bilder geführt hatten.

»Das Gemälde über das Team, das seinen Sieg feiert, ist dir mehr als gelungen. Deine elegante Pinselführung kam darin sehr schön zur Geltung, ganz zu schweigen, von den Gefühlen, die dort drinnen stecken. Es kommt mir vor, als hättest du dich über diesen Sieg fast genauso gefreut, wie sie selbst. Deine weiteren Bilder ergänzen dieses ebenfalls hervorragend, allerdings solltest du in Betracht ziehen, auch noch die Sicht des Zuschauers zu beleuchten. Darüber hinaus... Das aktuellste Gemälde, das Porträt, es passt thematisch zwar zu deinem Projekt, doch du wirst es nicht ausstellen lassen, richtig? – S. Hayashi«

»Ich danke Ihnen für Ihr Lob, Herr Hayashi. Unsere Stile könnten zwar nicht verschiedener sein, doch das ändert nichts daran, dass ich mich über Ihre Worte freue. Es wundert mich allerdings, dass Sie meinen Plan bezüglich des letzten Bildes so leicht durchschaut haben. Habe ich eventuell einen gravierenden Fehler beim Malen gemacht oder wie ist es Ihnen gelungen? – Yoshida, Akira.«

Auf die Antwort dieser Frage hatte sie gewartet. Ihr Meister hatte sich ein wenig Zeit gelassen, sodass sie mit Spannung auf die elektronische Nachricht gewartet hatte. Letztendlich überrumpelte der Text sie jedoch etwas.

»Akira, ich will dir nicht zu nahetreten, doch du bist verliebt, oder? Dir selbst mag es entgangen sein, doch jeder deiner Pinselstriche in diesem Gemälde ist von deinen Gefühlen erfüllt. Ein geschultes Auge erkennt das. Ich würde dich tadeln, würde ich nicht wissen, dass deine anderen Bilder davon unberührt blieben. Nun, ich werde bald wieder in Japan sein, dann zeige ich dir genau, wie ich dich durchschaut habe. Bis dahin, gehab dich wohl! – S. Hayashi«

Noch immer etwas sprachlos fuhr sie sich durch ihre langen Haare, ehe sie leise zu lachen begann. Ihr Meister hatte ihre eigenen Gefühle in einem Bild erkannt und sie selbst nicht! Schmunzelnd tippte sie die Pfeiltaste nach oben, um sich die abfotografierte Version des Porträts noch einmal anzusehen. Hatte sie wirklich so leichtfertig mit ihrem Herzblut gemalt? Den Worten ihres Meisters zufolge war dies der Fall.

Noch immer amüsiert, klappte sie das Handy zu und verließ ihr Badezimmer. Ihre Überraschung war schnell wieder verflogen, denn wenn sie ehrlich war... Dann kam das gar nicht so unerwartet. In letzter Zeit wanderten ihre Gedanken immer öfter zu Shintarō. Es hatte kaum merklich angefangen, als sie ihm das erste Mal beim Training zugesehen hatte. Genauer gesagt, als sie ihn das erste Mal bei der Ausführung seines unglaublichen Drei-Punkte-Wurfes gesehen hatte. Das Bild, wie seine Haarsträhnen im Sprung um sein Gesicht tanzten und seine schönen, grünen Augen auf den Korb fokussiert waren, hatte einen tiefen Eindruck in ihr hinterlassen. Sie fand, dass dieser junge Mann unglaublich schön war in vielerlei Hinsicht. Natürlich war sein Äußeres anziehend, doch eine so simple Beschreibung wurde Midorima Shintarō nicht gerecht, wie Akira fand. Besonders da seine inneren Aspekte, sein Anstand und seine Aufrichtigkeit, für ihn standen. Er besaß auch eine feine Ausdrucksweise, wenn man ihn nicht gerade ärgerte.

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